Oh Happy Dates
knebeln!
Sarah: Hmm.
Paul: Dann würde ich deinen Bauch und die Innenseiten deiner Beine küssen, dann deine Beine öffnen und mit meinem Mund deine Klitoris suchen. Dort würde ich drei Tage verbringen und danach über deinen Körper nach oben wandern. Ich würde meinen Körper zwischen deine Beine bringen und langsam, langsam in dich eindringen … Sarah: Hmmm.
Paul: Und während ich so ganz langsam in dich eindringe, würde ich deine Brüste massieren. Ich könnte jede Minute kommen.
»Das solltest du besser nicht tun. Ich nehme die Pille nicht«, flüstere ich dem Bildschirm zu.
> Paul: Wahrscheinlich würde ich bei diesem ersten Mal sehr schnell kommen.
Sarah: Hmmm.
Paul: Aber beim nächsten Mal würde ich dafür sorgen, dass du auf mir liegst, und sobald du zum Höhepunkt kämst, würde ich mit meinen Fingern dafür sorgen, dass du einen ganz unglaublichen Orgasmus erlebst.
»AHHHHHH!«, entfährt es mir laut.
»Alles klar bei dir, Sare?«, fragt Simon.
»Ich denke schon«, rufe ich schrill zurück.
> Paul: Ich bin ganz hart.
Ich überlege zu schreiben »Ich werde feucht«. Ich lasse es sein. Es hört sich an, als stünde ich im Regen. Ich entscheide mich für:
> Sarah: 19:30 Uhr. Bei mir. Sonntag.
60
»Verflixt, Sare, was machst du da? Findet Nemo?«
»Simon, du musst gehen! Er wird jeden Moment hier sein.«
Paul simste mir vor fast einer Stunde, er sei unterwegs. Er wollte wissen, ob er was mitbringen solle. Ich sagte: »Nur eine Zahnbürste.«
»Was ist das denn?«
»Ein Langustenschwanz. Leg ihn wieder hin, Si. Er kann jede Minute hier sein.«
Ich habe ein üppiges aphrodisisches Festmahl als Teil meiner neuen Mission kreiert: Fünfzig Wege, einen Liebhaber zu halten. Methode Nummer eins ist: für ihn kochen. Ich lese ein Zitat von diesem Thomas Wolfe im Internet. Das besagt: »Es gibt auf Erden keinen anziehenderen Anblick als den einer Frau, die für jemanden kocht, den sie liebt.« Anfangs wollte ich Thomas sagen, er solle sich sein Essen gefälligst selbst machen und für mich gleich mit, wenn er schon mal dabei ist. Aber dann dachte ich über seine Worte nach und beschloss, Paul diese Erfahrung zu gönnen. Da ich leider nicht kochen kann, kaufte ich stattdessen jede Menge Schalentiere. Er sagte, er liebe Austern. Aber da wir ziemlich schlüpfriges Instant Messaging gemacht haben, könnte er das vielleicht auch anders gemeint haben.
»Solltest du dich nicht langsam anziehen, Sare?«
Simons Hinweis gilt der Tatsache, dass ich nur mit einem Handtuch bekleidet bin. Das ist jedoch ein Trick, den ich vor Jahren gelernt habe, als ich Dallas guckte. Die Frauen in Dallas begrüßten die Männer in ihren Wohnungen immer nur mit einem Handtuch bekleidet. Wenn dann die Drinks eingeschenkt wurden, rutschte das Handtuch verführerisch nach unten. Und der Mann und die Frau waren binnen Minuten bei der Sache.
»Geh jetzt, Si! Du möchtest doch nicht zu spät bei Eamonn Nigels eintreffen. Er hat immerhin einen Tisch reser vieren lassen und so«, sage ich und arrangiere die Austern, Garnelen und Langustenschwänze auf einem Tablett mit Eis. Dabei versuche ich, nicht darüber nachzudenken, dass ich die Hälfte meiner wöchentlichen Mindestgage, die mir das Theater zahlt, für diese kleinen Kerle hingeblättert habe.
Normaler weise wäre ich in Sorge, ein Mann könnte schockiert darauf reagieren, mich halb nackt in einer Wohnung voller Fisch anzutreffen. Aber ich bin überhaupt nicht in Sorge, denn dies ist ein Mann, der mir zwei E-Mails mit ziemlich unmissverständlichen Andeutungen geschickt hat, was er im Bett mit mir anstellen will.
Diese Nachrichten haben mich einigermaßen in Aufruhr versetzt. Einerseits haben sie mich unerträglich erregt. Mir anderseits aber auch Angst gemacht. Wie es aussieht, lieben Widdermänner Frauen, die in Sachen Sex gern ausgefallene Wege beschreiten. Aber wie experimentell sollte ich beim ersten Mal sein? Bei einigen Dingen weiß ich nicht mal, wie das rein physikalisch möglich sein soll. Das hat mich heute derart beschäftigt, dass ich einen Versuch unternahm, mir im Internet einen Porno anzuschauen, um Tipps zu bekommen. Es hat mich nicht weitergebracht. Das Zwischenspeichern hat endlos gedauert.
Ich bin ziemlich aus der Übung. Die Anzahl der sexfreien Tage habe ich nicht mehr gezählt, seit ein Jahr voll ist. Aber wenn ich ehrlich bin, kann ich mich kaum noch erinnern, wann ich Sex mal bewusst erlebt habe. Vier Jahre ist das bestimmt schon her. Ich
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