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Oh Happy Dates

Oh Happy Dates

Titel: Oh Happy Dates Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holmes Lucy Anne
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Danach umarmt sie Julia und fängt an, auf die brasilianische Göttin einzureden. Dann spricht Bertrand mit der hinreißenden Schönen auf Portugiesisch, die sich daraufhin die Hand vor den Mund hält. Sie macht ein beschämtes Gesicht. Sämtliche Augen sind auf Julia gerichtet, die nun wieder zu Simon und mir zurückkehrt.
    »Es ist seine Schwester!«, sagt sie, den Blick auf ihre Schuhe gerichtet. »Sie heißt Sarafina, Simon. Das klingt überhaupt nicht wie Sarah.«
    Simon legt seinen Arm um Julias Schultern.
    »Komm her, du dumme Kuh.«
    Julia schmiegt ihren Kopf an seine Schulter. Simon drückt Julia. In meinem Kopf findet der Gedankengang einer Siebenjährigen statt. Ich bin doch seine »dumme Kuh«, und Julia ist meine Freundin, und ich sollte sie trösten. Ich will die beiden auseinanderreißen. Tue es aber nicht. Ich entferne mich von ihnen und halte Ausschau nach einem leckeren Brasilianer.

47
    Abenteuer Nummer sieben: Jemanden auf Nikkis und Bertrands Hochzeit anbaggern. Eine Hochzeit ist die perfekte Gelegenheit, um jemanden rumzukriegen. Die Leute sind herausgeputzt, mit Champagner abgefüllt und blicken auf das glückliche Paar. Eine Stimmung, wie geschaffen für die Liebe. Love, Love, Love. Keiner spricht von Scheidung oder dem Zusammenbruch der Familiengemeinschaft. Die Leute sind ausgelassen und anzüglich. Außerdem ist jeder ein Gast von jemandem, den man kennt. Sie sind also geprüft. Das ausgewählte Exemplar wird sich nicht als Psychopath erweisen, und wenn doch, dann hätte einen jemand, normalerweise die Braut oder der Bräutigam, warnen sollen.
    An unserem Schwarzen Brett befindet sich ein Zettel, auf dem steht: BEHALTE DEIN ZIEL STETS IM AUGE. Und das tue ich. Ich habe mir ein hohes Ziel gesteckt. Er ist ein Brasilianer. Wären sämtliche Männer Süßigkeiten in einer Schachtel Quality Street, dann würde ich mir normaler weise den Erdbeercrememann oder den Irre-harten-Karamellmann-an-dem-man-sich-die-Zähne-ausbeißt aussuchen. Ich würde mir einen Mann aussuchen, von dem ich annehme, dass ihn sonst keine haben will. Dieser Brasilianer jedoch ist das Beste, was die Mischung zu bieten hat – der Karamellschokolademann mit der Nuss in der Mitte. Er ist groß und breitschulterig und muskulös. Er
hat olivfarbene Haut und prächtige Zähne. Er sollte einen Kalender schmücken und nicht auf einer Hochzeit herumlaufen. Er ist Tarzan im Anzug. Ich bin seine Jane in Spanx. Er ist Brasilianer. Männer wie ihn haben wir nicht in England. Die Männer in England sehen aus, als würden sie ihr Fleisch im Supermarkt kaufen und dazu gleich noch ein Rubbellos. Dieser Mann sieht aus, als würde er sein Fleisch im Dschungel erlegen und auf dem Heimweg noch einen in der Falle sitzenden Pantherwelpen retten.
    Er hilft einem schwächlichen Kellner, einen Tisch zu verschieben. Er hebt ihn über seinen Kopf. Ich beobachte seine sich unter dem Hemd anspannenden Muskeln. Würde er mir gehören, schlösse ich ihn in meiner Wohnung ein und ließe ihn den ganzen Tag schwere Sachen durch die Gegend schleppen. Er stellt den Tisch ab. Ich mache mich auf den Weg zu ihm. Mal sehen, ob ich ihm zur Hand gehen kann. Dann werde ich ihn fragen, ob ihm das Essen geschmeckt hat. Über Essen redet jeder gern.
    »Kann ich Ihnen helfen?« Ich lächele zu ihm auf. Er sieht mich erstaunt an. Vielleicht kann er nicht gut Englisch.
    »Möchten Sie vielleicht, dass ich Ihnen zur Hand gehe?«, sage ich sehr langsam und deute dabei auf mich und dann auf ihn. Er reagiert mit leichtem Entsetzen.
    »Da bist du ja, Sare«, ruft Simon und gibt mir einen Klaps auf den Hintern. Er streckt dem Brasilianer seine Hand entgegen. Sie tauschen einen männlichen Handschlag aus.
    »Ich bin Simon.«
    »Ich bin Santos. Hallo.« Er lächelt. Santos. Das klingt wie der Name eines Gottes oder eines Bleichmittels.
    »Ich bin Sarah«, rufe ich laut dazwischen.
    »Mein Gott, Sare, ich glaube nicht, dass er taub ist«,
sagt Simon und tut so, als hätte ich sein Trommelfell verletzt. Santos lacht. In der Mitte seiner perfekten unteren Zahnreihe hat sich ein Fitzelchen Spinat verfangen.
    »Hat Ihnen das Essen geschmeckt?«, frage ich Santos langsam. Gleichzeitig spiele ich an meiner unteren Zahnreihe herum, in der Hoffnung, er stochert an seiner und findet den Spinat.
    Santos sieht mich fragend an. Simon macht die Geste des Essens und zeigt dann mit dem Daumen nach oben. Santos lächelt und zeigt ebenfalls den erhobenen Daumen.
    »Kumpel, zwischen deinen Zähnen

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