Offensive Minotaurus
tatsächlich aus dem großen Organ kamen. Es wäre für jeden Forscher faszinierend gewesen, mich stieß es ab. Vorsichtig tastete ich nach dem Geistesinhalt der Wesen.
Sie überlegten, in welcher Weise sie uns transportieren sollten. Ein Gedankenbild erreichte mich. Einer hatte sich eine hügelige Wüste aus rötlichem Sand vorgestellt. Darin lag ein gewaltiges Raumschiff. Dicht davor war das Boot gelandet.
Es gelang mir immer besser, mich zu beherrschen. Nun wußte ich, daß wir auf dem Mars niedergegangen waren. War den Fremden bekannt, daß wir hier eine wissenschaftliche Niederlassung unterhielten?
Eine Expedition hatte die verlassene Marssiedlung Topthar entdeckt. Ein gigantischer Raumhafen mit gut erhaltenen Anlagen schloß sich an die Untergrundstadt an. Im Jahre 2005 war ich zu einem Einsatz nach Topthar kommandiert worden. Damals waren zahlreiche Menschen an rätselhaften Erregern erkrankt. Bei dem Unternehmen hatte ich den Stützpunkt kennengelernt.
Als ich vor einem Jahr nochmals zum Roten Planeten gekommen war, hatte die Besatzung des Stützpunktes nur noch aus einem Team von dreißig Mann bestanden.
Was war mit den Männern von Topthar geschehen? Ich lauschte aufmerksam auf den Geistesinhalt der Fremden. Sie dachten aber nur an unseren Transport. Ein Fahrzeug wollten sie wegen drei Personen nicht einsetzen. Über Sprechfunk wurde das Mutterschiff angerufen. Es erschien als Gedankenbild in meinem Vorstellungsvermögen.
Die aus dem tragbaren Gerät kommende Antwort verstand ich nicht. Wir hatten zu warten. Die drei Geschöpfe schienen ungeduldig zu sein. Dann sprach der Empfänger erneut an.
Wir wurden aus der Schleuse gewiesen. Hierzu wandte man die Suggestion an. Allmählich gewöhnte ich mich an die Lebensart der Fremden.
Sie setzten ihre Parafähigkeiten immer dann ein, wenn es ihnen zu unbequem war, ihren Übersetzer zu gebrauchen. Vor allem aber erteilten sie Suggestivanweisungen, wenn damit eine Handlung verbunden war, die für sie gefährlich werden konnte.
Das war jetzt der Fall. Wir gingen in den Gang zurück. Niemand begleitete uns. Der Befehl »Halt« erreichte uns Sekunden später. Nikolai und Tugur reagierten wie Roboter. Sie kamen nicht zu sich. Ich überprüfte ihre stumpfen Augen und tastete zusätzlich nach Nikolais Puls.
Sein Herz schlug langsam, aber kräftig. Ich zählte achtundvierzig Schläge. Bei der Überlappung schien es im Organismus zu einer Verlangsamung im Lebensrhythmus zu kommen. Die Umstellung erfolgte sehr schnell.
Ich wartete, bis wir gerufen wurden. In der Schleuse zischte es. Nach dem Druckausgleich glitt das Innenschott auf.
Als wir eintraten, wußte ich, was unterdessen geschehen war. Jemand hatte drei Schutzanzüge gebracht. Nikolai preßte die Lippen zusammen. Schweigend betrachtete er die Kleidungsstücke.
Meine Stirn war schweißbedeckt. Ich glaubte jetzt zu wissen, was mit der Stützpunktbesatzung geschehen war! Die Kombinationen stammten zweifellos von der Erde. Ich kannte das auffällige Gelb des Kunstfaserstoffes und die leuchtenden Nummern auf den Rückentornistern, in denen die Verdichtungsgebläse untergebracht waren.
Die Atmosphäre des Mars war atembar, wenn man es verstand, den vorhandenen Sauerstoff so zu komprimieren, daß menschliche Lungen gesättigt werden konnten. Die Tornistergeräte waren speziell für den Marseinsatz entwickelt worden. Auf dem Himmelskörper waren niemals Raumanzüge im Sinne des Wortes getragen worden. Es genügte, wenn man wegen der extremen Temperaturschwankungen eine feste und warme Kleidung anzog. Der Außendruck war
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