Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Offensive Minotaurus

Offensive Minotaurus

Titel: Offensive Minotaurus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
tat­säch­lich aus dem großen Or­gan ka­men. Es wä­re für je­den For­scher fas­zi­nie­rend ge­we­sen, mich stieß es ab. Vor­sich­tig tas­te­te ich nach dem Geis­tes­in­halt der We­sen.
    Sie über­leg­ten, in wel­cher Wei­se sie uns trans­por­tie­ren soll­ten. Ein Ge­dan­ken­bild er­reich­te mich. Ei­ner hat­te sich ei­ne hü­ge­li­ge Wüs­te aus röt­li­chem Sand vor­ge­stellt. Dar­in lag ein ge­wal­ti­ges Raum­schiff. Dicht da­vor war das Boot ge­lan­det.
    Es ge­lang mir im­mer bes­ser, mich zu be­herr­schen. Nun wuß­te ich, daß wir auf dem Mars nie­der­ge­gan­gen wa­ren. War den Frem­den be­kannt, daß wir hier ei­ne wis­sen­schaft­li­che Nie­der­las­sung un­ter­hiel­ten?
    Ei­ne Ex­pe­di­ti­on hat­te die ver­las­se­ne Mars­sied­lung Top­thar ent­deckt. Ein gi­gan­ti­scher Raum­ha­fen mit gut er­hal­te­nen An­la­gen schloß sich an die Un­ter­grund­stadt an. Im Jah­re 2005 war ich zu ei­nem Ein­satz nach Top­thar kom­man­diert wor­den. Da­mals wa­ren zahl­rei­che Men­schen an rät­sel­haf­ten Er­re­gern er­krankt. Bei dem Un­ter­neh­men hat­te ich den Stütz­punkt ken­nen­ge­lernt.
    Als ich vor ei­nem Jahr noch­mals zum Ro­ten Pla­ne­ten ge­kom­men war, hat­te die Be­sat­zung des Stütz­punk­tes nur noch aus ei­nem Team von drei­ßig Mann be­stan­den.
    Was war mit den Män­nern von Top­thar ge­sche­hen? Ich lausch­te auf­merk­sam auf den Geis­tes­in­halt der Frem­den. Sie dach­ten aber nur an un­se­ren Trans­port. Ein Fahr­zeug woll­ten sie we­gen drei Per­so­nen nicht ein­set­zen. Über Sprech­funk wur­de das Mut­ter­schiff an­ge­ru­fen. Es er­schi­en als Ge­dan­ken­bild in mei­nem Vor­stel­lungs­ver­mö­gen.
    Die aus dem trag­ba­ren Ge­rät kom­men­de Ant­wort ver­stand ich nicht. Wir hat­ten zu war­ten. Die drei Ge­schöp­fe schie­nen un­ge­dul­dig zu sein. Dann sprach der Emp­fän­ger er­neut an.
    Wir wur­den aus der Schleu­se ge­wie­sen. Hier­zu wand­te man die Sug­ge­s­ti­on an. All­mäh­lich ge­wöhn­te ich mich an die Le­bens­art der Frem­den.
    Sie setz­ten ih­re Para­fä­hig­kei­ten im­mer dann ein, wenn es ih­nen zu un­be­quem war, ih­ren Über­set­zer zu ge­brau­chen. Vor al­lem aber er­teil­ten sie Sug­ge­s­ti­van­wei­sun­gen, wenn da­mit ei­ne Hand­lung ver­bun­den war, die für sie ge­fähr­lich wer­den konn­te.
    Das war jetzt der Fall. Wir gin­gen in den Gang zu­rück. Nie­mand be­glei­te­te uns. Der Be­fehl »Halt« er­reich­te uns Se­kun­den spä­ter. Ni­ko­lai und Tu­gur rea­gier­ten wie Ro­bo­ter. Sie ka­men nicht zu sich. Ich über­prüf­te ih­re stump­fen Au­gen und tas­te­te zu­sätz­lich nach Ni­ko­lais Puls.
    Sein Herz schlug lang­sam, aber kräf­tig. Ich zähl­te achtund­vier­zig Schlä­ge. Bei der Über­lap­pung schi­en es im Or­ga­nis­mus zu ei­ner Ver­lang­sa­mung im Le­bens­rhyth­mus zu kom­men. Die Um­stel­lung er­folg­te sehr schnell.
    Ich war­te­te, bis wir ge­ru­fen wur­den. In der Schleu­se zisch­te es. Nach dem Druck­aus­gleich glitt das In­nen­schott auf.
    Als wir ein­tra­ten, wuß­te ich, was un­ter­des­sen ge­sche­hen war. Je­mand hat­te drei Schutz­an­zü­ge ge­bracht. Ni­ko­lai preß­te die Lip­pen zu­sam­men. Schwei­gend be­trach­te­te er die Klei­dungs­stücke.
    Mei­ne Stirn war schweiß­be­deckt. Ich glaub­te jetzt zu wis­sen, was mit der Stütz­punkt­be­sat­zung ge­sche­hen war! Die Kom­bi­na­tio­nen stamm­ten zwei­fel­los von der Er­de. Ich kann­te das auf­fäl­li­ge Gelb des Kunst­fa­ser­stof­fes und die leuch­ten­den Num­mern auf den Rück­en­tor­nis­tern, in de­nen die Ver­dich­tungs­ge­blä­se un­ter­ge­bracht wa­ren.
    Die At­mo­sphä­re des Mars war atem­bar, wenn man es ver­stand, den vor­han­de­nen Sau­er­stoff so zu kom­pri­mie­ren, daß mensch­li­che Lun­gen ge­sät­tigt wer­den konn­ten. Die Tor­nis­ter­ge­rä­te wa­ren spe­zi­ell für den Mar­sein­satz ent­wi­ckelt wor­den. Auf dem Him­mels­kör­per wa­ren nie­mals Raum­an­zü­ge im Sin­ne des Wor­tes ge­tra­gen wor­den. Es ge­nüg­te, wenn man we­gen der ex­tre­men Tem­pe­ra­tur­schwan­kun­gen ei­ne fes­te und war­me Klei­dung an­zog. Der Au­ßen­druck war

Weitere Kostenlose Bücher