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Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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meinte Budi.
    " Liegt wohl daran, dass es das auch nicht ist", erwiderte Kepler angespannt.
    "Aha", stimmte Budi ihm zu.
    Sie gingen los. Nach einigen Metern konnten sie die Aufschrift auf der unaufdringlich grauen Tafel entziffern, die neben dem Eingang angebracht war. Über den Öffnungszeiten stand in recht kleinen Buchstaben der Name dieser Einrichtung – Ministry of Security and Safety.

51. Ein Wachmann öffnete einen Flügel der Glastür, der andere beobachtete Kepler und Budi weiterhin aufmerksam und mit der Hand an der Waffe.
    "Mister Luger, Mister Aburni", grüßte der Wachmann in der Tür so höflich wie der Captiva -Fahrer es getan hatte. "Direktor Grady wartet auf Sie."
    Als Kepler und Budi durch die Tür gingen, nahm der zweite Wachmann ohne den Blick von ihnen zu wenden mit der freien Hand einen Telefonhörer ab, drückte einen Knopf und meldete knapp ihre Ankunft.
    "Warten Sie bitte hier", bat er.
    Eine Minute später erschien ein Mann im Anzug und Krawatte. Er ging durch den Metalldetektor, der stumm blieb. Er musterte Kepler und Budi schnell, aber gründlich. Ihre Glocks waren durch die Kleidung verdeckt, für einen geübten Blick gab es dennoch keinen Zweifel daran, dass sie bewaffnet waren.
    "Mister Luger, Mister Aburni, ich bringe Sie zum Direktor", sagte der Mann ebenfalls sehr höflich und ohne sich vorzustellen. "Sind Ihre Waffen gesichert?"
    "Soweit das bei Glocks möglich ist", erwiderte Kepler.
    Der Mann deutete ihnen um den Detektor zu gehen, während ein Wachmann auf seine Geste hin das Schloss für den Durchgang betätigte. Es summte leise und Kepler schob die Schranke zur Seite. Sie fühlte sich viel massiver und stabiler an als sie aussah. Budi folgte ihm. Der Mann wartete, bis sie auf seiner Seite des Raumes waren, dann setzte er sich ohne ein Wort in Bewegung. Er führte Kepler und Budi zu einem Fahrstuhl, dessen Türen sich öffneten, sobald der Mann mit einer Chipkarte ein elektronisches Schloss betätigt hatte. Die Kabine setzte sich sanft in Bewegung, und der Typ drehte sich mit dem Rücken zu ihnen. Diese Geste, wie der ganze Empfang, suggerierte, dass es keine Falle war.
    I m Flur, in den Kepler und Budi aus dem Fahrstuhl hinausgingen, gab es großflächige Fenster. Allerdings drang der Straßenlärm nicht durch sie hindurch, die Scheiben hielten bestimmt dem Beschuss mit Kaliber .50BMG und Mörsergeschossen stand. So fröhlich schimmernd wie die Lampen sich im Glas spiegelten, war es durch feine Goldbeschichtung auch gegen elektromagnetische Wellen geschützt. Wahrscheinlich war das ganze Gebäude wie ein Faradayscher Käfig gegen jegliche Abhör- und Störungsversuche abgesichert.
    Und bestimmt gegen direkte Treffer mit einer nuklearen Waffe, zumindest e iner taktischen. Der Flur war alle zehn Meter durch Schleusen aus dickem Panzerglas gesichert, die der Mann mit der Karte öffnete. Zum einen war das ein Schutz gegen die Druckwelle einer Explosion. Zum anderen stellten die Schleusen Hindernisse für Angreifer dar – oder für Flüchtige. Ohne einen Leopard II konnte man hier nicht heraus. Es sei denn, man hatte so ein Kärtchen.
    Kepler und Budi wurden in ein Vorzimmer geführt, in dem eine müde, adrett gekleidete junge Frau an einem Tisch vor einem Monitor saß. Sie sah auf und nickte wortlos. Der Mann, der Kepler und Budi geleitete, öffnete die Tür zu seiner Rechten, ließ sie eintreten und schloss sie hinter ihnen.
    Das Büro, in das sie eintraten, erinnerte an das von Abudi, nur war es doppelt so groß. Weitere Unterschiede bestanden in der südafrikanischen Fahne und dem Portrait des Präsidenten an der Wand. Quer vor dem Fenster stand ein großer schnörkelloser Arbeitstisch, an den sich ein weiterer Tisch für Besucher anschloss, an den Wänden reihten sich Regalschränke. Im hinteren Teil gab es eine kleine Tür, ihr gegenüber befand sich ein gemauerter Kamin. Der Raum war effizient, kalt und nichtssagend eingerichtet. Über seinen Benutzer verriet er höchstens, dass ihm der Gedanke, ihn für etwas anderes als für die Arbeit zu benutzen, fremd war. Und dass er eine unnachgiebige, zielgerichtete und kanalisierte Entschlossenheit besaß, das zu erreichen, was er sich vorgenommen hatte.
    Dieser Mann könnte Abudis Zwillingsbruder sein, wenn er nicht weiß wäre. Er machte den Anschein, wie ihn gesetzte Lehrer hatten, keine auffallende Erscheinung, sondern eine, an die man sich nicht erinnerte. Er war mittelgroß, hatte kurze graue Haare, die sehr einfach

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