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Öffne die Augen: Thriller (German Edition)

Öffne die Augen: Thriller (German Edition)

Titel: Öffne die Augen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franck Thilliez
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Vater gelegentlich einen Wodka trank.
    Jetzt nahm Lucie die von dem alten Mann geführten Anrufe in Angriff. Ihr Herz machte einen Satz.
    » Schau an, schau an…«
    Der letzte wurde an besagtem Montag um 20:09 Uhr getätigt. Also eine Viertelstunde vor dem Sturz von der Leiter. Doch es gab noch etwas Interessanteres als Datum und Uhrzeit. Und das war die Telefonnummer: +1 514 689 8724.
    Lucie deutete auf das Display.
    » Er hat wenige Minuten vor seinem Tod ins Ausland telefoniert. Sagen Ihnen Nummer oder Vorwahl etwas?«
    » Die USA vielleicht. Er hat gelegentlich für seine geschichtlichen Recherchen mit Amerika telefoniert.«
    » Nein, ich glaube eher nicht.«
    Sie griff zu ihrem eigenen Handy und wählte eine Nummer. Ihr war eine Idee gekommen. Sie würde zwar nicht die Hand dafür ins Feuer legen, aber…
    Eine Stimme am anderen Ende der Leitung riss sie aus ihren Gedanken. Die Auskunft. Lucie stellte ihre Frage:
    » Ich wüsste gerne, welchem Land diese Telefonnummer zuzuordnen ist: +1 514 689 8724.«
    » Einen Moment bitte.«
    Kurzes Schweigen. Das Handy zwischen Ohr und Schulter geklemmt, bat Lucie um Stift und Zettel. Dann notierte sie schnell die Nummer. Schließlich ertönte die Stimme im Hörer.
    » Madame? Es ist die Vorwahl der Provinz Quebec. Genauer gesagt die von Montreal.«
    Lucie beendete das Gespräch. Ein Wort brannte auf ihren Lippen, während sie Luc fixierte.
    » Kanada…«
    » Kanada? Warum hätte er mit Kanada telefonieren sollen? Wir kennen niemanden dort.«
    Lucie ließ sich Zeit, um die Information zu verarbeiten. Aus einem ganz bestimmten Grund hatte Wlad Szpilman plötzlich jemanden in dem Land angerufen, in dem der Film produziert worden war. Sie verfolgte seine Telefonate eine Woche zurück. Keine Spur von dieser Nummer.
    » Hat sich Ihr Vater zu seinen Filmen und Kontakten Anmerkungen gemacht? Karteien, Notizbücher?«
    » Ich habe nichts davon bemerkt. In den letzten Jahren beschränkte sich sein Leben auf wenige Quadratmeter– zwischen hier, dem Heimkino und seinem Arbeitszimmer.«
    » Arbeitszimmer? Dürfte ich einen Blick hineinwerfen?«
    Luc zögerte, trank sein Bier aus.
    » Na gut. Aber Sie müssen mir wirklich erklären, was los ist. Er war schließlich mein Vater, und ich habe ein Recht darauf, es zu erfahren.«
    Lucie nickte. Luc führte sie in einen Raum mit Computer, Magazinen, Zeitungen, Bücherregalen– alles peinlich sauber und aufgeräumt. Die Polizeibeamtin warf einen Blick in die Papiere, die Schubladen. Nur bürokratisches Material, ein PC , nichts Auffälliges. Das Regal am hinteren Ende des Raums enthielt viele Geschichtsbücher über Kriege, Massaker, Genozide. Armenier, Juden, Ruander. Es gab auch eine Ecke mit der Geschichte der Spionage. CIA , MI 5, der britische Inlandsgeheimdienst, Verschwörungstheorien. Dann Bücher auf Englisch mit Namen, die Lucie nichts Besonderes sagten. Bluebird, Artichocke, MKULTRA . Wlad Szpilman schien sich vornehmlich mit der dunklen Seite des letzten Jahrhunderts beschäftigt zu haben. Lucie wandte sich zu Luc um und deutete auf die Bücher.
    » Glauben Sie, Ihr Vater hat etwas Schwerwiegendes vor Ihnen geheim gehalten?«
    Der junge Mann zuckte die Achseln.
    » Mein Vater war eher ein Paranoiker. Von solchen Dingen hätte er mir nichts erzählt. Das war sein geheimer Garten.«
    Nach einem Rundgang durch das Wohnzimmer ließ sich Lucie zur Haustür begleiten, dankte Luc Szpilman und reichte ihm ihre Karte, auf deren Rückseite sie, für alle Fälle, die Nummer ihres Privathandys notiert hatte. Als sie wieder in ihrem Wagen saß, zog sie ihr Mobiltelefon hervor und wählte die besagte Nummer in Kanada. Vier stressige Klingeltöne, bevor endlich abgenommen wurde. Kein Laut, kein Wort. Also meldete sich Lucie:
    » Hallo?«
    Keine Antwort. Lucie wiederholte:
    » Hallo? Ist da jemand?«
    » Wer sind Sie?«
    Eine männliche Stimme mit ausgeprägt kanadischem Akzent.
    » Lucie Henebelle. Ich rufe an aus…«
    Ein brüskes Klicken. Aufgelegt. Lucie stellte sich einen nervösen Typen vor, der auf der Hut und misstrauisch war. Verblüfft über die Reaktion des Mannes, sprang Lucie aus dem Wagen und klopfte erneut an Szpilmans Tür.
    » Sie schon wieder?«
    » Ich brauche das Handy Ihres Vaters.«

Kapitel 13
    Die Strategie verfeinern. Den anderen überraschen, bevor er auflegen konnte.
    Lucie ließ eine gute Viertelstunde verstreichen, ehe sie die Nummer, diesmal mit Wlad Szpilmans aufgeladenem Handy, erneut wählte. Mit etwas Glück

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