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Öffne deine Seele (German Edition)

Öffne deine Seele (German Edition)

Titel: Öffne deine Seele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan M. Rother
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der den Jungen sein Leben lang gedemütigt hatte.
    Falks Vater war ein Scheusal gewesen, doch wenn es eines gab, das man dem Mann zugutehalten musste, dann war es der Umstand, dass er zumindest niemals aus seinem Herzen eine Mördergrube gemacht hatte.
    Mochte seine Seele schwarz sein wie die Nacht: Er hatte sie niemals verschlossen.
    Anders als Elisabeth, diese stolze, standhafte Frau, die eben doch noch eine andere Seite hatte. Und ohne diese Seite wäre das Bild unvollständig gewesen, das ganze grauenhafte Bild vom Verfall einer Familie.
    Die Wahrheit.
    Der Rest waren Details, fast unwichtig im Vergleich.
    Doch auch sie waren Teile des vollständigen Bildes seiner Ermittlung.
    «Falk und dein Mann waren tot», sagte er. «Aber Retzlaff lebte. Nach Friedrichs Tod hast du deine Chance gesehen, richtig?»
    Ein Nicken. «Was sollte ich mich an den nächsten Mann binden? Ich gab dir die Fotos, die ich herausgesucht hatte. Aufnahmen, auf denen ich selbst zu sehen war, waren natürlich nicht dabei. Was du tun würdest, war absehbar. Für Friedrich galt das ebenso. Er hatte genug dunkle Geschäfte laufen. In dem Moment, in dem ihr gegen die Geschäftszentrale vorgegangen seid, wusste er, dass es vorbei war. Retzlaff … Zugegeben, Retzlaff hat mich überrascht. Er wollte sich absetzen, aber nur zusammen mit mir. Er hat mich angerufen, erinnerst du dich? Kurz bevor du mich angerufen hast, gestern Vormittag.»
    «Das Einkaufszentrum», murmelte Albrecht. «Das Telefonat im Bella Napoli. »
    «Leider musste ich ihm mitteilen, dass ich nichts mehr für ihn tun konnte.»
    Albrecht sah sie an.
    Ich sehe sie zum ersten Mal, dachte er. Zum allerersten Mal.
    Geräusche klangen aus dem Eingangsfoyer herauf.
    Seine Beamten waren da.
    Mit einem entschuldigenden Nicken stand er auf.
    Elisabeth Sieverstedt hob die Schultern und griff wieder nach ihren Zigaretten.
    Albrecht trat zur Tür. «Wir sind …»
    Ein winziges, diskretes Geräusch.
    Er fuhr herum, im selben Moment, in dem der Schuss fiel.
    Albrecht starrte auf das Sofa.
    Und begriff, dass Elisabeth Sieverstedt in diesem einen Punkt seine Erwartungen bestätigt hatte.
    In ihrer leblosen Hand lag eine kleine, silberne Pistole.
    ***
    «Eine Kaution hat man noch nicht festgesetzt», schloss Jens Bertram. «Aber Katzenbach senior hat schon angekündigt, dass er zahlen wird. Sie kennen das ja. Er zahlt immer, ganz gleich, was sein Junge anstellt.»
    Merz nickte wortlos.
    Er hatte sich in den hintersten Winkel des Wartebereichs zurückgezogen, um das Telefonat mit seinem Juniorpartner zu führen.
    Schließlich war einer der Männer, die seinen Mandanten und dessen Geschäftsfreund in der Lesserstraße festgesetzt hatten, mit im Raum: Oberkommissar Faber.
    Wobei sich Merz im Moment gar nicht sicher war, was er dem Beamten überhaupt hätte verheimlichen sollen.
    In einer Ecke des Wartebereichs flimmerte ein Fernseher. Die Sender überschlugen sich mit Sensationsmeldungen über die Gründe für das Vorgehen gegen Sieverstedt Import/Export. Die dramatischen Vorgänge in den Schwarzen Bergen waren das Einzige, was diese Meldungen noch in den Schatten stellte.
    Die Aussichten für Katzenbach junior waren kohlrabenschwarz. Der Prozess war verloren, noch bevor er begonnen hatte. Eine Bewährungsstrafe? Illusorisch, selbst mit einem der renommiertesten Anwälte der Stadt an der Seite des Angeklagten.
    Und Joachim Merz hasste aussichtslose Prozesse. Wenn dem Beschuldigten Sittlichkeitsvergehen vorgeworfen wurden, wurde es noch unerfreulicher.
    In einem solchen Prozess blieb dem Anwalt im Grunde nur die Wahl zwischen Hölle und Fegefeuer.
    Er konnte sich nichtsdestotrotz für seinen Mandanten die Beine ausreißen, aber dann war die schlechte Presse vorprogrammiert, die ihn im übelsten Fall mit dem Kinderschänder in einen Topf werfen würde.
    Oder er konnte auf halber Kraft arbeiten, was Merz schon als solches widerstrebte. Außerdem würde sich das in Windeseile bei seinen hochkarätigen Klienten herumsprechen. Wenn es hart auf hart kam, war auf Joachim Merz kein Verlass, würde es dann heißen.
    Aussichtslose Prozesse waren deprimierend.
    «Ich verstehe», murmelte Merz. «Auf jeden Fall dürfte uns eine langwierige Sache ins Haus stehen.»
    «Ich bin schon dabei, die einzelnen Vorgänge rauszusuchen», kam es aus dem Telefon. «Die Anhörung wegen der Fünfzehnjährigen heute Morgen, den Vergleich von neulich und alles, was vorher war. Haben Sie alles morgen früh auf dem Tisch.»
    Merz

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