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Oft

Oft

Titel: Oft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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Rose wissen.
    »Nein, es hat mich schon Überwindung gekostet, ihn zu küssen, geschweige denn etwas anderes«, gab Lauren zu.
    »Und mit Ryan?«
    »Wenn du es genau wissen willst, haben wir uns geküsst, aber mehr auch nicht, weil danach alles noch schlimmer wurde.«
    Als Rose sie fragend ansah, berichtete sie kurz, was sich abgespielt hatte, als sie mit Ryan auf der Couch gesessen und sich die Fotos angesehen hatte. Sie erzählte ihr, wie sie am darauffolgenden Abend die Beziehung mit Matt hatte beenden wollen, wie er auf der Couch zudringlich geworden war und sie dabei von Ryan überrascht wurden.
    »Tja, und so wie es aussieht, brauche ich mir nun wohl keine Hoffnungen mehr zu machen, dass das mit uns jemals wieder in Ordnung kommt«, endete sie betrübt.
    »Unsinn Kindchen«, sagte Rose und strich ihr tröstend über den Kopf, »es wird sich bestimmt irgendeine Lösung finden lassen. Du liebst diesen Mann seit mehr als zehn Jahren, da wirst du doch jetzt nicht aufgeben wollen, oder?«
     
    Als Rose wenig später Laurens Wohnung verließ, blieb sie einen Augenblick nachdenklich vor der Tür stehen, dann stieg sie entschlossen die Treppe zur Mansarde hinauf.
    Sie klopfte, und auf Ryans »Herein« betrat sie die Dachkammer.
    »Rose«, sagte er überrascht, »was machst du denn hier?«
    »Ich war unten bei Lauren, und ich dachte mir, ich sehe mal nach, wie es dir geht.«
    »Hat sie dich geschickt?«
    »Nein«, Rose schüttelte den Kopf und musterte sein übernächtigtes Gesicht. »Verdammt Ryan«, fuhr sie energisch fort, »was ist mit euch beiden los? Ihr liebt euch, das sieht ein Blinder, und ihr leidet beide, das ist auch nicht zu übersehen. Ich verstehe euch nicht, warum macht ihr es euch so schwer?«
    Er stieß ein freudloses Lachen aus. »Das solltest du Lauren fragen, ich verstehe sie nämlich ebenfalls nicht. Erst küsst sie mich, als gäbe es kein Morgen mehr, dann finde ich sie am nächsten Abend mit diesem Matt in einer sehr eindeutigen Situation auf der Couch. Gestern tanzt sie mit mir, schaut mich dabei an, als wäre ich der einzige Mann auf Erden, und kaum taucht dieser Mistkerl auf, lässt sie mich stehen und verschwindet mit ihm nach draußen. Und da fragst du mich, warum wir es uns so schwer machen? Bei Gott, ich liebe diese Frau, aber ich lasse mich von ihr nicht noch einmal um den Finger wickeln und dann abservieren.«
    »Nun, die Sache mit Matt dürfte sich ja jetzt erledigt haben. Eigentlich hatte Lauren vor, bereits an dem Abend nach eurem Kuss die Beziehung zu ihm zu beenden, und das auf der Couch ging nicht von ihr aus, er hat sie bedrängt«, berichtete Rose. »Ihre Gefühle für Matt gingen nie über Freundschaft hinaus, sie hat dieser Hochzeit zugestimmt, weil sie gehofft hat, Timmy eine intakte Familie schaffen zu können. Nachdem ihr euch geküsst habt, wurde ihr wohl klar, dass sie diesen Mann nicht heiraten kann.«
    »Sie ekelt sich vor mir«, presste er heraus. »Ihre Blicke, jedes Mal, wenn sie meine Narben gesehen hat, sprachen Bände, und du hättest erleben sollen, wie sie an jenem Abend zurückgezuckt ist, als sie mein Bein berührt hat. Und außerdem – was kann ich ihr schon bieten? Ich kann sie nicht mal beschützen, ich bin ein Krüppel, und sie ist besser dran, wenn sie sich nicht wieder mit mir einlässt.«
    Rose schüttelte den Kopf und schaute ihn vorwurfsvoll an. »Junge, hältst du sie wirklich für so oberflächlich? Ich glaube, du steigerst dich da rein, weil du selbst so sehr darunter leidest.«
    »Ja«, sagte er leise, »ich leide darunter, ich fühle mich hilflos, abstoßend und minderwertig.«
    Mit einer mütterlichen Geste legte Rose ihm eine Hand auf den Arm. »Ich kann verstehen, dass das schlimm für dich ist, aber lass es nicht an Lauren aus. Sie liebt dich, sie hat nie aufgehört, dich zu lieben. Sie leidet unter der Situation genauso wie du, also gib dir einen Ruck und geh einen Schritt auf sie zu, bevor es endgültig zu spät ist.«

31
    Wie versprochen holte Ryan Timmy am Nachmittag ab und fuhr mit ihm nach Crystal City ins Kino. Als sie am Abend zurückkamen, fiel Timmy sogleich über Lauren her.
    »Mom, darf ich übers Wochenende mit Ryan in die Berge? Onkel Callan macht einen Ausflug mit einer Gruppe Urlauber, sie bleiben über Nacht in den Silver Mountains, und ich könnte das neue Zelt und den Schlafsack ausprobieren. Ben darf auch mitkommen, seine Eltern haben es erlaubt, und Ryan ist auch einverstanden.«
    Ryan war abwartend in der Tür stehen

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