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Offensive Minotaurus

Offensive Minotaurus

Titel: Offensive Minotaurus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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aus­rei­chend.
    Ei­ner der Frem­den dach­te an mich. Ich er­kann­te, daß er ei­ne Test­fra­ge stel­len woll­te. Der Über­set­zer sprach an.
    »Kön­nen Sie mit den An­zü­gen um­ge­hen, Dr. Gun­nar­son?«
    Ich brauch­te nicht zu über­le­gen. Als an­geb­li­cher Waf­fen­phy­si­ker muß­te ich schon ein­mal auf dem Mars ge­we­sen sein. Hier wa­ren Strahl­ka­no­nen er­probt wor­den. Al­so muß­te ich die Kom­bi­na­tio­nen ken­nen.
    Mei­ne Ant­wort lau­te­te: »Ja.« An­schlie­ßend stell­te ich die ers­te Fra­ge. Es war Zeit, et­was ge­gen die Will­kür der We­sen zu un­ter­neh­men.
    »Dürf­te ich er­fah­ren, wer Sie sind und wie Sie da­zu kom­men, Ma­jor Lu­di­now und mich zu ent­füh­ren? Sie wer­den doch wohl nicht be­strei­ten wol­len, wie Ver­bre­cher ge­han­delt zu ha­ben. Ich ver­lan­ge …!«
    Ein Seuf­zer ver­an­laß­te mich, den Satz un­voll­en­det zu las­sen. Das Über­set­zungs­ge­rät ar­bei­te­te wirk­lich her­vor­ra­gend.
    »Wer­den Sie nicht lang­wei­lig, Dr. Gun­nar­son.«
    Das Blut schoß mir in den Kopf. Mei­ne be­rech­tig­ten Be­schwer­den hielt man al­so für »lang­wei­lig«.
    »Sie ge­stat­te­ten, daß ich Sie für un­ver­schäm­te Ban­di­ten hal­te«, ent­geg­ne­te ich. »Auch wenn Sie nicht von der Er­de stam­men, so soll­te man …«
    »Oh – das ha­ben Sie schon her­aus­ge­fun­den?« wur­de ich un­ter­bro­chen.
    Lu­di­now um­klam­mer­te mei­nen Arm, ob­wohl ich nicht dar­an dach­te, ei­ne un­über­leg­te Tat zu be­ge­hen. Es war sinn­los, mit die­sen In­tel­li­gen­zen dis­ku­tie­ren zu wol­len. Sie lehn­ten je­den Ein­wand und je­de For­de­rung mit Hohn und Iro­nie ab. Sie wuß­ten, wie stark sie wa­ren. Au­ßer­dem hat­ten sie ähn­li­che Ein­wän­de wohl schon oft ge­hört.
    »War das al­les?«
    Ich sah sie der Rei­he nach an. Dies­mal heu­chel­te ich kein Ent­set­zen.
    »Ja, das war al­les. Auch wenn Sie mei­nen Ver­stand an­zwei­feln, so be­mer­ke ich doch, daß ich mei­nen Atem spa­ren kann. Ich ver­zich­te auf Ih­re Aus­künf­te. Ihr Ver­hal­ten sagt mir ge­nug.«
    Sie wa­ren we­der be­lei­digt noch un­ge­hal­ten. Für sie war al­les ein Ex­pe­ri­ment. Wahr­schein­lich hät­te ich sie noch schlim­mer krän­ken kön­nen. Es war ih­nen völ­lig gleich­gül­tig, was ich über sie dach­te. Im­mer­hin schi­en ich ihr In­ter­es­se ge­weckt zu ha­ben.
    »Was sagt Ih­nen un­ser Ver­hal­ten, Dr. Gun­nar­son?«
    »Daß Sie in­tel­li­gen­te Gangs­ter oh­ne mo­ra­li­sches Emp­fin­den sind. Stört Sie das?«
    »Aber nein. Sie ma­chen uns Spaß. Sie wür­den uns gern er­schie­ßen, nicht wahr?«
    Ich ver­beug­te mich über­trie­ben. Mei­ne Ant­wort schi­en sie doch leicht zu ver­blüf­fen.
    »Kei­nes­wegs, das wä­re un­ge­recht. Für Ver­bre­cher Ih­rer Art wür­de ich auf al­le Fäl­le den Strick vor­zie­hen.«
    Sie mus­ter­ten mich oh­ne Ent­geg­nung. Das Glit­zern hin­ter den Hel­men konn­te mich nicht mehr auf­re­gen. Ich ging noch einen Schritt wei­ter.
    »Na­nu, warum las­sen Sie mich nicht wie­der schrei­en und hüp­fen?«
    »Wo­her wis­sen Sie, daß Sie das ge­tan ha­ben?«
    Dies­mal stieß ich einen Seuf­zer aus.
    »Jetzt wer­den Sie aber lang­wei­lig. Kön­nen wir ge­hen? In Ih­rem Fahr­zeug riecht es schlecht.«
    »Wie in ei­nem Mos­kau­er Af­fen­kä­fig«, be­kräf­tig­te Lu­di­now. Sein Ge­sicht war bleich. »Sie bil­den sich wohl sehr viel ein, was? Wenn Sie fünf­zig Jah­re spä­ter zur Er­de ge­kom­men wä­ren, hät­ten wir Ih­nen einen hei­ßen Emp­fang be­rei­tet.«
    Ich lach­te, da ich aus den Be­wußt­seinsim­pul­sen der Mons­tren ent­nahm, daß sie nun doch scho­ckiert wa­ren. Nein – jetzt kam so­gar ein Im­puls der Nach­denk­lich­keit durch. Mir ging es dar­um, als In­tel­li­genz­we­sen an­er­kannt zu wer­den. Das brach­te ei­ne bes­se­re Ver­hand­lungs­ba­sis mit sich – al­ler­dings auch Ge­fah­ren, wie ich mir nicht ver­heim­lich­te.
    Ich schau­te auf die Uhr. Mei­ne Hal­tung war, als stün­de ich vor Men­schen. Auch Lu­di­now be­müh­te sich, die na­tür­lich vor­han­de­ne Scheu zu un­ter­drücken. Nur der Hir­te zit­ter­te noch vor Furcht.
    »Ich ver­mu­te, daß Sie nur

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