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Offensive Minotaurus

Offensive Minotaurus

Titel: Offensive Minotaurus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Schau­kel­stuhl sei­nes Bru­ders. Lu­di­now ahn­te, daß ein ent­schei­den­der Au­gen­blick ge­kom­men war. Der Astro­sta­ti­ker kam auf un­se­re Fach­ge­bie­te zu spre­chen, als gä­be es kei­nen an­de­ren Ge­sprächss­toff. Er er­faß­te na­tür­lich nicht, wie an­omal er sich ver­hielt. Je­der Spi­on wä­re we­sent­lich ge­schick­ter vor­ge­gan­gen.
    Er frag­te oh­ne Um­schwei­fe, wie sich die neu­en Plas­ma­trieb­wer­ke im Jä­ger­ein­satz be­währt hät­ten, wie hoch die er­reich­ba­ren Be­schleu­ni­gun­gen im frei­en Raum sei­en, wie es um die Ma­nö­vrier­fä­hig­keit, Feu­er­kraft und elek­tro­ni­sche Aus­rüs­tung be­stellt wä­re und was der Ein­zel­hei­ten mehr wa­ren.
    Lu­di­now ant­wor­te­te aus­wei­chend und ach­te­te bei sei­nen Er­klä­run­gen im­mer auf mei­ne Zei­chen. Ich mach­te mich mit ei­nem Ein­wurf be­merk­bar.
    So­fort wand­te sich der Be­ein­fluß­te an mich. Als er hör­te, ich sei ei­ner der füh­ren­den Ex­per­ten für mo­der­ne Waf­fen­tech­nik, wur­de er aus­ge­spro­chen leb­haft. Das schi­en »sei­nen Zwerg« be­son­ders zu in­ter­es­sie­ren.
    Ich be­ant­wor­te­te zwei bis drei Fra­gen, die so di­rekt ge­stellt wur­den, daß es schon pein­lich war. So­gar Fe­dor Imor­gin fühl­te das Wi­der­sin­ni­ge im Ver­hal­ten sei­nes Bru­ders.
    »Sta­na«, bat er, »Sta­na, be­herr­sche dich.«
    Als der Al­te schroff zu­recht­ge­wie­sen wur­de, hat­te ich end­lich je­ne Er­kennt­nis­se ge­won­nen, die für die ge­sam­te Mensch­heit ent­schei­dend sein konn­ten! Au­ßer mir war es noch kei­nem GWA-Schat­ten ver­gönnt ge­we­sen, sich mit ei­nem Mann im Zu­stand des Astro­sta­ti­kers zu un­ter­hal­ten.
    Ich wuß­te plötz­lich mit ab­so­lu­ter Be­stimmt­heit, daß die Un­be­kann­ten, die hin­ter dem Kran­ken stan­den, die Mensch­heit so gut wie nicht kann­ten! Ih­re Fra­ge­stel­lung war pri­mi­tiv; er­dacht und aus­ge­ar­bei­tet nach ei­nem Sche­ma, das bes­ten­falls für Le­be­we­sen gül­tig ge­we­sen wä­re, die eben erst vom Tier zum den­ken­den Ge­schöpf her­an­ge­reift wa­ren.
    Das war ein ent­schei­den­der Feh­ler – und ich zö­ger­te nicht, ihn zur Kennt­nis zu neh­men. Je­mand war ge­kom­men, um sich über den Pla­ne­ten Ter­ra zu in­for­mie­ren. Man muß­te un­se­re Städ­te und In­dus­trie­an­la­gen ent­deckt ha­ben. Si­cher­lich hat­te man auch ter­ra­ni­sche Raum­schif­fe ge­or­tet.
    Lo­gisch be­trach­tet, hät­ten die­se Be­ob­ach­tungs­er­geb­nis­se bei den Un­be­kann­ten zu dem Schluß füh­ren müs­sen, daß die Erd­be­woh­ner ei­ne ho­he In­tel­li­genz­stu­fe er­reicht hat­ten.
    Wie­so war man nicht be­reit, uns ent­spre­chend zu wür­di­gen? Wes­halb ließ man ein Me­di­um Fra­gen stel­len, die selbst einen Dumm­kopf hät­ten auf­merk­sam wer­den las­sen? Fra­gen in die­ser Art – trotz un­se­rer Raum­schif­fahrt, Atom­kraft­wer­ke, Groß­städ­te und zwan­zig­fach über­schall­schnel­len Stra­to­klip­per?
    Ich über­leg­te. Das Er­geb­nis hät­te mich zu ei­nem La­chen rei­zen kön­nen, wenn es nicht so ernst ge­we­sen wä­re!
    Die Mensch­heit war nur des­halb ver­kannt wor­den, weil das, was die­se Mensch­heit ent­wi­ckelt und er­fun­den hat­te, für die Un­be­kann­ten lä­cher­lich war; so lä­cher­lich und un­be­deu­tend wie für uns der Stein­keil ei­nes Ne­an­der­ta­lers!
    Un­se­re In­dus­trie­zen­tren und Kraft­wer­ke be­deu­te­ten für den Geg­ner erst den An­fang ei­nes Auf­stiegs. Al­les, wor­auf wir stolz wa­ren, war für die Frem­den gleich­be­deu­tend mit ei­nem Gang durch ein Mu­se­um, in dem al­ler­lei al­ter­tüm­li­che Ge­rät­schaf­ten und Ma­schi­nen her­um­ste­hen.
    Des­halb wur­den wir so un­ter­schätzt! Des­halb ließ man ein Me­di­um mit Ma­jor Lu­di­now und mit mir spre­chen, als wä­ren wir geis­tig un­rei­fe Ge­sprächs­part­ner.
    Der Ge­dan­ke an die acht­zehn ver­schol­le­nen Wis­sen­schaft­ler run­de­te mei­ne Über­le­gun­gen ab. Of­fen­sicht­lich ging man nach ei­nem Sche­ma vor. Man brach­te ei­ni­ge ter­ra­ni­sche Le­be­we­sen in die Ge­walt, um fest­zu­stel­len, wie ih­re

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