Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Offensive Minotaurus

Offensive Minotaurus

Titel: Offensive Minotaurus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
den Strahl­dü­sen und lag hoch über dem Erd­bo­den.
    Et­was, das im Licht me­tal­lisch glit­zer­te, lös­te sich aus der Öff­nung. Sum­mend fiel es zu Bo­den, rich­te­te sich auf und glitt auf mich zu. Ich schloß krampf­haft die Au­gen.
    Mit mei­nen Men­tal­sin­nen ver­such­te ich, Art und Cha­rak­ter des Frem­den zu tes­ten, aber ich emp­fing kei­ne Ge­hirn­im­pul­se. Erst Se­kun­den spä­ter er­kann­te ich, daß man einen Ro­bo­ter zu mei­ner Ber­gung aus­ge­schleust hat­te.
    Er­wärm­te Me­tall­grei­fer um­schlan­gen mich. Ich wur­de an­ge­ho­ben und da­von­ge­tra­gen. Einen kur­z­en Blick konn­te ich ris­kie­ren.
    Der Ro­bo­ter war ei­ne rau­pen­för­mi­ge Kon­struk­ti­on mit zahl­rei­chen Werk­zeug­ar­men und ge­lenklo­sen Greif­glie­dern. Er be­rühr­te nicht den Bo­den.
    Da ich von ei­nem Luft­kis­sen­ge­blä­se nichts hö­ren konn­te, ver­mu­te­te ich, daß die Ma­schi­ne auf ener­ge­ti­schen Prall­fel­dern über das Ge­län­de glitt. Ich reg­te mich nicht.
    Grel­les Licht stach durch mei­ne Li­der. Au­gen­bli­cke spä­ter kniff ich die Au­gen noch fes­ter zu­sam­men. Wir wa­ren an­schei­nend in ei­ner Luft­schleu­se an­ge­kom­men. Ein Sum­men und Pul­sie­ren deu­te­te auf lau­fen­de Ma­schi­nen hin. Nun wag­te ich es, mei­ne Pa­ra­sin­ne noch­mals zu öff­nen.
    Die sug­ge­s­ti­ven Im­pul­se wa­ren er­lo­schen. Die Un­be­kann­ten hat­ten dar­auf ver­zich­tet, mich wei­ter zu quä­len. Das be­deu­te­te, daß sie von mei­nem be­sin­nungs­lo­sen Zu­stand über­zeugt wa­ren.
    Der knapp drei Me­ter lan­ge Ro­bot trug mich durch ver­win­kel­te Gän­ge. Ein Git­ter­tor glitt auf. Die bieg­sa­men Ar­me streck­ten sich aus, und die Schlin­gen öff­ne­ten sich. Un­sanft fiel ich zu Bo­den.
    Da ich den Kör­per in­stink­tiv zu­sam­men­ge­krümmt hat­te, fe­der­te ich von der hoch­elas­ti­schen Un­ter­la­ge zu­rück und wur­de nach oben ge­schleu­dert. Den zwei­ten Fall über­stand ich mit ge­lo­cker­ten Mus­keln. Flach auf­pral­lend, ab­sor­bier­te ich die Elas­ti­zi­tät des Un­ter­grun­des. Dann lag ich still und war­te­te.
    Nach end­lo­sen Au­gen­bli­cken – so schi­en es mir je­den­falls – be­gann es zu dröh­nen. Es war, als lie­fen di­rekt un­ter mir Ma­schi­nen an. Ein Ru­cken schüt­tel­te mei­nen Kör­per. An­schlie­ßend emp­fand ich einen leich­ten An­druck, wie er beim Start ei­nes Raum­schif­fes ent­steht.
    Ich rech­ne­te mit zehn oder mehr An­druck­gra­vos, aber es kam kei­ne wei­te­re Be­las­tung durch. Wenn das Schiff ge­st­ar­tet war – an die­ser Ver­mu­tung zwei­fel­te ich kei­ne Se­kun­de –, so flog es im Schut­ze von an­druck­neu­tra­li­sie­ren­den Kraft­fel­dern, die auch von den Mar­sia­nern ver­wen­det wor­den wa­ren.
    Im Prin­zip war al­les so ein­fach! Man hat­te mit mir einen Men­schen ein­ge­fan­gen, von dem man an­nahm, er wä­re über we­sent­li­che Ge­heim­nis­se in­for­miert.
    Wenn ich mich in dem Ge­spräch mit Sta­na nicht als über­aus wich­ti­ge Per­son hin­ge­stellt hät­te, wä­re wahr­schein­lich nie­mand auf die Idee ge­kom­men, aus­ge­rech­net mich aus dem si­bi­ri­schen Ur­wald zu ent­füh­ren.
    Ich zwang mich, die Sach­la­ge nüch­tern zu be­ur­tei­len. Mein tech­ni­sches Wis­sen reich­te aus, um mir die Funk­ti­on ei­nes au­ßer­ir­di­schen Raum­schif­fes vor­stel­len zu kön­nen. Schließ­lich hat­te ich meh­re­re Flü­ge mit ei­nem mar­sia­ni­schen Kreu­zer hin­ter mir. Trotz­dem hielt ich es für rat­sam, vor­erst Ent­set­zen zu heu­cheln. Nie­mand durf­te wis­sen, daß ich auf ei­ne Be­geg­nung mit nich­tir­di­schen Le­be­we­sen vor­be­rei­tet war. Un­se­re Er­fah­run­gen im Ab­wehr­kampf ge­gen die De­ne­ber und die Ver­for­mer vom Pla­ne­ten Ve­nus wa­ren ei­ne gu­te Schu­lung ge­we­sen.
    Ich blieb lie­gen und ent­spann­te mich, bis ich völ­lig un­vor­be­rei­tet von ei­ner Hand be­rührt wur­de. Nur mit Mü­he ver­hin­der­te ich ein Zu­sam­men­zu­cken. Mei­ne Mus­keln ver­här­te­ten sich in in­stink­ti­ver Ab­wehr.
    Ich wag­te es nicht, mein Se­pa­rat­ge­hirn ein­zu­set­zen. Viel­leicht be­gann wie­der ein

Weitere Kostenlose Bücher