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Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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Dass die Südafrikaner zu so etwas fähig waren, hätte Kepler für beeindruckend befunden.
    Wenn sie nach Kongo nicht einen irren deutschen Feldwebel und seinen Freund hätten schicken müssen. Ohne ihre Mission gut vorbereitet zu haben.
    "Du arbeitest nicht für die GRU", presste Nikolai heraus ohne ihn anzusehen.
    "Messerscharf erkannt", gratulierte Kepler ihm. "Aber das ist für euch irrelevant. Ihr fliegt weiter, ich mache meine Arbeit."
    " Unsere Vereinbarung gilt, ja?", vergewisserte Nikolai sich zaghaft.
    "Geschäft ist Geschäft ", gab Kepler zurück.
    Der Anblick der beiden Piloten war amüsant. Jetzt wäre es eigentlich ein guter Zeitpunkt, zu klären, was er noch alles für den zusätzlichen Tausender bekommen könnte. Als ob sie seine Gedanken gehört hätten, konzentrierten Nikolai und Julien sich umgehend auf ihre Anzeigen.
    Kepler ging hinaus und schloss die Tür. Er blieb stehen, weil er hörte, wie Nikolai angeregt auf seinen Partner einredete. Die Tür der alten Maschine war nicht besonders schalldicht, er konnte verstehen, was die Piloten besprachen.
    Er bekam Brechreiz. Nikolai sprach darüber, dass sie hier so viel Geld verdient hätten, dass sie sich einige Jahre früher zur Ruhe setzen könnten. Bis dahin wü rden sich soviele Zinsen angehäuft haben, dass sie sich die jüngsten Mädchen leisten, und einige sogar entjungfern können würden.
    Das bezweifelte Kepler allerdings. Er ging zurück in die Kabine.
    Eine knappe Stunde später ging die Falcon in den Sinkflug. Dreißig weitere Minuten vergingen, dann berührte sie weich die Erde, rollte aus und blieb am Ende der Rollbahn stehen. Das Heulen der Triebwerke ging ins Pfeifen über und wurde immer leiser. Kepler hörte die beiden Cheetah über sie hinweg donnern, dann kam Nikolai aus dem Cockpit. Auf Keplers kurzes Nicken hin öffnete der Pilot die Tür und ließ den Einstieg herunter. Der heiße Atem der Wüste rang fast sofort die Bemühungen der Klimaanlage nieder, die Temperatur im Flugzeug auf angenehmem Niveau zu halten. Kepler stieg aus und sah in den Himmel.
    Cheetah hieß Gepard , aber ihm kamen die beiden Kampfjets, die im strahlenden Himmel enge Kreise um den kleinen Flugplatz zogen, wie Geier vor.

7 6. Die Falcon -Triebwerke liefen lange nach. Während das pfeifende Geräusch der Turbinen langsam erstarb, sah Kepler sich um.
    Dass es mitten im Nichts eine betonierte Piste gab, die lang genug war, damit eine Maschine wie die Falcon starten und landen konnte, war nicht verwunderlich. Namibias Straßennetz war wie das vieler afrikanischer Staaten nur sehr sporadisch befestigt, der Großteil der Straßen waren Naturpisten. Die namibischen waren einfach die Spuren von Gradern. Sie hießen auf Afrikaans Pads , durchzogen das ganze Land und waren in einem weitaus besseren Zustand als Straßen in anderen Ländern, weil sie gewartet und instandgehalten wurden. Aber weder sie noch das aus deutscher Kolonialzeit stammende Eisenbahnnetz wurden in Namibia so stark wie das Flugzeug benutzt. Das Land war extrem dünn besiedelt, die Bevölkerung konzentrierte sich in den wenigen Städten und im fruchtbaren Norden. Wie klein auch immer verfügte nahezu jede Stadt dieses Landes über mehr oder minder gut eingerichtete Landepisten. Viele Farmen und sogar Lodges, wie Gästehäuser und Hotels in den Naturreservaten und Nationalparks in den Commonwealth-Staaten hießen, besaßen eigene Landebahnen.
    Kepler befand sich , wie er es sich aus der Position der sengenden Sonne, der kaum vorhandenen Vegetation und der Delikatheit seines Auftrages zusammenreimte, irgendwo in der Kalahari im Südwesten von Namibia an der Grenze zu Südafrika. Die unendliche Weite um ihn herum war absolut leer. Hier lag keine Stadt in der Nähe. So wie die Gebäude einige hundert Meter entfernt aussahen, war die Falcon auf einem ehemaligen Armeestützpunkt gelandet.
    Es war heiß und trocken. Kepler zog die Weste aus. Er schwitzte, und das mit Ausrüstung vollgestopfte Kleidungsstück war schwer. Die heißen Strahlen der Sonne drangen sofort durch das Unterhemd und belebten Kepler ein wenig. Er tastete die Weste ab, fand die Sonnenbrille aber nicht. Er hatte sie wohl verloren.
    Er ging zu den Häusern und inspizierte sie, um sich zu zerstreuen. Es war wirklich ein ehemaliger Stützpunkt der südafrikan ischen Armee, der nach der Unabhängigkeit Namibias aufgegeben worden war.
    Kepler hob den Kopf, weil er eine Veränderung im leisen Ton der Triebwerke der über ihm kreisenden

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