Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell belästigt werden - Richter, J: Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell beläs
einer Geldstrafe von tausend Dollar, zahlbar an das Rote Kreuz, bestraft.« (Der Weltuntergang muss etwas teurer sein, weil er wahrscheinlich nicht auf die Innenstadt beschränkt bleiben könnte.) Sind das nicht tolle Anregungen? Ach, der Weltfrieden könnte so nah sein.
Kapitel 9
»Gesunder Geist, gesunder Körper – oder umgekehrt …«
Hitliste der absurdesten Gesetze zu den Themen »Hygiene«, »Gesundheit« und »Körperertüchtigung«
D ereinst soll der römische Satiriker Juvenal von einem gesunden Geist in einem gesunden Körper gefaselt haben, und auch wenn sein Zitat völlig aus dem Zusammenhang gerissen und ins Gegenteil verkehrt wurde, werden mit diesem »mens sana in corpore sano«-Blabla seit Jahrhunderten übergewichtige Schüler und andere Fettleibige dazu angehalten, nicht nur die kleinen grauen Zellen in Schwung zu bringen, sondern sich auch noch ab und an aus dem Sesselchen zu quälen.
Geht man die üblichen Gesundheitsnormen durch, so stößt man irgendwann zwangsläufig auch auf die Hygiene, zu der unsere amerikanischen Freunde dank der Segnungen der Zivilisation ein sehr spezielles Verhältnis pflegen. Es gibt dort Mittelstandshaushalte, die derart sauber sind, dass Hygienebeauftragte städtischer Kliniken sie nur beneiden können.
Ein echter Zankapfel im Zusammenhang mit der Körperhygiene waren in Amerika über Jahrzehnte hinweg die Badewannen. Nicht genug damit, dass man bereits zum Duschen in der Regel nackt sein muss, was in Florida vorübergehend dazu geführt hatte, dass das Ablegen von jeglicher Kleidung im Badezimmer bei Strafe untersagt war. Nein, auch in Badewannen verzichtet der Benutzer auf Textilien, räkelt sich in lasziver Nacktheit und bittet womöglich sogar einen anderen Menschen hinzu, womit das Thema Badewanne endgültig in der Schmuddelecke gelandet wäre. Folglich beschäftigt sich in den Vereinigten Staaten gleich eine ganze Reihe von Erlassen, Verordnungen und Hinweisen mit der verruchten Wanne – einige der amüsantesten finden sich auf den folgenden Seiten:
Platz 12
§ Der Einbau der folgenden Badezimmerelemente ist den Antragstellern im Stadtgebiet nicht gestattet:
Urinale
Badewannen
mit Düsen zur zeitweiligen Produktion von sprudelndem Wasser ausgestattete Sitz- oder Liegewannen (…)
Keine Pissoirs – okay: Das muss in einem Privathaushalt ja auch nicht unbedingt sein, denn wenn Papa im Vollrausch ins heimische Badezimmer torkelt und die Hose vor dem Urinal in Kniehöhe rutschen lässt, ist das zum einen unästhetisch, zum anderen dazu geeignet, großflächige Urineinlagerungen im Unterboden zu erzeugen. Doch warum weder Badewannen noch Whirlpools gestattet sind, entzieht sich der Kenntnis des Verfassers. Spekulieren lässt sich natürlich immer und wenn man bedenkt, dass Topeka im Bibelgürtel liegt und im Schnitt weitaus mehr christliche Fundamentalisten aufweisen dürfte als der Vatikan, könnte das Thema »unzüchtige Nacktheit« natürlich eine Rolle spielen. Andererseits war die dortige Monroe-Grundschule eine von nur vier Schulen in den USA , die sich 1954 traute, gegen die Rassentrennung zu klagen. Respekt. Die Abneigung gegen Badewannen erscheint dadurch zwar noch rätselhafter, verblasst allerdings auch ein wenig.
Platz 11
§ (114) Der Gebrauch der Dusche zu Reinigungszwecken (…) ist in privaten Badezimmern innerhalb von Mehrfamilienhäusern uneingeschränkt zwischen 6 Uhr morgens und 10 Uhr abends gestattet, nicht aber am Mittwoch. (…) Zwischen 10 Uhr abends und sechs Uhr morgens muss der Wohnungsinhaber oder jeweilige Mieter das Einverständnis der unmittelbar neben, unter und über seiner Wohnung lebenden Hausbewohner einholen und dokumentieren können.
Am Mittwoch, so will es Absatz 114 der Erlasse des Ordnungsamtes, darf in Cheyenne in Wyoming also nicht geduscht werden, und für Schichtarbeiter, die das heimische Bettchen vor sechs Uhr verlassen müssen oder gar nach 22 Uhr nach Hause kommen, ist es ohnehin schwer, einen gewissen Reinigungsrhythmus aufrechtzuerhalten. Obwohl, machbar ist es schon: Einfach um fünf Uhr aufstehen, bei den Nachbarn klingeln und nachfragen, ob die Betätigung der Dusche sie momentan stören würde. So pflegt man gute Nachbarschaft, so macht man sich Freunde. Auch in Cheyenne. Und an Mittwochen kann man sich ausnahmsweise auch mal am Waschbecken oder in der Regenrinne bedienen. Da muss man nicht rumzicken, das härtet ab.
Platz 10
§ Im gesamten Staatsgebiet (von Virginia, Anmerkung des Verfassers)
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