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Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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vom Regen überrascht worden. Solchen hätten sie noch nie erlebt. Fangen hatten sie Tilapia wollen, von dem sie gehört hätten, hier gäbe es besonders große Exemplare. Das erheiterte alle noch mehr. Der Wirt erklärte Kepler, der Fisch würde ausschließlich im Kivusee gefangen, nicht in den Flüssen. Anschließend folgte die Frage, wie lange sie schon angeln. Kepler gab freimütig zu, so gesehen sei das ihr erster richtiger Versuch. Man lachte wieder.
    Kepler atmete durch. Er hatte die Sympathie der Anwesenden gewo nnen, und niemand stellte weitere Fragen zu seiner Herkunft, nicht einmal die beiden Milizen. Indessen servierte der Wirt ihm und Budi den Petrus-Fisch, den Kepler angeblich so sehnsüchtig hatte fangen wollen.
    Die Zubereitung des Fisches erschöpfte sich darin, ihn zu salzen. Als Beilage wurde Gemüse serviert. Kepler wies es höflich zurück, mit der Anmerkung über seinen in letzter Zeit sehr empfindlichen Magen. Man lachte wieder und ließ ihn und Budi den Zuk O'Lye, steh auf und geh essen , wie der Name der Speise lautete, genießen. Der Fisch schmeckte delikat, wenn auch ungewöhnlich.
    Kepler und Budi wurden bei ihrem Schlemmern in Ruhe gelassen, aber Kepler spürte die Neugier der Anwesenden. Früher oder später würden sie reden wollen, und sei es, um die Nacht zu verkürzen. Bevor es dazu kam, spendierte er eine Ladenrunde und erkundigte sich nach einem Hotel.
    Die Geste wurde mit Begeisterung angenommen, und der Wirt verteilte Ei nhundertmillilitergläser mit klarer Flüssigkeit. Kepler hatte über dieses Getränk gelesen. Es hieß Kanyanga und war fast reiner Ethanolalkohol. Kepler persönlich würde ein Schluck genügen, um das Gleichgewicht zu verlieren, nach dreien würde er bestimmt blind werden und ein Glas zu trinken wäre glatter Selbstmord. Er bat um Bier. Seine und Budis Zurückhaltung erheiterte die Anwesenden, er hörte Zustimmung ihrer Weitsicht und freundlichen Hohn ihrer männlichen Standhaftigkeit wegen. Mit dem Hinweis, es würde hier gebraut und hätte Weltklasse, brachte der Wirt das Bier. Kepler probierte es, während die Kongolesen sich begeistert mit dem Kanyanga vergifteten. Das Bier schmeckte tatsächlich gut. Kepler erwähnte es, bevor er die Frage nach dem Hotel wiederholte.
    Er und Budi mussten hier weg, bevor jemand seine Ausrüstung sehen wollte, um sie zu beraten, wie sie den Barsch fangen konnten. Obwohl er hellwach und angespannt war, seine vorgetäuschte übermannende Müdigkeit wirkte natürlich.
    Wie er gehofft hatte, erbot sich der Taxifahrer, ihn und seinen schweigsamen Freund zu einem Hotel zu bringen. Der Mann rechnete natürlich mit seiner anhaltenden Spendierlaune. Kepler erhob sich und taumelte zum Tresen, seine Dankbarkeit dem Taxifahrer gegenüber war dagegen echt. Er bezahlte in Franken ohne zu handeln und ließ Geld für eine weitere Runde mit dem mörderischen Kanyanga da. Der Fahrer trank zum Glück nicht mit, er beeilte sich, um schnell wieder zurück zu sein und seinen Anteil zu bekommen. Kepler und Budi verabschiedeten sich und folgten dem Mann in die Morgendämmerung hinaus.
    Trotz des lauten – weil völlig maroden – Auspuffs, taten Kepler und Budi, als würden sie sich fast in der Tiefschlafphase befinden, um einem Gespräch mit dem Fahrer zu entgehen. Nichtsdestotrotz sahen sie sich unauffällig um.
    Das Taxi brachte sie zu einer der Landzungen, die in den Kivusee ragten. Die Bucht links davon hieß Baie de Nya, wie der Fahrer sagte. Er merkte an, dort ließe sich gut der Tilapia fangen. Kepler dankte und bezahlte ohne zu handeln.
    Das Hotel lag in einem großen tropischen Garten. Nebelschwaden wogten über den erwachenden See, die ersten Vögel zwitscherten, aber noch herrschte die Stille, wie sie es nur an sehr frühen Morgen und nur in Afrika gab.
    Kepler und Budi standen einige Sekunden lang reglos da, bevor sie sich strafften, ihre Taschen nahmen und zum Hoteleingang gingen.

6 3. Das Hotel war gut, der Concierge freundlich und zuvorkommend. Damit er nicht zu genau auf die Pässe achtete, erzählte Kepler ihm ausführlich, er und Budi hätten vorhin im Regen einen Unfall gehabt und wären weit zu Fuß gegangen. Das erklärte auch den Zustand ihrer Kleidung. Kepler bat darum, sie zu waschen und zu bügeln. Der Concierge versprach, dass es innerhalb von drei Stunden erledigt sein würde. Er rief einen Pagen, der Kepler und Budi auf ihre Zimmer bringen sollte, und wies ihn an, die Kleidung gleich mitzunehmen.
    In seinem Zimmer

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