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Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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Kepler diesen Flughafen nicht benutzen durfte. Er brauchte nur ein Flugzeug und einen Piloten. Dann war es nicht nötig, die zumindest enorme Aufregung versprechende Automobilreise anzutreten, um die Verabredung mit Smith einzuhalten.
    Die Schwierigkeit hierbei war die fast sichere Tatsache, Kongo schnell und unter Verfolgung verlassen zu müssen. Keine der hiesigen Gesellschaften würde es sich mit Kobala verderben wollen. Erschwerend kam hinzu, dass Kepler ohne anständige Papiere überhaupt nichts offiziell oder auch nur legal machen konnte.
    Aber er hatte Geld . Beziehungsweise der Chef des MSS verfügte über Unmengen davon. Damit ließ sich ein Waghals oder ein Idiot anheuern.
    Diese Überlegungen, die schwüle Luft , die Hitze und der Hunger brachten Keplers Kopf allmählich zum Dröhnen. Budi, der ihn schon seit zehn Minuten besorgt ansah, deutete auf ein Café. Kepler nickte dankbar.
    Der Kaffee, den sie in dem kleinen Lokal bekamen, konnte nicht ansatzweise mit dem im Hotel konkurrieren, aber er war wenigstens stark . Budi stimmte Keplers Überlegungen zu und ging zur Theke.
    Während Kepler weiter seinen Blutdruck steigerte, bezahlte Budi, dann sprach er einen weißen Geschäftsmann an, der an der Theke saß. Nach drei Minuten kam er mit dem Namen eines Lokals zurück. Dort trafen sich Piloten und Manager der zahlreichen Fluglinien, die rund um Bukavu ihre Geschäfte betrieben, mit ihren ausländischen und kongolesischen Kunden.
    Kaum dass er aus dem Café trat, stolperte Kepler über einen etwa achtjährigen Jungen, der sich ihm bettelnd in den Weg warf. Er unterbrach dessen Redefluss mit einer Handbewegung und der Junge verstummte ergeben. Kepler sah in den kleinen Augen die Hoffnung sterben und zog das Geldbündel heraus. Der Junge bekam runde Augen beim Anblick der vielen Dollars. Kepler gab ihm einen Fünfziger, hörte dem stotternden Dank nicht zu, sondern ging weiter. Nach einiger Zeit bemerkte er, dass der Junge ihm und Budi in einiger Entfernung folgte.
    Der Kleine schien dabei mit einem Handy zu telefonieren. Mobilfunk war in Afrika um einiges billiger als Brot, und Status zählte überall auf der Welt, unabhängig von der Lebenslage. Dass er bettelte und telefonierte, sagte einiges über die Lebenssituation des Jungen aus. Solche besuchten, wenn überhaupt, eine école wie jene, die Kepler und Budi gerade passierten. Die maroden Gebäude erinnerten mehr an Scheunen oder an Container als an eine Schule. Als krasser Gegensatz dazu kam die sichtbar liebevoll in Form eines Kreuzes errichtete und mit grünem Dach versehene Cathédrale Notre-Dame-de-la-Paix in Sicht.
    Kepler und Budi gingen am Gotteshaus vorbei und überquerten die Avenue Mbaki. Fast jede größere Straße in Bukavu war eine Avenue , auch wenn sie diese Bezeichnung Prachtstraße überhaupt nicht verdiente. Die nächste war nach jemandem namens M. Hansen benannt. Zwischen den Häusern an dieser Straße gab es winzige freie Flächen, die von Bäumen umrahmt wurden.
    Es war ihr ganzes Wesen, das s Kepler und Budi bei der leichten Bewegung im Schatten vor ihnen reagierten noch bevor sie den Sinn der Situation vollends erfasst hatten. Ihre Hände griffen in die Jacken und legten sich um die Griffe der Glocks. Erst dann sahen sie vier Jugendliche. Es war wohl eine shégués , eine Straßenbande. Kepler und Budi blieben stehen. Von hinten näherten sich ebenfalls einige Jugendliche. Der Junge, dem Kepler vorhin Geld gegeben hatte, versuchte sich im Schatten eines Baumes zu halten.
    "Gibt es ein Problem?", richtet e Kepler die Frage an die Jungen.
    Einer trat vor. Die anderen kamen etwa acht bis zehn Meter an Kepler und B udi heran und blieben abwartend, aber bereit stehen.
    "Nein ", log der Anführer unverblümt drohend.
    "Wollt ihr eins?", fragte Kepler.
    "Wir wollen das Geld, das du bei dir hast", verlangte der Junge.
    "Ach ja."
    Kepler zog die Glock her aus. Budi machte dasselbe, während er sich zu den Jungen umdrehte, die in ihrem Rücken waren. Diese Wendung war für die jungen Räuber überraschend. Sie verloren sich komplett, als sie die Pistolen mit Schalldämpfern sahen. Dann machte einer einen Satz zur Seite. Kepler schoss sofort in den Baum vor ihm und der Junge blieb wie angewurzelt stehen. Kepler richtete die Waffe auf den kleinen Jungen, der ihn nun furchterfüllt anblickte.
    "Ich gebe dir Geld und du übe rfällst mich?", fragte Kepler eisig.
    Der Kleine antwortete nicht, er zitterte nur. Kepler hörte zu seiner Rec hten ein

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