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Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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sinnierte Kepler. "Abudi hat sich um so etwas gekümmert, die Feinde waren klar definiert."
    Er holte das Handy des shégué heraus. D er Akku des Nokia war fast leer.
    Man konnte geniale Pläne entwerfen und für schlimmste Schlachten gerüstet sein. Und ein Akku für fünf Euro inklusive Versand konnte es zunichte machen.
    Die Batterieanzeige begann zu blinken, als Nubo endlich abnahm. Kepler verabredete in wenigen Worten den Autokauf, dann schaltete das Handy sich ab.
    Kepler sah wieder auf die Karte. Er legte die Route und die Ausweichwege fest . Dann war es Zeit, die letzten Vorbereitungen zu erledigen. Und herauszufinden, wie wohlgesonnen das Schicksal ihm und Budi dieses Mal war.

69 . Kepler schickte Budi sich fertig machen. Sobald sein Freund weg war, holte er den Verbandkasten. Im Bad wickelte er sich ein Handtuch um den Hals, danach goss er das Wundendesinfektionsmittel über seine Haare.
    Wasserstoffperoxid desinfizierte ganz gut Wunden, und wurde auch zum Haarebleichen verwendet. Die dreiprozentige Lösung aus dem Verbandkasten reichte dafür aus. Auch von der Menge her, weil Kepler sein Haar immer sehr kurz trug. Er verrieb die Flüssigkeit auf dem Kopf und wusch die Hände. Die Indolenz ließ ihn nur ein ganz leichtes Kribbeln in der Kopfhaut spüren. Er nahm den Fön und stellte ihn auf die höchste Stufe. Der heiße Luftstrom beschleunigte die chemische Reaktion, nach dreißig Minuten war Kepler blond. Er rasierte sich, wusch die Chemie aus seinen Haaren, sah in den Spiegel und nickte zufrieden.
    Mit dem richtigen Gesichtsausdruck sah er schmierig und verschlagen aus.
    E r ging zurück ins Zimmer und zog seine übliche Kleidung an, nur die Weste nicht. Danach leerte er den Safe und legte alles weg, was er nicht mehr gebrauchen konnte, um das Gewicht und das Volumen dessen, was er zu schleppen hatte, zu reduzieren. Das MSG, die Magazine dafür und die lose Munition verstaute er im Rucksack. Seine beiden Granaten hängte er an die Weste, die Magazine für die Glock steckten schon darin. In die Taschen hinten am Bund steckte Kepler fünf Kabelbinder, Verbandzeug und das Messer. Er kontrollierte die Siebzehner und ihren Schalldämpfer, steckte sie zusammen mit der Weste und der Sechsundzwanziger in den Rucksack und verstaute ihn im Schrank. Anschließend machte er das Funkgerät bereit. Es war klein genug, um am Gürtel nicht aufzufallen. Als letztes zog Kepler sorgfältig die Latexhandschuhe an.
    Das Ganze hatte anderthalb Stunden in Anspruch genommen. Fünf Minuten später kam Budi. Er hatte seine Kampfmontur an, der Kop fhörer steckte schon in seinem Ohr. Er starrte Kepler verwundert an, dann grinste er schief.
    "Du siehst bescheuert aus", sagte er h ämisch.
    "Ich bin hier auch mittlerweile zu bekannt", meinte Kepler.
    " Und, soll ich mir etwa Locken machen, oder was?", erkundigte Budi sich.
    "Nein", antwortete Kepler. "Du bist schwarz, damit unauffälliger, du hast i mmer geschwiegen und dich kaum bewegt, deswegen..."
    "Ja, ja", unterbrach Budi ihn, "das menschliche Auge reagiert auf Bewegung, hast du uns schon im Sudan erklärt."
    "Und d u hast zugehört", lobte Kepler ihn. "Sehe ich wirklich anders aus?"
    "Ja", bestätigte Budi. "Schlechter", präzisierte er deutlich.
    "Aber nicht schwul, oder?", fragte Kepler besorgt.
    "Ne", gab Budi erheitert zurück.
    "Ich meine es ernst", sagte Kepler unwirsch.
    "Colonel, du siehst wirklich anders aus, auf den ersten Blick zumindest", antwortete Budi ernst. "Eklig, aber nicht schwul", fasste er zusammen.
    "Ich bin eklig", sagte Kepler. Dann sah er, dass sein Freund nur die aufmunitionierte KMW unter der Jacke trug. "Wo ist die Schutzweste?", fragte er scharf.
    "Die hindert mich in der Bewegung", gab Budi z urück.
    "Zieh sie an", befahl Kepler.
    "Ziehe ich nicht an", setzte Budi ihn trotzig in Kenntnis. "Lass es gut sein."
    Kepler stellte mit einem Blick fest, dass eine Unte rhaltung darüber zwecklos war. Eine Schutzweste schränkte nun mal die Bewegungsfreiheit ein. Und behindert werden wollte Budi im entscheidenden Augenblick auf keinen Fall.
    Kepler und er bestellten zu essen. Sie ließen sich dabei viel Zeit, um die ganze Energie, die im Essen steckte, zu speichern.
    Der Tag neigte sich dem Ende zu, als sie ihr Mal beendet ha tten.
    Kurz vor sechs verließ Budi das Zimmer, um den Toyota in Empfang zu ne hmen. Marcel war für afrikanische Verhältnisse pünktlich da, mit einer nur zehnminütigen Verspätung. Er war nicht allein, der kleine Bandit Nubo

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