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Öl-Connection

Öl-Connection

Titel: Öl-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Freudentanz. Sie kommen in eine Spezialklinik und sind erst mal weg vom Fenster.«
    »Bis zur Pressekonferenz, und die muß bald sein! Die Menschen vergessen zu schnell die Umweltkatastrophen.«
    »Lothar Heßbach, der neue Messias der Ökologie.«
    »Es genügt, wenn ich eine Posaune bin.« Nun lachte auch Heßbach herzhaft. »Denn Jericho ist überall …«
    Armand stand vor dem Krankenhaus von La Laguna, als man Heßbach, bis zum Hals zugedeckt, in einen Krankenwagen schob und mit ihm davonfuhr. Er setzte sich sofort in seinen Leihwagen und preschte hinterher. Der Krankenwagen fuhr zu seinem Erstaunen nicht nach Süden zum Flughafen Reina Sophia, sondern nach Norden über die Autobahn zu dem alten Flughafen von Los Rodeos. Hier sah er den Jet des Deutschen Roten Kreuzes auf der Startbahn warten und wußte, daß Heßbach ihm entwischt war. Aber nur vorübergehend! Ein guter Bluthund findet eine Spur auch im Wasser und in der Luft.
    Er wartete auf dem Parkplatz, bis man Heßbach eingeladen hatte und der Jet startete. Er blickte ihm nach, zündete sich einen Zigarillo an und lehnte sich gegen die Motorhaube. »Und wenn du zum Nordpol fliegst«, schwor er, »ich finde dich! Das ist Ehrensache! Einem Gérard Armand entkommt man nicht.«
    Mit einer Abendmaschine der Air France flog er nach Paris, mietete sich, elegant wie immer, in dem feudalen Hotel George V ein, bestellte eine Flasche Krug Cuvée 1985 und 100 Gramm Malossol-Kaviar mit Toast und gehacktem Ei, Zwiebeln und Sahne und rief Dumoulin in Marseille an.
    »Hier Armand«, sagte er freundlich. »Ich weiß, es ist schon spät, aber ich hatte das Bedürfnis, Sie noch zu hören, Monsieur.«
    »Ist alles erledigt?« fragte Dumoulin sofort.
    »Ich rufe aus Paris an, Monsieur.«
    »Aus Paris? Was ist denn los?« Dumoulins Stimme ließ Nervosität durchhören. »Sagen Sie bloß, es war ein Fehlschlag! Das kann ich mir nicht leisten, und Sie auch nicht, Armand!«
    »Heßbach ist nach Deutschland geflogen worden …«
    »Merde! Er ist Ihnen also entwischt!«
    »Ich sagte: Er ist in Deutschland. Ich bin in Paris. Ich fliege in zwei Tagen nach Stuttgart.«
    »Was wollen Sie denn da?«
    »Von einem Krankenpfleger des Hospitals von La Laguna habe ich erfahren, daß man Heßbach in eine Spezialklinik in der Nähe von Stuttgart gebracht hat. Die Auskunft hat mich 500 Dollar gekostet. In dieser Klinik wird Heßbach nicht so bewacht wie auf Teneriffa. Niemand weiß ja, daß es einen Gérard Armand gibt. In dieser Klinik kann man ungehindert ein und aus gehen.« Armand lächelte. »Zufrieden, Monsieur?«
    »Abwarten! Es ist Ihre letzte Chance, Armand.«
    »O nein, ich habe viele Chancen. Ich habe immer Chancen. So werde ich zum Beispiel in spätestens einer halben Stunde eine wunderschöne Frau im Bett haben.« Armand lachte voll Vorfreude. »Ich werde mir im Crazy Horse das wildeste Girl von der Bühne holen.«
    »Übernehmen Sie sich nicht, Armand.«
    »Sie sagen es, Monsieur. Ich brauche noch eine telegrafische Anweisung von 10.000 Dollar Spesen. Morgen früh.«
    »Keinen Sou!«
    »Dann keinen Heßbach, Dumoulin. Ihrem Auftraggeber ist er viel, viel mehr wert! Bonne nuit .«
    Bis zum Morgen leistete Armand schwere Arbeit. Lisette, die knackige Blonde, die vierte von rechts im Ballett, war ein Teufelchen im Bett und von einer phänomenalen Ausdauer. Und Armand mußte zu sich sagen: Lieber Freund, du wirst doch langsam älter. Früher hattest du am Morgen keine Rückenschmerzen …
    In der Klinik Schwandtnertal fühlte Heßbach sich sicher. Es wäre auch niemand auf den Gedanken gekommen, eine Polizeiwache vor sein Zimmer zu stellen. Personenschutz gibt es nur für Prominenz, für Politiker, Bankiers, Wirtschaftsbosse oder ausländische Delegationen … Ein Tankerkapitän ist so unwichtig, daß man niemanden kontrollierte, der ihn besuchen wollte. Und es kamen nur wenige Besucher. Luise Bertram reiste an und fiel Heßbach weinend vor Glück um den Hals, sogar der alte Bertram kreuzte auf, drückte ihm die Hand und konnte es sich nicht verkneifen zu sagen: »Du bist nun ein Held für die Massenblätter. Bilde dir darauf bloß nichts ein. Ich habe mich geschämt, überall die Fotos von dir und deinem brennenden Tanker zu sehen. Wärest du nicht unter einer so miesen Flagge gefahren, wäre das alles nicht passiert!«
    »Ich habe viel dabei gelernt, Vater«, antwortete Heßbach. Luise hing an seinem Hals. »Du wirst dich wundern, was ich zu erzählen habe.«
    »Du wirst dich

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