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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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reisen können.« Saraf deutete mit dem Kinn auf die Soldaten.
    »Das können sie auch nicht. Ihre Technologie ist mir immer noch ein Rätsel. In vieler Hinsicht ist ihre Ausrüstung der unseren weit unterlegen. Die Anderen haben keine Ahnung von Feldmanipulation oder Dimensionsreisen. Ihre Computer arbeiten fast lächerlich langsam, und ihre Medizintechnik ist archaisch …« Milla hielt einen Moment inne, denn ihr fiel ein, dass sie ja auch viele wunderbare Dinge bei den Anderen gesehen hatte. »Und trotzdem haben sie unsere Sprache in weniger als einem Tag entschlüsseln und übersetzen können. Sie verfügen über Software, die jeder mir bekannten überlegen ist, und können ohne Zeitverzug zwischen den Sternen hin und her springen.«
    Saraf blickte auf die Tür, die Savoy und seine Helfer vor ihrem Blick verbarg. »Sprünge zu den Sternen ohne Zeitverzug? Das ist schon eindrucksvoll, wie ich zugeben muss. Aber ich bezweifle, dass diese Anderen uns jetzt, da die Drasins aufgetaucht sind, eine große Hilfe sein werden.«
    Milla lachte freudlos; dieses Lachen klang bitter und dennoch irgendwie befriedigt, was Saraf nicht einordnen konnte. »In eurem Sternsystem hielt sich bei unserer Ankunft ein Schiff der Drasins auf. Es war ein ähnliches Schiff wie jenes, das einen koordinierten Angriff sechs unserer schwerbewaffneten rekonfigurierten Handelsschiffe überstanden hat. Ein einziges Schiff der Anderen, kleiner als irgendeines unserer Handelsschiffe, hat es in weniger als zehn Gefechtsminuten zerstört. Vom militä­rischen Standpunkt aus eine Glanzleistung. Ich glaube, in den vergangenen zwölftausend Jahren haben die Kolo­nien niemals so viel Kampfkraft auf einem einzigen Schiff konzentriert gesehen.«
    »Also sind die Anderen Soldaten?«, fragte Saraf in nüchternem Ton.
    »Ja, zumindest viele von ihnen. Obwohl ihr Schiff auch ein Expeditionsschiff ist und sich viele an Bord der Forschung und Wissenschaft widmen. Aber ihre Fähigkeit zur Selbstverteidigung vernachlässigen sie offenbar nicht«, erwiderte Milla mit seltsamem Lächeln.
    Die beiden Frauen setzten das Gespräch nicht fort, da von der hinteren Wand ein lautes Summen herüberdrang und ringsum die Beleuchtung aufflammte. Kurz darauf traten die vier Soldaten der Odyssey und der einheimische Ingenieur aus dem Reaktorraum.
    Lieutenant Savoy kam zu Milla herüber. »Der Reaktor arbeitet wieder. Major Brinks kommt jetzt mit dem Fahrstuhl herunter. Wir müssen diese Menschen sofort auf die Evakuierung vorbereiten.«
    Milla und Saraf nickten, wandten sich den Überlebenden zu, gingen von einem zum anderen und erteilten Anweisungen. Als Major Brinks auftauchte, bereiteten sich die Menschen bereits auf den Aufbruch vor. Langsam bildete sich eine gewisse Ordnung in ihren Reihen.
    Milla begrüßte den Major bereits am Fahrstuhl. »Major, das hier ist Saraf«, sie deutete auf die ältere Frau. »Sie ist die Anführerin dieser Gruppe.«
    »Ma’am«, Brinks neigte kurz den Kopf und ließ danach den Blick durch den Raum schweifen. »Darf ich fragen, wie viele Menschen hier versammelt sind?«
    »Gewiss doch, Major. Es sind fast fünfhundert Über­lebende.«
    Brinks fluchte innerlich, während er sich umsah und gleichzeitig Berechnungen anstellte. »Einen Augenblick, bitte.«
    Die Frauen nickten, während er auf einen anderen Kanal wechselte. »Samuels, übermitteln Sie der Odyssey eine Anfrage. Wir haben fünfhundert Überlebende gefunden und warten auf Anweisungen.«
    Nachdem Jennifer Samuels den Befehl bestätigt hatte, blieb Brinks stehen und dachte nach. Die Odyssey war so konstruiert, dass sie sehr viel mehr Menschen aufnehmen konnte, als derzeit an Bord waren, aber fünfhundert zusätzliche Lungenpaare würden den lebenserhaltenden Systemen des Schiffs schwer zu schaffen machen.
    Die Zeit, die die mit Lichtgeschwindigkeit übermittelte Anfrage an die Odyssey und die Antwort darauf brauchten, kam Brinks wie eine kleine Ewigkeit vor. Er überlegte, was zu tun war, falls das Schiff diese Menschen nicht aufnehmen konnte.
    »Halten Sie sich bereit für die Antwort der Odyssey «, meldete sich Samuels zwei Minuten später.
    »Verstanden.« Auf Brinks Schirm öffnete sich ein Sichtfenster, auf dem Captain Weston erschien. »Nachricht erhalten und verstanden. Organisieren Sie die Evakuierung. Die Odyssey schickt jetzt die anderen Shuttles zur Unterstützung los. Viel Erfolg, Major.«
    Brinks wollte sich den Schweiß von der Stirn wischen, doch der Helm hinderte ihn

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