Oft
einfach hier liegen bleiben«, schlug er vor, »ich habe keine Lust dich schon wieder loszulassen.« Er ließ seinen Mund über ihren Hals zu ihren Brüsten wandern. »Ich sorge auch dafür, dass es dir nicht kalt wird.«
»Du sorgst jetzt erst einmal dafür, dass du dich ausruhst«, ordnete sie an.
Sie ignorierte seinen bedauernden Blick und zog die Wolldecke von der Couch, breitete sie über ihnen aus.
»Herzloses Weib«, brummte er. »Sieht wohl nicht so aus, als ob ich auf einen Mitleidsbonus hoffen könnte, oder?«
»Nein«, lachte sie und kuschelte sich wieder an ihn, »heute nicht mehr, aber du kannst es gerne noch einmal versuchen, wenn du ausgeschlafen bist.«
Am anderen Morgen lagen Lauren und Ryan immer noch eng umschlungen unter der Decke vorm Kamin, als plötzlich Timmy vor ihnen stand.
Erschrocken richtete Lauren sich auf und gab Ryan einen kleinen Schubs, damit er aufwachte.
Timmy betrachtete sie einen Moment, dann fragte er: »Ihr seid ja nackt – hattet ihr etwa Sex?«
»Timmy«, entfuhr es Lauren entsetzt, und Ryan grinste.
»Ja, hatten wir«, gab er amüsiert zu. »Aber darüber unterhalten wir uns später, Cowboy. Wie wäre es, wenn du inzwischen kurz in dein Zimmer gehen und uns einen Augenblick allein lassen würdest, damit wir uns anziehen können?«
»Okay«, nickte Timmy locker und warf ihnen auf dem Weg in sein Zimmer noch lässig über die Schulter zu: »Es muss euch nicht peinlich sein, Bens Eltern haben auch Sex – das hat sein großer Bruder erzählt.«
Die Tür fiel hinter ihm zu, und Lauren schnappte nach Luft.
»Das glaube ich doch nicht«, murmelte sie entgeistert, »er ist gerade mal zehn Jahre alt.«
Schmunzelnd reichte Ryan ihr ihre Kleidung. »Jetzt reg dich nicht auf«, sagte er gelassen, »er ist in einem Alter, wo es nicht ausbleibt, dass er solche Dinge mitbekommt und sich Gedanken darüber macht. Ich denke, ich werde mit ihm nachher mal ein Männergespräch führen.«
»Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist«, erwiderte sie unsicher.
»Doch, das ist es. Oder wäre es dir lieber, wenn er den Eindruck hat, dass wir zwei irgendetwas tun, was nicht in Ordnung ist?«
»Und was willst du ihm sagen?«
Er kniff ihr spielerisch in den Po. »Dass ich dich liebe und meine Finger nicht von dir lassen kann, was denn sonst?«
40
Nach dem Frühstück zogen Ryan und Timmy sich zurück, um ihr ‚Männergespräch‘ zu führen. Als sie nach einer halben Stunde wieder ins Wohnzimmer kamen, sahen sie beide äußerst zufrieden aus und Lauren hätte zu gerne gewusst, was Ryan Timmy wohl erzählt haben mochte. Doch da sie beide keinerlei Anstalten machten, irgendeinen Ton zu sagen, gab sie es schließlich auf, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, und verließ sich darauf, dass Ryan die richtigen Worte gefunden hatte.
Wenig später machten sie sich auf den Weg zu dem kleinen Berghang, wo Lauren und Timmy bereits zwei Tage zuvor gewesen waren. Abwechselnd sausten sie mit Timmy auf dem Schlitten den Berg hinunter, bis es Lauren zu viel wurde. Sie setzte sich auf eine kleine Bank, die am Fuß des Abhangs stand und schaute amüsiert zu, wie Timmy und Ryan immer wieder den Hang hinaufkletterten und zusammen nach unten fuhren. Zwischendurch bewarfen sie sich lachend und herumalbernd mit Schnee, seiften sich gegenseitig ein und glücklich stellte Lauren fest, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte.
Um ein Haar hätte sie Ryan verloren, hätte ein zweites Mal alles zerstört, was sie miteinander haben konnten. Doch jetzt waren sie wieder zusammen, und sie würde alles tun, um ihn nicht noch einmal zu verlieren, auch wegen Timmy.
Timmy. Er sah so selig aus, wie er da mit seinem Vater im Schnee herumtollte, dass eine warme Welle des Glücks durch sie hindurchströmte. Er liebte Ryan, sein Herz war ihm vom ersten Moment an zugeflogen, und manchmal glaubte sie, dass er instinktiv spürte, dass da zwischen ihnen beiden noch ein tieferes Band war als das der Freundschaft.
Wieder einmal grübelte sie, ob es nicht besser wäre, ihm die Wahrheit zu sagen, bevor er es von einer anderen Seite erfuhr.
»Hallo, schön Sie zu sehen«, schreckte eine Stimme sie plötzlich aus ihren Gedanken, und als sie aufsah, blickte sie in das freundliche Gesicht von Frau Keller.
Sie setzte sich zu Lauren, während ihr Sohn Jonas sich sofort begeistert zu Timmy und Ryan gesellte. Wenig später war eine wilde Schneeballschlacht im Gange, bei welcher die beiden Jungs sich gegen Ryan
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