Offensive Minotaurus
Himmelskörper war sogar aus seiner Umlaufbahn gedrängt worden. Eine Umwandlung der Sauerstoffatome hatte das Chaos vollendet. Mars hatte seine alte Lufthülle verloren.
Ludinow und der Hirte gingen davon. Die Fremden blieben hinter uns, aber sie hielten noch immer keine Waffen in den sechsgliedrigen Händen. Ich bemerkte, daß sie froren, obwohl es nur wenige Grade unter dem Gefrierpunkt sein konnten. Wahrscheinlich besaß ihre Heimatwelt eine große und heiße Sonne.
Als ich um das gelandete Boot herumging, erblickte ich plötzlich das Schiff. Breit und wuchtig, einem willkürlich in die Ebene versetzten Berg gleichend, stand es vor uns. Ich blieb stehen. Ein Fahrzeug mit diesen Abmessungen hatte ich nicht einmal in den Marswerften auf dem Mond gesehen.
Das Raumschiff glich ebenfalls einer plattgedrückten Kugel mit abgeflachten Polen. Seine Äquatorachse durchmaß wenigstens fünfhundert Meter, seine Polachse etwa dreihundertfünfzig Meter.
Dieser Gigantkörper ruhte auf starken Landebeinen, die aus der unteren Rumpfwölbung herausragten. Die Triebwerksdüsen waren vom Atomfeuer verfärbte große Öffnungen. Ich konnte zwölf Stück erkennen.
Die Außenzelle wurde von zahlreichen Waffenkuppeln und anderen Erhebungen verunziert. Kreisende Antennen auf der Oberseite bewiesen, daß man äußerst wachsam war. Wir gingen weiter.
Je näher wir kamen, desto gewaltiger wurde der Eindruck. Der grandiose Anblick faszinierte mich derart, daß ich gegen Ludinow stieß. Er war plötzlich stehengeblieben.
Seine Stimme klang dumpf unter der Maske hervor.
»Jetzt weiß ich, warum mir diese Landschaft so bekannt vorkam. Hinter dem Schiff liegt der Raumhafen von Topthar. Ich habe die Hügelgruppe westlich davon gleich erkannt. Freund – die haben unsere Stützpunktbesatzung ausgeräuchert. Aber ich weiß bestimmt, daß mein Jägerkommandeur noch vor fünf Tagen eine Funkmeldung der Marsbesatzung erhielt. Ahnst du etwas?«
Ich brauchte nichts mehr zu ahnen – ich wußte! Schon die typischen Kombinationen der Marsdivision hatten mir verraten, daß man die Forscher gefunden hatte. Ich hoffte nur, daß sie noch lebten.
Ich schüttelte die Unruhe von mir ab und sah mich aufmerksam um, während ich Ludinow folgte.
Die Landschaft war eben und vegetationslos. Die Hügelgruppen waren nicht hoch genug, um andere Raumschiffe vor unseren Blicken zu verbergen. Ich suchte trotzdem einige Minuten, bis ich sicher war, daß es hier nur ein Fahrzeug der Fremden gab.
Es mußte sich so verhalten, wie ich angenommen hatte. Sie waren allein gekommen, um nachzusehen, was die aufgefangenen Hyperfunksprüche zu bedeuten hatten. Wahrscheinlich hatten sie routinemäßig die solaren Planeten abgeflogen und dabei die Erde entdeckt. Alles andere war nach dem bewährten Schema abgelaufen.
Sie hatten sich einen Landeplatz gesucht, der nicht zu weit von Terra entfernt war. Mars war geeignet. Darüber hinaus hatte man noch einen Stützpunkt gefunden, dessen Besatzung sicherlich die ersten Auskünfte über die Menschheit erteilt hatte. Den Männern war auch keine andere Wahl geblieben.
Anschließend hatten sich die Monstren vorgetastet. Erste Beibootlandungen dienten dazu, Material über unsere Entwicklungsstufe zu besorgen. Andere Kommandos waren wahrscheinlich damit beschäftigt, führende Wissenschaftler und Techniker so zu überlappen, daß sie zu Saboteuren wurden. An Dr. Helt Taffit konnte ich mich noch gut erinnern.
Noch verwerflicher war die Tatsache, daß man den Opfern den Selbstmordbefehl gab. Im Falle des Astrostatikers Stana Imorgin war ein
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