Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Oft

Oft

Titel: Oft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
Vom Netzwerk:
deswegen habe ich die Sachen aufgehoben.« Als er sie nur ungläubig ansah, fügte sie trotzig hinzu: »Außerdem liebt er Rodeos.«
    Für einen Moment musterte er kritisch ihr gerötetes Gesicht, dann zuckte er mit den Schultern und verließ wortlos das Zimmer. Sekunden später hörte sie ihn aus der Wohnung gehen, und mit weichen Knien ließ sie sich aufs Bett sacken. Mit zitternden Händen wühlte sie in der Schachtel herum und vergewisserte sich, dass das Porträtfoto von ihm, welches sie säuberlich eingerahmt hatte, immer noch ganz zuunterst darin lag. Sie nahm es heraus und betrachtete es, froh darüber, dass er es nicht gesehen hatte, denn auf dem Glas waren sehr deutlich die Abdrücke ihrer Lippen zu sehen.

19
    Die restliche Zeit bis zum Sonntagabend verbrachte Lauren damit, alles auszupacken und sich einigermaßen wohnlich einzurichten. Ryan ließ sich nicht mehr blicken, und sie war nicht allzu böse darüber. Der Schreck über die Zeitungsartikel, die er entdeckt hatte, saß ihr immer noch in den Knochen und sie war sich nicht sicher, ob er ihr die Ausrede mit Timmy wirklich geglaubt hatte.
    Gegen Abend beschloss sie, kurz in die Bar hinunterzugehen und noch einmal zu schauen, mit welchen Arbeiten sie am Montag beginnen wollten. Im gleichen Moment hörte sie das Klappern der Außentür, und als sie die Wohnungstür öffnete, sah sie Matt und Timmy den Flur betreten.
    »Hey mein Süßer«, begrüßte sie ihren Sohn erfreut und drückte ihn liebevoll an sich, »wie war euer Wochenende?«
    »Gut«, murmelte Timmy einsilbig und sofort war ihr klar, dass er offenbar keinen großen Spaß gehabt hatte.
    Ein Blick auf Matts Gesicht bestätigte diesen Verdacht, und rasch schickte sie Timmy nach drinnen, um ein paar Worte mit ihm allein zu wechseln. Nachdem der Kleine verschwunden war, schaute sie Matt fragend an.
    »Gab es Probleme?«, fragte sie vorsichtig.
    Er presste die Lippen zusammen. »Abgesehen davon, dass der Junge ziemlich undankbar ist, nein.«
    »Was ist passiert?«
    »Egal was ich versucht habe, ich konnte ihm nichts recht machen. Er war störrisch und mit nichts zufrieden.«
    »Matt, du musst ihm ein bisschen Zeit lassen«, erklärte sie hilflos. »Er kennt dich doch kaum, und es ist eine völlig neue Situation für ihn. Ich bin mir sicher, dass er sich daran gewöhnen wird, wenn du ein wenig Geduld mit ihm hast.«
    »Was mich anbelangt, ist meine Geduld erst mal erschöpft«, knurrte er ungehalten. »Entweder bringst du ihm bessere Manieren bei, oder ich tue es.« Als er Laurens schockierten Gesichtsausdruck sah, fügte er sofort besänftigend hinzu: »Entschuldige, ich bin etwas gereizt. Es war ziemlich anstrengend und ich bin es nun mal auch nicht gewohnt, mit Kindern umzugehen.«
    »Schon gut, ich bin dir ja dankbar, dass du dich so um ihn bemühst. Du wirst sehen, es wird nicht lange dauern, bis ihr euch zusammengerauft habt und die besten Freunde seid«, beteuerte Lauren. »Möchtest du noch einen Moment mit hereinkommen?«
    Genervt schüttelte er den Kopf. »Nein danke, für heute ist mein Bedarf gedeckt, ich fahre nach Hause.«
    Lauren versuchte, sich ihre Erleichterung nicht allzu sehr anmerken zu lassen. »In Ordnung, dann vielen Dank, dass du Timmy mitgenommen hast, und wir telefonieren, ja?«
    »Ja, sicher.«
    Ohne ein weiteres Abschiedswort drehte Matt sich um und verschwand. Bedrückt folgte Lauren ihrem Sohn in die Wohnung, während ihr durch den Kopf ging, dass sich das Verhältnis zwischen Matt und Timmy offenbar doch schwieriger gestaltete, als sie angenommen hatte.
     
    Timmy war in seinem Zimmer verschwunden, und Lauren beschloss, sich erst einmal um das Abendessen zu kümmern. Sie wollte ihm ein wenig Zeit lassen, damit er zur Ruhe kommen konnte, und sich dann beim Essen mit ihm unterhalten.
    Kurz darauf hatte sie einen Salat zubereitet, und war gerade dabei, zwei Steaks in die Pfanne zu legen, als Timmy in die Küche kam.
    »Hey mein Süßer, ich hoffe, du hast ein bisschen Hunger mitgebracht.«
    Er nickte und im gleichen Moment klopfte es an die Tür.
    »Ich gehe schon«, sagte er rasch und flitzte davon.
    »Ryan«, hörte sie ihn Sekunden später erfreut sagen.
    Sie ging ins Wohnzimmer und warf Ryan einen fragenden Blick zu. »Was gibt es denn?«
    »Ich wollte kurz nach euch sehen«, erklärte er und schaute dabei Timmy an, »und wollte mit dir besprechen, wie es mit der Renovierung weitergehen soll.«
    »Hat das nicht Zeit bis morgen?«, fragte sie ungnädig.
    »Mom, Ryan

Weitere Kostenlose Bücher