Öl!
Anteil, so wie wir auch abstimmen›. Habe ich Sie korrekt zitiert, Mr Hank?»
«Ich habe eingewilligt, diesen Pachtvertrag zu unterschreiben», erklärte der einstige Goldgräber hartnäckig.
«Und ich für mein Teil», rief die Krankenschwester, «sage es noch einmal und immer wieder: nie im Leben!»
7
Die alte Mrs Ross, Bunnys Großmutter, war ganz entschieden dagegen, dass ein Junge auf solche Geschäftsreisen mitgenommen wurde. Das zerstöre seine ihm angeborene Liebenswürdigkeit, erklärte sie, diese schmutzige, abscheuliche Geldgier mache ihn schon als Kind zu einem abgebrühten Zyniker. Aber Bunnys Vater antwortete, so sei das Leben eben, es habe keinen Sinn, sich etwas vorzumachen; Bunny müsse eines Tages in dieser Welt leben, und je früher er sie kennenlerne, desto besser. Also hockte der Junge auf seiner Fensterbank, schaute zu und dachte an die Worte seiner Großmutter.
Ja, das war in der Tat ein schäbiger Haufen. Dad hatte schon recht, man musste jede Minute auf der Hut sein, irgendeiner versuchte immer, einem etwas wegzunehmen. Diese Leute hatten in ihrer plötzlichen Hoffnung auf das schnelle Geld einfach den Verstand verloren. Bunny, der immer so viel Geld hatte, wie er ausgeben wollte, blickte mit ausgesuchter Verachtung auf ihr kleinliches Gezänk herab. Solchen Leuten konnte man nicht über den Weg trauen, befand er; es gab nichts, was sie einem nicht antun würden. Diese dicke alte Frau in dem gelben Satinkleid mit den dicken roten Armen und den dicken seidenbestrumpften Beinen – es fehlte nicht viel, dann kratzte sie jemandem die Augen aus. Und der Mann mit dem Holzschnittgesicht und der Kreissägenstimme war durchaus fähig, einem im Dunkel der Nacht ein Messer reinzurammen!
Dad wollte, dass sein Sohn jede Einzelheit dieser geschäftlichen Vereinbarungen verstand, die Fachbegriffe des Pachtvertrags, die gesetzlichen Bestimmungen, die Flächenberechnung der verschiedenen Parzellen und wie viel Geld mit all dem verbunden war. Dad würde später darüber reden, und das war dann eine Art Prüfung, er wollte sehen, wie viel der Junge wirklich begriffen hatte. Also hörte Bunny aufmerksam zu, reimte sich dies und jenes zusammen und rief sich die Vertragspunkte in Erinnerung, die sein Vater mit Ben Skutt und Mr Prentice durchgegangen war, als sie in dessen Auto zum Ölfeld hinausgefahren waren. Doch die Gedanken des Jungen schweiften unwillkürlich zu den einzelnen Beteiligten ab, zu ihrer Sicht der Dinge und zu den kleinen Einblicken in ihr Leben. Der alte Mann mit dem krummen Rücken und den knorrigen Händen war wohl ein armer Arbeiter, und man merkte, dass ihn diese Streiterei unglücklich machte, er hätte gern jemandem vertraut und blickte suchend mal hierhin, mal dorthin, aber in diesem Haufen gab es keinen solchen Menschen. Und die junge Frau mit dem Zwicker war eine ganz schwierige Person; was tat die, wenn sie sich nicht zankte? Das wohlhabend wirkende ältere Paar schien sehr auf seine Würde bedacht; dennoch waren die beiden gekommen, um sich ihren Anteil zu sichern, und bewiesen keinerlei Edelmut gegenüber den kleineren Parzellen.
Der alte Herr schob seinen Stuhl hinüber zu Dad und flüsterte ihm etwas zu. Bunny sah, wie Dad den Kopf schüttelte und der alte Herr sich wieder verzog. Dad sprach mit Skutt, und dieser erhob sich und sagte: «Mr Ross bittet mich klarzustellen, dass er an Angeboten für einen Teil des Blocks nicht interessiert ist. Er bohrt kein Loch, an dem nicht genügend Platz für Grenzbohrungen ist. Wenn Sie sich nicht einigen können, pachtet er ein anderes Gelände, das ich für ihn aufgetrieben habe.»
Da bekamen sie es mit der Angst zu tun und hörten auf zu streiten. Dad bemerkte es und nickte seinem Spürhund zu, und der fuhr fort: «Mr Ross hat am Nordhang ein Angebot bekommen, das er für vielversprechend hält, wir glauben nämlich, dass die Antiklinale 5 in dieser Richtung verläuft. Dort sind mehrere Acres im Besitz einer einzigen Partei, man wird sich also leicht einigen können.»
Ja, das jagte ihnen einen gehörigen Schrecken ein; es dauerte Minuten, bis sie wieder zu streiten anfingen!
Von seiner Fensterbank aus konnte Bunny die Lichter der «Fundbohrung» sehen, deren Betrieb jetzt vorübergehend eingestellt war, weil man auf den Bau der Lagertanks wartete; durchs offene Fenster hörte er das Hämmern der Nieter an den Lagertanks und das der Zimmerleute, die am Hang neue Bohrtürme errichteten. Seine Gedanken schweiften ab, als er
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