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Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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sehr wohl begrüßt. Den letzten hätten Sie nur verwunden dürfen, Mann. Unser Undercoveragent ist tot, damit haben wir nichts gegen die Bande in der Hand und müssen die Ermittlungen neu anfangen. Das musste Ihnen doch klar gewesen sein."
    Edrusku konnte Kepler nicht einfach zurechtstutzen, der vermeintliche Mister Luger war nicht sein Untergebener, mehr als eine Rüge, um die Machtverhäl tnisse zu klären, war nicht drin. Kepler konnte aber nicht viel Reue zeigen, damit würde er seine Position schwächen. Edrusku wusste zwar, dass Kepler sich das nicht erlauben konnte, aber eine Entschuldigung erwartete er schon.
    " Nein, war es nicht", stellte Kepler klar. "Wir standen unter Druck und außerdem waren dort nur junge Grünschnäbel unterwegs, von Jason und Ana abgesehen. Aber er hatte keine Details erzählt und sie war mächtig am Spinnen."
    "Das stimmt auch wieder" , räumte Edrusku unwillig ein.
    Sie waren an einem Büro in der zweiten Ebene angelangt, und der Chief hielt Kepler die Tür auf. Drinnen wies er auf einen Stuhl und nahm selbst hinter einem großen Tisch Platz. Dort lag eine Mappe, auf der Kepler seinen Namen sah.
    " Luger, ich bin froh, dass ich Sie laufen lassen darf. Aber ich würde gern wissen, mit wem ich es hier zu tun habe", sagte Edrusku offen. "Ana hat mir über Sie erzählt." Er schwieg kurz. "Von den Weißen Ratten habe ich gehört", er sah Kepler direkt an, "und ich will wissen, ob Sie als Mitglied einer Antiaufstandseinheit das auf einen Befehl hin oder aus Eigeninitiative getan hatten."
    Der Polizeichef hatte zügig nachgeforscht und versuchte nun, die losen Enden in Keplers Lebenslauf zu verknüpfen. Zu welchem Zweck er das allerdings tat, war Kepler schleierhaft, Edruskus Drang nach Korrektheit war eigentlich entsprochen worden. Doch die Mischung aus Ablehnung und widerwilligem Respekt im Blick des Chiefs machte es Kepler klar. Als Angehöriger des ANC konnte Edrusku weder dem 32-Bataljon noch seinen Kämpfern etwas Positives abgewinnen. Aber genau das schien dieser Mann zu wollen. Er war wohl jemand, der wirklich an die Versöhnung glaubte.
    "Soll ich Sie massieren, Chief", Kepler sah ihm in die Augen, "oder reicht es Ihnen, wenn ich sage, dass ich Soldat und manchmal farbenblind bin?"
    "Ich wollte nur sichergehen." Edrusku lächelte entspannt. "Wissen Sie, Ana bedeutet mir wirklich sehr viel, und Sie sind der erste Mensch seit Jahren, der sie zum Lachen gebracht hat. Und geweint hat sie Ihretwegen auch."
    "Was davon spricht für mich?", fragte Kepler vorsichtig nach.
    " Beides", erwiderte der Chief. "Sie bettelte, dass ich Sie nicht anklage."
    "Aha", sagte Kepler in Ermangelung einer anderen Antwort.
    Er brauchte sich keine sinnvolle Entgegnung zu überlegen, die Tür öffnete sich und Spoon stürmte ins Büro. Am Tisch blieb sie stehen, stellte eilig zwei Kaffeebecher ab und pustete auf die Fingerspitzen. Edrusku lächelte.
    "Danke, Spoon." Sein Ton änderte sich ins Rigorose. "Und jetzt gehen Sie nach Hause. Das ist ein Befehl, Detective."
    "Chief... äh", begann Spoon bettelnd, aber ohne Kepler anzusehen, "ich schreibe lieber meinen Einsatzbericht fertig, ja?"
    "Mensch, Spoon, der vorläufige reicht mir erstmal", fuhr Edrusku auf und deutete auf Kepler. "Luger geht es gut, das sehen Sie doch. Außerdem, er wird gleich von seinen Kollegen abgeholt. Er muss ja auch einen Bericht abgeben."
    Kepler zog unwillkürlich die Augenbrauen hoch, dann, um seine Überraschung zu verbergen, rieb er sich die Nase, als wenn er niesen wollte.
    "Ana , mach was der Chief sagt." Er lächelte Spoon an, als sie einen fast ängstlichen Blick auf ihn warf. "Ich rufe dich sofort an, sobald ich kann."
    " Er lädt Sie dann sogar auch gern zu einem Abendessen ein", meinte Edrusku.
    "Danke sehr", sagte Kepler sofort. "Das tue ich sogar hiermit."
    Edrusku feixte und zwinkerte ihm verschwörerisch zu.
    "Na gut. " Spoon hatte das bemüht unwillig gesagt, aber ihr Lächeln hatte etwas von dem eines jungen Mädchens. "Trödle nicht", befahl sie dennoch streng.
    Als sie hinausging, berührte ihre Hand zutraulich die von Kepler. Edrusku quittierte das mit einem zufriedenen Blick.
    Kepler entschied, dass er in Sicherheit war und langte beruhigt zu einem Kaffeebecher. Edrusku hob sofort warnend die Hand.
    "Vorsicht, Luger", mahnte er. "Unser Automat brüht den Kaffee sehr heiß , passen Sie auf." Er seufzte. "Ich würde Ihnen ja eine Tasse anbieten, aber es gibt im ganzen Präsidium keine mehr. Meine wurde sogar aus

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