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Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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Untergeben hätte etwas getan, wovon er nichts gewusst hatte.
    Kepler erschien das idiotisch, aber es gab in dieser Sache auch politische Aspekte. Und wenn Kepler die meisten Vorgänge im Innern eines Sternes begreifen konnte, die Zusammenhänge in der Politik zu verstehen, das maß er sich nicht an. Die Geiseln wollte er auf eine simple und direkte Weise finden.
    Sie beinhaltete sogar die von Grady angedeutete Möglichkeit einer gütlichen Einigung. Kepler glaubte zwar nicht an eine solche, aber seine Vorgehensweise würde trotzdem funktionieren. Einfach weil Kobala auf Geld aus war.
    Die Geiseln zu befreien war zwar das Ziel der Mission. Doch ihren Erfolg bedeutete nur der sichere Rückzug. Und der war mehr als von allem anderen von einem Auto abhängig.
    Wenn schon ein Milize bei einem verwaschenen Dokument ins Grübeln kam, dann hatten Grady und Smith völlig Recht, die Scheinidentitäten waren bei einer Computerüberprüfung absolut wertlos. Geld war es nicht.
    Eigentlich hatte Kepler sich diese Sache einfach vorgestellt. Am nächsten Morgen verließen er und Budi das Hotel und fragten in der erstbesten Werkstatt nach einem Auto. Man präsentierte ihnen einen schrottreifen Peugeot. Den halben Tag besuchten sie Läden, wo man ihnen Autos anbot, die nichts taugten. Ein wirklich gutes Auto war illegal auch unter Androhung einer saftigen Provision nicht zu bekommen. Offiziell konnte man fast alles bekommen.
    Aber Kepler hatte noch dreißigtausend Dollar , und jemanden zu überzeugen, ein Auto, das zwanzigtausend wert war, gegen fünfundzwanzigtausend einzutauschen, musste sich eigentlich leicht bewerkstelligen lassen.
    Kepler machte einem Händler die entsprechende Andeutung und bekam die Antwort, dass er in der Preisklasse die Farbe nicht aussuchen könne. Er erwiderte, überlegen zu müssen, ob er mit Grün leben könnte, und verließ das Geschäft.
    Den Kauf musste er im letzten Moment abwickeln, nachdem alles andere feststand. Sonst könnte es passieren, dass jemand auch sein restliches Geld haben wollte. Und er würde es und die Munition noch dringend brauchen.
    Ein Wagen war – wahrscheinlich – organisiert. Damit waren Kepler und Budi etwas flexibler im Bezug auf ihre Fluchtmöglichkeiten geworden.
    Aber eigentlich war das eine Illusion. Nach Bukavu zu kommen war eine Sache. Mit Zivilisten, die einen enormen Wert darstellten, konnten Kepler und Budi nicht einfach durchschlüpfen, und sie konnten sich nirgends verstecken. Kobalas ganze Miliz würde sie verfolgen. Und wahrscheinlich eine Spezialeinheit der Chinesen. Ob im Verbund mit Kobala oder nicht, spielte keine Rolle. Die dreihundert Kilometer bis Kalemie bedeuteten das Scheitern der Mission.
    Kepler hatte nicht den Eindruck, dass Grady und Smith falsch spielten, nur würde die Geheimhaltung sich ins Gegenteil umkehren, wenn die Chinesen oder die Miliz ihn und Budi auf dem Rückweg erwischten. Dass es genauso geplant war, glaubte Kepler nicht, denn das stellte überhaupt nicht sicher, dass die Geiseln ihr Wissen mit ins Grab nehmen würden.
    Und genau diese Tatsache bewies, wie überstürzt und kopflos die Prioritäten dieser Mission gesetzt waren.
    Gradys Improvisationstalent konnte nicht so miserabel sein und nach den Worten des Direktors war er in dieser Sache auch nur ein Handlanger.
    W er immer das verschuldet hatte, er opferte Gradys verzweifelte Bemühungen rücksichtslos der Geheimhaltung.
    Kepler musste die Folgen dieser Tatsache zusammen mit seinem Freund nicht nur tragen, er und Budi mussten ein Desaster in einen Erfolg für Grady verwandeln. Der einzige Garant dafür war ein schneller Weg hinaus. Vorausgesetzt, sie fanden die Geiseln vor den Chinesen – und konnten die Männer befreien.
    Danach war e ine erfolgversprechende Flucht nur über Luft direkt von Bukavu möglich. Zu viele Länder lagen zwischen der DR Kongo und der Republik Südafrika für einen Landweg, auch wenn es gelang, die Verfolger zu täuschen und über Umwege zu fahren. Ebenso schwierig war es, zu einem Ozean zu kommen, um es über den Seeweg zu versuchen. Zumal Kepler auf keinen Fall nach Norden wollte, auch nicht, um die Verfolger zu täuschen. Im Norden lag der Sudan.
    Kaum dass Kepler ein Problem löste, präsentierte das Schicksal ihm sofort ein neues. Immerhin beinhaltete jede Aufgabe auch einen Lösungsansatz. Seine Interpretationen dieser Möglichkeiten waren allerdings oft gelinde gesagt fraglich.
    Dass Smith nicht nach Kavumu kommen konnte, bedeutete nicht, dass

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