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Öl-Connection

Öl-Connection

Titel: Öl-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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draußen kommt die Sonne raus!« Der Steuermann lachte, deutete aus dem Fenster und lachte. »Nicht ablenken! Schmeiß das As hin und zahle!«
    »Da … wieder …«
    »Das war dein Bauch! Bei dir rollen die Fürze! Bohnensuppe in der Nacht, die hat schon viele Ärsche wach gemacht …« Der zweite Steuermann schlug lachend auf den Tisch. »Gib auf, zahl und geh zum Scheißen.«
    Nun lachte auch Konstantin und opferte sein Herz-As. Es war kurz nach fünf Uhr morgens. Sieben Meilen von der Maringo entfernt.
    Unterdessen hatte Heßbach eingesehen, daß weder Nebelhorn noch Sirenen etwas erreichten. Der zu erwartende Aufprallwinkel hatte sich aufgrund der Trägheit des Supertankers nur geringfügig geändert. McCracker hatte die Mannschaft im Griff. Die aufgeschreckten Philippinos und Malayen hatten ihre Schwimmwesten angelegt, machten die vier Rettungsboote klar und lösten die Vertäuung. Nur das Gebrüll von McCracker verhinderte, daß Panik ausbrach und die Boote zu frühzeitig heruntergelassen wurden. Ein Philippino stellte sich McCracker in den Weg, als er zu einem der Boote rannte, bei dem der Galgen versagte. Die Zahnräder waren verrostet. Die vorgeschriebenen jährlichen Kontrollen und Alarmübungen hatten offensichtlich nie stattgefunden.
    »Vormann!« schrie der Philippino und zitterte. Die Angst zerriß seinen Verstand. »Worauf warten wir noch?!«
    »Bist du Katholik?« brüllte McCracker zurück.
    »Ja …«
    »Wir warten auf den Segen der Jungfrau Maria …«
    »Es gibt doch kein Ausweichen mehr!«
    »Wer sagt das?«
    »Donc Samsu.«
    »Der Arsch soll sich um seine Maschinen kümmern!« Er hielt den davonrennenden Philippino am Hemd fest. »Wohin willst du?!«
    »Zu den Rettungsinseln. Laß mich los, Vormann. Laß mich los!«
    »Damit du die anderen auch noch verrückt machst!« Er drückte den Zappelnden an die Wand des Aufbaus. »Du bleibst jetzt bei mir!«
    »Die anderen sind schon verrückt! Sie wollen, daß wir sofort in die Boote steigen und weit weg sind, wenn das andere Schiff uns rammt. Warum dürfen wir nicht, Vormann?!«
    »Weil es feige Flucht wäre!«
    »Wir wollen leben! Ich will gerne für immer ein gottverdammter Feigling sein, aber ich will leben! Wir können uns doch alle noch retten.«
    »Und das Schiff mit 200.000 Tonnen Öl treiben lassen, was?«
    »Es ist nicht mein Öl!«
    »Teneriffa wird vernichtet werden.«
    »Ich kenne Teneriffa nicht. Und wenn es hundert Teneriffas gibt … mein Leben ist mir tausendmal mehr wert!« Der Philippino zog den zitternden Kopf ein. »Wenn man uns nicht an die Boote läßt, stürmen wir sie.«
    »Nur über meine Leiche!«
    »Auch du bist nicht unsterblich! Wir werden dich mit den Messern in Stücke hacken! Laß mich los!«
    Der Philippino versuchte vergeblich, McCracker einen Tritt in den Unterleib zu verpassen und handelte sich dafür eine Ohrfeige ein, unter der er zusammensackte.
    »Meine Eier hängen zu hoch!« brüllte McCracker. »Das haben schon andere versucht!« Er packte den Philippino und schleifte ihn zu dem festsitzenden Rettungsboot. Neun Philippinos und drei Malayen starrten McCracker haßerfüllt an.
    »Ich habe ›klar zum Wassern‹ befohlen, aber nicht ›Ausschwenken‹!« schrie McCracker. »Ihr Scheißkerle, zurück in die Mannschaftsmesse.«
    Keiner rührte sich. Nur ein paar Hände zuckten, und in ihnen lagen plötzlich Messer mit langen blanken und scharfen Klingen. McCracker hob die breiten Schultern.
    »Wir möchten in die Boote!« rief einer der Malayen und streckte sein Messer drohend vor. »Noch ist es Zeit. Das Meer ist völlig ruhig. Wir alle können uns retten.«
    »Seht ihr, daß der Käpt'n in einem Boot sitzt?«
    »Wir sind nicht der Käpt'n.«
    »Und euer Sprecher Sato Franco?! Wo ist er? Wartet neben einem Rettungsboot?«
    »Ich bin nicht Franco!« schrie ein Philippino zurück. »Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Wenn er noch an Bord bleibt, ist das seine Sache. Idioten gibt es immer!«
    »Und der Erste? Und der Chief? Und ich?«
    »Was geht das uns an?! Wir wollen von Bord!«
    Statt einer Antwort von McCracker erscholl ein lauter Knall, eine Rakete zischte in den blauen Himmel, zerplatzte und hinterließ neben roten Sternen, die schnell erloschen, auch eine rote Kugel, die an einem Fallschirm langsam ins Meer schwebte. Sofort stieg eine zweite Rakete auf … das letzte Mittel, sich bemerkbar zu machen.
    Rote Raketen. Schiff in Not!
    In der Funkkabine hatte Chu Yungan voll aufgedreht und funkte ohne

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