Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)
Menschen..."
Kepler wollte sich keine pathetischen Floskeln um die Ohren schl agen lassen.
"Monsieur", unterbrach er den Rebellenführer. "Verkaufen Sie mir die zwei Südafrikaner und den Chinesen. Dann können Sie Ihre Wohltätigkeit, oder was das sein soll, locker finanzieren."
Kobala brauchte eine Sekunde, um sich zu fangen. Sein Untergebener zuckte angespannt. Kepler wollte jedoch eine noch deutlichere Reaktion sehen.
" Wieviel wollen Sie haben?", fragte er. "Sind zehn Millionen Dollar und die Beteiligung an den Folgegeschäften genug?"
Kobalas Augen blitzten triumphierend auf. Er unterdrückte diese Regung mühsam, schüttelte aber unwillkürlich den Kopf. Er wartete wohl auf die Chinesen und glaubte, dass sie seine Gier viel besser befriedigen konnten.
Die Mission war nicht besonders gut vorbereitet worden, aber in einigen ihrer Aspekte hatte Grady völlig Recht. Kobala hatte die Geiseln. Und wie Abudi zum Schluss keine Skrupel mehr gehabt hatte, war auch dieser Mann rücksichtslos darauf aus, seine Gier mit allen Mittel zu befriedigen.
Kobala überlegte krampfhaft. Es war zu lang, als dass die Antwort spontan, und zu kurz, als dass sie gut überlegt wäre.
"Tut mir leid, Monsieur, ich habe diese Männer nicht", bedauerte er unaufrichtig. Aber er wollte sich absichern, falls sein Handel mit den Chinesen nicht zustande kam. "Aber ich könnte mich für Sie umhören", bot er an.
" Geben Sie mir diese Männer lieber sofort", entgegnete Kepler kalt.
Kobala schnaubte wütend, beherrschte sich aber mühsam. Was immer Grady veranstaltete, um die Chinesen aufzuhalten, er hatte Erfolg damit. Deswegen musste Kobala sich die Handelsoption mit Südafrika offen halten. Er sah zornig zu seinem Untergebenen. Dessen Hand legte sich schwer auf Keplers Schulter.
"Damit ist die Unterhaltung beendet", sagte er drohend. "Sie gehen be sser."
Kepler erhob sich folgsam. Er machte einen Schritt zur Seite und hielt für einen Moment inne. Dann wirbelte er herum. Dabei schwang er sein Bein und schlug Kobala mit dem Fuß hart gegen den Kopf. Während der Rebellenführer in den Sessel zurück fiel, schlug Kepler seinem erstaunt blickenden Handlanger zweimal gegen den Brustkorb. Der Mann ging zu Boden. Kepler drehte sich um, schlug dem sich regenden Kobala auf die Schläfe und der Rebellenführer sackte zusammen. Kepler drehte sich zu seinem Handlanger um, schlug ihm ins Soplex und tastete ihn ab. Er fand eine FN Browning HP-DA, eine modernisierte Version des uralten Colt M1911. Kepler zerrte den Mann hoch, zwang ihn auf die Knie, und schlug ihm mit dem Griff der HP gegen den Kopf. Der Mann fiel leise aufstöhnend um. Die Platzwunde blutete, der Schlag war zu stark gewesen. Dafür regte der Handlanger sich aber nicht mehr. Kepler nahm das Kissen, das auf dem Sofa lag, schob es vor die Mündung der Pistole und ging zum Sessel.
"Sie sind ein toter Mann...", brachte Kobala heraus, kaum dass er bei sich war.
Kepler schlug ihm mit dem Ellenbogen ins Gesicht, legte das Kissen auf sein Bein, drückte die Pistole darauf und schoss. Kobala schrie auf und Kepler steckte die Waffe in seinen Mund. Der Rebellenführer verschluckte sich an seinem schmerzlichen Gurgeln und stierte nunmehr ängstlich zu Kepler.
Einige Sekunden lang sahen sie sich an. Auch wenn es hier um viel Geld und Macht ging, Kobala atmete lieber als ein etwas ärmerer Rebellenführer weiter, als ein sehr reicher, aber toter Absolutherrscher zu sein.
"Okay", stöhnte er mit abgesackter Stimme.
Kepler zog die HP aus seinem Mund und drückte sie ihm an die Stirn.
"Wo sind die Männer?", fragte er.
Kobala fing sich, er war ein Milize, und die Zeit als Politiker hin oder her, bald würde er sich zur Wehr setzen. Er zögerte nur kurz, aber Kepler schlug ihm s ofort mit dem Griff der Pistole auf die Stirn. Er hatte es nicht so stark wie bei dem Handlanger getan, aber schnell und brutal genug. Kobala verzog vor Schmerz das Gesicht und warf einen Blick auf seinen Handlanger, der leise röchelte und leicht zuckte. Dann begann er mit ängstlich zitternder Stimme zu sprechen. Kepler hatte ihm die Macht auf seine eigene Art genommen.
Als er fertig war, dachte Kepler nach. Kobalas Miliz war auf einem ehemal igen Stützpunkt der kongolesischen Armee stationiert. Und auf Smiths Karte war in der Nähe von Kidumbi ein Stützpunkt der RCD eingezeichnet. Kobala musste die Wahrheit gesagt haben. Wenn nicht, hatte er verloren.
Er schoss Kobala in die Stirn, warf die HP auf das Sofa und
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