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Offensive Minotaurus

Offensive Minotaurus

Titel: Offensive Minotaurus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ge­hir­ne be­schaf­fen wa­ren, was sie wuß­ten und was sie ent­wi­ckelt hat­ten.
    Die Tä­tig­keit der Sa­bo­teu­re konn­te eben­falls zur Rou­ti­ne ge­hö­ren. Viel­leicht han­del­te es sich um einen Test­ver­such, um zu er­mit­teln, wie weit man Men­schen sug­ge­s­tiv be­ein­flus­sen konn­te.
    Ich ach­te­te kaum noch auf Sta­nas Be­mer­kun­gen, bis es plötz­lich still wur­de. Da schreck­te ich auf. Ich blick­te in see­len­lo­se Au­gen.
    »Was ha­ben Sie?« er­kun­dig­te sich der Kran­ke.
    Lu­di­nows Hand steck­te im­mer noch in der Ta­sche. Er miß­trau­te der Si­tua­ti­on nach wie vor. Ich ent­schul­dig­te mich er­neut mit ei­nem Schwä­che­an­fall.
    Sta­na, oder je­ne, die ihn be­herrsch­ten, wur­den arg­wöh­nisch. Hat­ten sie be­merkt, daß sie mit ih­rer Fra­ge­stel­lung zu weit ge­gan­gen wa­ren? Be­gan­nen sie zu ah­nen, daß die Mensch­heit doch nicht auf der pri­mi­ti­ven Ent­wick­lungs­stu­fe stand, wie man an­schei­nend an­ge­nom­men hat­te?
    »Sie fi­xie­ren mich, Dr. Gun­nar­son«, be­haup­te­te Imor­gin.
    Ich sah ihn ver­wun­dert an.
    »Ich ver­ste­he nicht. Wie mei­nen Sie das? Es tut mir leid, wenn ich et­was geis­tes­ab­we­send war. Der Strah­lungs­un­fall liegt noch nicht lan­ge zu­rück.«
    »Von wel­cher Art war er denn?« woll­te Sta­na wis­sen.
    Mit mei­ner Ant­wort han­del­te ich nach ei­ge­nem Er­mes­sen. Es konn­te nichts scha­den, nach dem be­währ­ten Sche­ma der Ab­wehr vor­zu­ge­hen. Ich stell­te ei­ne Be­haup­tung auf, die auch tech­nisch über­ra­gen­de Le­be­we­sen in­ter­es­sie­ren muß­te.
    »Ich dürf­te nicht dar­über spre­chen«, zö­ger­te ich. »Ich möch­te Sie je­doch nicht krän­ken, Sta­na Ser­ge­je­witsch. Sie ar­bei­ten ja eben­falls an ge­hei­men Pro­jek­ten.«
    »Ja, an streng ge­hei­men.«
    Er beug­te sich vor. Sei­ne Au­gen zeig­ten wie­der ei­ne Spur von Le­ben. Tief in ih­nen schie­nen far­bi­ge Lich­ter zu fla­ckern. Ich ent­schloß mich, un­se­re Ent­de­ckun­gen auf dem Mond in die Waag­scha­le zu wer­fen. Sta­na wuß­te zwei­fel­los, wie das tech­ni­sche Er­be der aus­ge­stor­be­nen Mar­sin­tel­li­gen­zen be­schaf­fen war.
    »Es han­delt sich um ei­ne mar­sia­ni­sche Waf­fe. Sie ha­ben von den Un­ter­grund­städ­ten auf Lu­na ge­hört?«
    »Na­tür­lich. Wol­len Sie be­haup­ten, es sei Ih­nen ge­lun­gen …!«
    »Ja«, un­ter­brach ich ihn. »Die Be­triebs- und Kon­struk­ti­ons­an­lei­tun­gen sind in mei­nem In­sti­tut ent­rät­selt wor­den. Die frei­wer­den­de Ener­gie ei­nes un­vor­stell­bar ge­wal­ti­gen Kern­pro­zes­ses kann mit ei­ner so­ge­nann­ten Wan­del­feld­ka­no­ne als licht­schnel­ler Im­puls ab­ge­strahlt wer­den. Im Ziel­sek­tor er­folgt die Re-Ener­ge­ti­sie­rung zur vier­di­men­sio­nal sta­bi­len Kraft­ein­heit, was ei­ne spon­ta­ne De­to­na­ti­on aus­löst.
    Un­se­re Ver­su­che ver­lie­fen er­folg­reich. Die Wan­del­feld­ka­no­nen wur­den auf mar­sia­ni­schen Raum­schlacht­schif­fen der Mars­hu-Klas­se ein­ge­baut. Ei­ne wir­kungs­vol­le­re Waf­fe ist nicht denk­bar. Sie hät­te den in­ter­stel­la­ren Krieg zwi­schen Mars und De­neb ent­schei­den kön­nen, wenn sie et­was frü­her zum Ein­satz ge­kom­men wä­re.
    Mehr darf ich Ih­nen aber wirk­lich nicht sa­gen.«
    Ich hat­te einen Kö­der aus­ge­legt. Un­ter Um­stän­den biß der Geg­ner an. Ich war mir dar­über im kla­ren, daß ich zwei­fel­los die Pla­nun­gen der GWA über­schritt. Dann blick­te ich auf die Uhr. Es wur­de Zeit, die frucht­lo­se Un­ter­re­dung mit dem Ir­ren ab­zu­bre­chen.
    Ma­jor Lu­di­now ver­hielt sich so nor­mal, wie es den Um­stän­den an­ge­mes­sen war. Ich be­ob­ach­te­te ihn scharf, da ich be­fürch­te­te, er wür­de eben­falls zwangs­sug­ge­s­tiv über­nom­men wer­den.
    Es ge­sch­ah je­doch nichts, was auf einen sol­chen Zu­stand hin­ge­wie­sen hät­te. Ich kam des­halb zu der An­sicht, Sta­nas »Zwerg« wä­re da­zu nicht fä­hig. Wahr­schein­lich war er nur für den rus­si­schen Astro­sta­ti­ker zu­stän­dig.
    Ich heu­chel­te einen Schwä­che­an­fall und rief Ma­jor Lu­di­now an. Er be­nö­tig­te ei­ni­ge

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