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Oft

Oft

Titel: Oft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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blieb stehen. Sie ging vor ihm in die Hocke, umarmte ihn und schaute ihn dann eindringlich an. »Du hast nichts gemacht, und es tut mir leid, dass ich so wütend geworden bin. Es ist nur so, dass Rodeos eine gefährliche Sache sind und ich möchte nicht, dass dir etwas zustößt, das ist alles.«
    Timmy runzelte die Stirn. »Aber ich darf doch weiter mit Onkel Callan und Ryan ausreiten, oder?«
    Obwohl Lauren das überhaupt nicht behagte, brachte sie es nicht übers Herz, ihm diese Bitte abzuschlagen. Sie seufzte. »Ja, wenn du mir versprichst, dass du gut auf dich aufpasst und keine Dummheiten machst.«
    »Okay Mom, versprochen«, strahlte er zufrieden.
    Liebevoll strich sie ihm über den Kopf und sie betraten das Haus.
    Laurens Ärger war verflogen, aber als die Männer kurz darauf erschienen, und sie feststellte, dass Ryan ebenfalls zum Essen blieb, verschlechterte sich ihre Stimmung erneut. Am liebsten wäre sie gegangen, doch nachdem sie Joyce vorhin zugesagt hatte, würde das jetzt ziemlich seltsam aussehen.
    Also bemühte sie sich um eine gleichgültige Miene und setzte sich neben Timmy, der Callan und Ryan sofort wieder in ein Gespräch über Pferde verwickelte. Schweigend konzentrierte sie sich auf ihren Teller, aber wirklichen Appetit hatte sie nicht. Als sie irgendwann kurz aufschaute und bemerkte, dass Ryan sie prüfend ansah, hatte sie alle Mühe, das Zittern ihrer Hände unter Kontrolle zu behalten.
    »Wie geht es denn mit der Bar voran?«, fragte Joyce in diesem Augenblick.
    »Ganz gut«, erwiderte sie ausweichend und vermied es dabei, in Ryans Richtung zu schauen.
    »Hast du eigentlich schon jemanden gefunden, der dir bei der Renovierung hilft?«, wollte Callan wissen, und als Lauren stumm den Kopf schüttelte, warf er Ryan einen fragenden Blick zu. »Ich dachte, du könntest das vielleicht machen. Bis du hier auf der Ranch anfangen kannst, dauert es immerhin noch eine Weile, und da du doch sowieso vor Ort bist, bietet sich das ja an.«
    Lauren hielt die Luft an, hoffte, dass Ryan ablehnen würde.
    »Ja sicher, warum nicht«, stimmte dieser jedoch zögernd zu, obwohl seinem Gesicht deutlich anzusehen war, dass ihm dieser Vorschlag keineswegs gefiel.
    »Prima, dann wäre das ja geklärt«, sagte Callan zufrieden und lächelte Lauren an.
    Für einen Moment war sie drauf und dran, ihm zu sagen, dass sie Ryans Hilfe nicht brauchte. Allerdings war ihr klar, dass sie keinen plausiblen Grund dafür nennen konnte und so schwieg sie. Niemand wusste, dass sie und Ryan damals für kurze Zeit ein Liebespaar gewesen waren, und sie hielt es für besser, keine schlafenden Hunde zu wecken.
    »Ja, prima«, murmelte sie daher nur, und versuchte, nicht allzu abweisend zu klingen.
    Im nächsten Moment fragte sie sich, ob Ryan überhaupt mit Callan wegen einer Unterkunft auf der Ranch gesprochen hatte. So wie es sich eben angehört hatte, schien das wohl nicht der Fall zu sein.
    »Sagtest du nicht, du wolltest eventuell hier auf die Ranch ziehen?«, wandte sie sich jetzt an Ryan. »In diesem Fall erwarte ich natürlich nicht, dass du jeden Tag extra nach Stillwell kommst, um mir beim Renovieren zu helfen.«
    Gespannt schaute sie ihn an und hoffte insgeheim, dass es ihr dadurch vielleicht gelungen war, ihre Probleme auf elegante Weise zu lösen.
    »Im Moment haben wir kein Zimmer frei«, erklärte Callan jedoch an Ryans Stelle und brachte ihre Seifenblase schlagartig zum Platzen. »Zwei der Räume sind momentan nicht bewohnbar, und die anderen beiden werden von Ramon und dem alten Caleb belegt. Caleb wird sich in drei Monaten zur Ruhe setzen, dann kann Ryan natürlich gerne sein Quartier haben.«
    Enttäuscht nickte sie und versuchte, sich damit abzufinden, dass es ihr wohl nicht gelingen würde, Ryan so schnell wieder loszuwerden.
    »Was wünschst du dir eigentlich zum Geburtstag?«, fragte Joyce nun Timmy. »Es ist ja nicht mehr allzu lange bis dahin.«
    »Ein Pferd«, kam es spontan zurück. »Aber ein Gameboy oder eine Playstation wären auch nicht schlecht.«
    »Timmy«, Lauren seufzte, »über das Thema Pferd haben wir uns doch bereits ausführlich unterhalten, und von diesen Elektronikspielen halte ich ebenfalls nichts, das weißt du.«
    Genervt verdrehte Timmy die Augen. »Mom, alle in der Klasse haben eine Spielkonsole, ich bin der Einzige, der das nicht darf.«
    »Wann hast du denn Geburtstag?«, mischte Ryan sich jetzt ein, und Lauren spürte, wie sich in derselben Sekunde ein Knoten in ihrem Magen

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