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Offensive Minotaurus

Offensive Minotaurus

Titel: Offensive Minotaurus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Him­mels­kör­per war so­gar aus sei­ner Um­lauf­bahn ge­drängt wor­den. Ei­ne Um­wand­lung der Sau­er­stof­fa­to­me hat­te das Cha­os vollen­det. Mars hat­te sei­ne al­te Luft­hül­le ver­lo­ren.
    Lu­di­now und der Hir­te gin­gen da­von. Die Frem­den blie­ben hin­ter uns, aber sie hiel­ten noch im­mer kei­ne Waf­fen in den sechs­glied­ri­gen Hän­den. Ich be­merk­te, daß sie fro­ren, ob­wohl es nur we­ni­ge Gra­de un­ter dem Ge­frier­punkt sein konn­ten. Wahr­schein­lich be­saß ih­re Hei­mat­welt ei­ne große und hei­ße Son­ne.
    Als ich um das ge­lan­de­te Boot her­um­ging, er­blick­te ich plötz­lich das Schiff. Breit und wuch­tig, ei­nem will­kür­lich in die Ebe­ne ver­setz­ten Berg glei­chend, stand es vor uns. Ich blieb ste­hen. Ein Fahr­zeug mit die­sen Ab­mes­sun­gen hat­te ich nicht ein­mal in den Mars­werf­ten auf dem Mond ge­se­hen.
    Das Raum­schiff glich eben­falls ei­ner platt­ge­drück­ten Ku­gel mit ab­ge­flach­ten Po­len. Sei­ne Äqua­torach­se durch­maß we­nigs­tens fünf­hun­dert Me­ter, sei­ne Po­lach­se et­wa drei­hun­dert­fünf­zig Me­ter.
    Die­ser Gi­gant­kör­per ruh­te auf star­ken Lan­de­bei­nen, die aus der un­te­ren Rumpf­wöl­bung her­aus­rag­ten. Die Trieb­werks­dü­sen wa­ren vom Atom­feu­er ver­färb­te große Öff­nun­gen. Ich konn­te zwölf Stück er­ken­nen.
    Die Au­ßen­zel­le wur­de von zahl­rei­chen Waf­fen­kup­peln und an­de­ren Er­he­bun­gen ver­un­ziert. Krei­sen­de An­ten­nen auf der Ober­sei­te be­wie­sen, daß man äu­ßerst wach­sam war. Wir gin­gen wei­ter.
    Je nä­her wir ka­men, de­sto ge­wal­ti­ger wur­de der Ein­druck. Der gran­dio­se An­blick fas­zi­nier­te mich der­art, daß ich ge­gen Lu­di­now stieß. Er war plötz­lich ste­hen­ge­blie­ben.
    Sei­ne Stim­me klang dumpf un­ter der Mas­ke her­vor.
    »Jetzt weiß ich, warum mir die­se Land­schaft so be­kannt vor­kam. Hin­ter dem Schiff liegt der Raum­ha­fen von Top­thar. Ich ha­be die Hü­gel­grup­pe west­lich da­von gleich er­kannt. Freund – die ha­ben un­se­re Stütz­punkt­be­sat­zung aus­ge­räu­chert. Aber ich weiß be­stimmt, daß mein Jä­ger­kom­man­deur noch vor fünf Ta­gen ei­ne Funk­mel­dung der Mars­be­sat­zung er­hielt. Ahnst du et­was?«
    Ich brauch­te nichts mehr zu ah­nen – ich wuß­te! Schon die ty­pi­schen Kom­bi­na­tio­nen der Mars­di­vi­si­on hat­ten mir ver­ra­ten, daß man die For­scher ge­fun­den hat­te. Ich hoff­te nur, daß sie noch leb­ten.
    Ich schüt­tel­te die Un­ru­he von mir ab und sah mich auf­merk­sam um, wäh­rend ich Lu­di­now folg­te.
    Die Land­schaft war eben und ve­ge­ta­ti­ons­los. Die Hü­gel­grup­pen wa­ren nicht hoch ge­nug, um an­de­re Raum­schif­fe vor un­se­ren Bli­cken zu ver­ber­gen. Ich such­te trotz­dem ei­ni­ge Mi­nu­ten, bis ich si­cher war, daß es hier nur ein Fahr­zeug der Frem­den gab.
    Es muß­te sich so ver­hal­ten, wie ich an­ge­nom­men hat­te. Sie wa­ren al­lein ge­kom­men, um nach­zu­se­hen, was die auf­ge­fan­ge­nen Hy­per­funk­sprü­che zu be­deu­ten hat­ten. Wahr­schein­lich hat­ten sie rou­ti­ne­mä­ßig die so­la­ren Pla­ne­ten ab­ge­flo­gen und da­bei die Er­de ent­deckt. Al­les an­de­re war nach dem be­währ­ten Sche­ma ab­ge­lau­fen.
    Sie hat­ten sich einen Lan­de­platz ge­sucht, der nicht zu weit von Ter­ra ent­fernt war. Mars war ge­eig­net. Dar­über hin­aus hat­te man noch einen Stütz­punkt ge­fun­den, des­sen Be­sat­zung si­cher­lich die ers­ten Aus­künf­te über die Mensch­heit er­teilt hat­te. Den Män­nern war auch kei­ne an­de­re Wahl ge­blie­ben.
    An­schlie­ßend hat­ten sich die Mons­tren vor­ge­tas­tet. Ers­te Bei­boot­lan­dun­gen dienten da­zu, Ma­te­ri­al über un­se­re Ent­wick­lungs­stu­fe zu be­sor­gen. An­de­re Kom­man­dos wa­ren wahr­schein­lich da­mit be­schäf­tigt, füh­ren­de Wis­sen­schaft­ler und Tech­ni­ker so zu über­lap­pen, daß sie zu Sa­bo­teu­ren wur­den. An Dr. Helt Taf­fit konn­te ich mich noch gut er­in­nern.
    Noch ver­werf­li­cher war die Tat­sa­che, daß man den Op­fern den Selbst­mord­be­fehl gab. Im Fal­le des Astro­sta­ti­kers Sta­na Imor­gin war ein

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