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Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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ein. Kepler ging ohne ein weiteres Wort hinaus.
    Nikolai kam einige Minuten später nach und reichte ihm eine Halbliterplastikflasche mit Mineralwasser und ein in Folie verpacktes Sandwich. Kepler nahm alles ohne zu danken, und Nikolai brachte den Geiseln das gleiche. Auch wenn ihn nichts weiter als Geld interessierte, er schien seinen Teil der Abmachung zu erfüllen. Wohl gerade wegen des Geldes.
    Kepler hielt sich trotzdem wach und achtete auf jede Lageänderung der M aschine, anstatt zu schlafen, was er eigentlich nötig hatte. Er blickte auf die Sonne, dann auf seine Uhr und rechnete nach. Das Flugzeug flog nach Südwesten.
    Im Heck der Maschine bewegten sich die drei Männer. Sie hatten au fmerksam zugehört, als Kepler mit Grady gesprochen hatte. Er hatte es auf Afrikaans getan, und die Weißen waren Südafrikaner. Auch wenn sie nicht hören konnten worum es ging, die Sprache hatten sie mit Sicherheit erkannt. Das schien sie in helle Aufregung versetzt zu haben. Dankbarkeit für ihre Rettung empfanden sie ihm gegenüber nicht mehr, warum auch immer. Kepler war das völlig egal, lediglich der Chinese beunruhigte ihn. Aber das jetzt auch nur noch am Rande.
    Denn seine Gedanken kehrten immer wieder zu seinem Freund zurück. Budi lag im Frachtraum, allein, und Kepler hatte das Gefühl, er hätte ihn verraten.
    Die Geiseln berieten sich leise. Schließlich stand der Chinese auf und kam zu Kepler, der im durchgesess enen Sessel mehr hing, als dass er darin saß.
    "Wo fliegen wir hin?", fragte der Chinese.
    Irgendetwas klickte in Keplers Kopf. Zu misstrauisch sah der Chinese ihn an, zu angespannt waren die Blicke der beiden Südafrikaner. Eigentlich sollten sie sich freuen, gerettet worden zu sein. Stattdessen klang die Frage so, als würden sie sich dagegen sträuben, wenn sie die falsche Antwort hörten.
    "Namibia."
    "Und dann?", fragte der Chinese beunruhigt.
    "Südafrika."
    Kepler sprach träge und blickte aus halbgeschlossenen Augen, aber sein Inneres war völlig wach. Zu genau hatte der Chinese ihn gemustert und sich des Verbleibes der Glock vergewissert. Kepler hatte den Eindruck, dass er sich die Sechsundzwanziger sehnlichst zurückwünschte.
    "Wir... ich mache dir einen Vorschlag", begann der Chinese vorsichtig und abwartend. "Lass die Maschine woanders hi nfliegen."
    "Und zwar?" , erkundigte Kepler sich.
    "Nach Angola", antwortete der Chinese .
    Z u sehr einschmeichelnd, anstatt leidlich gleichgültig, wie es beabsichtigt war.
    "In Südafrika gibt es auch chinesische Konsulate", gab Kepler zurück.
    "Ja, aber das in Angola wäre mir lieber."
    Kepler schüttelte knapp den Kopf.
    "Mir nicht."
    "Ich bezahle den Flug und gebe dir auch soviel, dass sich diese Entscheidung lohnt", probierte der Chinese nochmal.
    "Nein", antwortete Kepler in einem Ton, der die Diskussion beendete.
    Der Schlag kam unvermittelt. Kepler wich dem Fuß jedoch aus. Dann schlug er zurück, direkt in die Genitalien des Chinesen, sprang auf und wartete, was als nächstes passieren würde. Die Glock zog er nicht. In einem Flugzeug mit Druckausgleich eine Waffe abzufeuern wäre irrsinnig.
    Der Chinese kam behände wieder auf die Beine. Einen Moment lang maßen Kepler und er sich mit den Blicken, dann ging der Chinese auf ihn los. Ihn abzuwehren war nicht sonderlich schwer. Während Kepler seine Schläge blockte und ihn dann seinerseits angriff, bewunderte er den Chinesen. Der Mann war gut, sein Kung-Fu war ein für den Kampf gedachter Stil. Dennoch, auch aufgrund dessen, dass er schlimme Misshandlungen hinter sich hatte, machte es Kepler keine Mühe, ihn zu überwältigen. Er musste sich sogar zurückhalten, um den Mann nicht zu töten. Er schlug dennoch sehr nachdrücklich zu und nach weniger als drei Minuten lag der Chinese bewusstlos auf dem Boden.
    Kepler fingerte in seinen Taschen. Es steckten vier Kabelbinder in der Weste, aber eigentlich hätten es fünf sein müssen. Dann erinnerte Kepler sich. Einen hatte Budi für die Falle in der Generatorscheune genommen.
    Mit einem Kloß im Hals packte Kepler den Chinesen, der langsam wieder zu sich kam, am Kragen, und schleifte ihn über den Boden zu den beiden Südafr ikanern. Die Männer sahen ihn furchterfüllt an. Kepler zog den linken wortlos vom Sitz herunter, packte sein rechtes Handgelenk und schnürte es am Sitzgestell fest. Er riss den zweiten Mann am Bein auf den Boden und band dessen rechtes Handgelenk und das linke des anderen zusammen an den Sitz. Dann zog er den Chinesen näher

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