Oft
los?«
»Geht es ihm gut?«
»Ja, sicher, alles bestens.«
»Gott sei Dank«, atmete Lauren auf. »Ich habe mir schon die größten Sorgen gemacht, er hat sein Notfallmedikament vergessen.«
»Jetzt steig erst mal ab und beruhige dich, es ist alles in Ordnung. Du kannst mir ein bisschen Gesellschaft leisten, und wenn du dich benimmst, bekommst du auch ein Stück Kuchen von mir.«
Lauren lachte, sprang vom Pferd und band es an einen Baum. Dann setzte sie sich zu Joyce, die sich auf einem der Baumstämme niedergelassen hatte, die rund um eine Feuerstelle lagen.
»Was machst du eigentlich hier?«
»Ach, es ist so schönes Wetter und ich hatte keine Lust, das ganze Wochenende alleine zu Hause zu sitzen, also habe ich Callan überredet, dass ich mitkommen darf.«
»Ist es nicht zu gefährlich, in deinem Zustand noch zu reiten?«, fragte Lauren besorgt.
Joyce winkte ab. »Ach was, der Arzt hat erst vor ein paar Tagen gesagt, dass alles in Ordnung ist, und ich bin auch nicht die komplette Strecke geritten. Callan hat mein Pferd mitgeführt und am Fuß der Berge auf mich gewartet. Reece hat mich dann mit dem Auto bis unten an den Weg gebracht, und er wird mich dort morgen wieder abholen. Allerdings hat Callan mir nicht erlaubt, mit zu den Adlern zu gehen, er wollte nicht, dass ich auf den steilen Abhängen herumklettere.«
»Was für ein Service«, schmunzelte Lauren, und Joyce nickte.
»Ja, ich lasse mich reichlich verwöhnen. Ich muss das noch ein wenig ausnutzen, bis unser Nachwuchs da ist, danach wird es mit der Ruhe erst mal vorbei sein.«
»Bald ist euer Kind da, dann kommen die Zwillinge von Melody und Adrian – ich beneide euch fast ein bisschen«, sagte Lauren wehmütig. »Obwohl ich mich damals sehr auf Timmy gefreut habe, konnte ich durch die ganzen Umstände die Schwangerschaft nicht wirklich genießen. Ich musste mich darauf konzentrieren, eine Wohnung und einen Job zu finden, und mir Gedanken machen, wie ich alleine über die Runden komme.«
Tröstend legte Joyce ihr den Arm um die Schultern. »Es war sicher eine schlimme Zeit für dich.«
»Naja, irgendwie schon. Die Trennung von Ryan, der Rauswurf durch meinen Vater – toll war es nicht. Aber Timmy hat mich für alles entschädigt.«
Joyce lächelte. »Hast du nicht manchmal darüber nachgedacht, noch ein zweites Kind zu bekommen?«
»Doch«, sagte Lauren leise, »oft.«
32
Es begann bereits zu dämmern, als Callan und Ryan zusammen mit den beiden Jungs und der restlichen Gruppe zum Zeltlager zurückkehrten.
»Mom«, rief Timmy erfreut, als er Lauren sah, »was machst du denn hier?«
»Ich habe vergessen, Ryan dein Notfallmedikament mitzugeben«, erklärte sie ihm.
»Tut mir leid, ich habe auch nicht dran gedacht«, sagte Ryan zerknirscht. »Es wird nicht wieder vorkommen.«
Lauren winkte ab. »Schon gut, ich hätte besser darauf achten müssen. Zum Glück ist ja alles in Ordnung.«
»Mom, wir haben echte Adler gesehen, die waren riesig«, berichtete Timmy nun unbekümmert, um in der nächsten Sekunde zu fragen: »Können wir jetzt die Würstchen braten? Ich habe Hunger.«
»Na klar«, lachte Joyce, »wir haben nur auf euch gewartet.« Sie wandte sich an Lauren. »Du bleibst doch einen Moment und isst etwas, oder?«
»Eigentlich wollte ich wieder zurück.«
»Na komm Schwesterherz, für ein Würstchen und ein bisschen Salat wirst du wohl Zeit haben«, mischte Callan sich jetzt ein. »Wir haben sowieso zuviel mitgeschleppt. Mit den Mengen, die Joyce immer zubereitet, könnte man eine ganze Armee verköstigen.«
»Also gut«, gab Lauren nach, »ein wenig Hunger habe ich ja schon, ich bin ziemlich überstürzt von zu Hause weggefahren und habe seit dem Mittag nichts mehr gegessen.«
Kurz darauf saßen sie alle bequem rund ums Feuer und hielten die Würstchen, die sie auf Stöcke aufgespießt hatten, über die Flammen. Callan hatte Lauren mit den Gästen bekannt gemacht, zwei junge Pärchen aus Atlanta und ein älteres Ehepaar aus Washington, und nach und nach kam eine gemütliche Stimmung auf.
Sie aßen, unterhielten sich angeregt, und die zwei Jungs wollten es sich natürlich nicht nehmen lassen, Marshmallows zu rösten.
Einer der jungen Männer hatte eine Gitarre dabei, und nach einer Weile begann er, einige Countrysongs zu spielen, und dazu gemeinsam mit seiner Freundin zu singen. Die beiden hatten schöne Stimmen, und gebannt lauschten alle den romantischen Songs.
Mit dem Rücken an einen der Baumstämme gelehnt saß Lauren
Weitere Kostenlose Bücher