Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
Vom Netzwerk:
vertrauen, Dirk", schloss Galema. "Ihm ja. Den anderen nicht."
    "Welchen anderen?", fragte Kepler alarmiert.
    "Gradys Chef. Und noch einigen Leuten. Sie haben die Kontrolle."
    "Sag mir ehrlich, ob es für mich gefährlich ist, mich mit ihnen zu treffen ."
    Kepler forderte es drohend und wie ein Ultimatum, aber es war eine Bitte.
    "Ich kann es nicht genau einschätzen", antwortete Benjamin überlegend und schwieg eine Weile. "Grady will wirklich, dass du für ihn arbeitest. Und jetzt ist er in der Position, Chef des gesamten Ministeriums zu werden, sobald der jetzige geht." Benjamin sammelte sich. "Behalte für dich was ich dir vorhin erzählt habe, dann können Grady und ich dich beschützen", versprach er.
    "Das kann ich selbst", sagte Kepler. "Fallt ihr mir nur nicht in den Rücken."
    Er legte auf und lehnte sich an die eingestürzte Mauer. Vielleicht standen die Chancen, seinem Freund die letzte Ehre zu erweisen, doch nicht schlecht.
    Dann wurde Kepler sich des Drückens rechts an der Seite bewusst. Es war die ganze Zeit da gewesen, aber jetzt erst war es unangenehm geworden. Kepler zog das Shirt aus der Hose. In seine Hand fiel eine Neunmillimeterhülse.
    E r starrte einige Momente lang darauf. Budi hatte zu Spoon gesagt, sein Herz wäre wie eine Hülse. Genau wie die hier. Der Patrone, mit deren Geschoss er das Leben seines Freundes beendet hatte.
    Er steckte die Hülse in die rechte Tasche seiner Hose und schloss die Augen.

7 7. Sechs Stunden waren seit der Landung vergangen ohne dass sich etwas gerührt hatte, lediglich die Sonne war weiter gewandert.
    Die Schatten wurden allmählich länger, die Luft kühlte sich ab, der Tag neigte sich dem Ende zu. Alles war ruhig, Kepler vernahm lediglich leise Geräusche aus der Wüste, die im Rauschen des Windes untergingen. Leben gab es überall, auch an solchen unwirklichen Orten.
    Er hörte Schritte, dann fiel ein Schatten auf ihn. Er sah fragend zum belgischen Piloten hoch, der sich vor ihm mit den Händen hinter dem Rücken aufbaute.
    "Es wird für uns Zeit", setzte Julien ihn in Kenntnis.
    "Die Cheetah machten deutlich, dass wir warten sollen", entgegnete Kepler.
    "Sie sind nicht hier." Julien machte eine Pause. "Wir fliegen", fuhr er fort, wi ssend, dass er nicht entschieden genug klang, "du kannst gerne bleiben."
    "Nicht gerne. Und ihr bleibt auch", teilte Kepler dem Piloten mit.
    "Wir haben unsere Abmachung erfüllt, oder?", widersetze der sich etwas v ehementer als zuvor. "Außerdem, du kannst uns nicht zwingen."
    Das sollte bedrohlich klingen, entlockte Kepler aber nur ein müdes L ächeln.
    "Doch. Ich kann ein Loch in die Reifen ballern", erwiderte er müde in die We ite blickend. "Oder sonst wohin." Er sah zum Piloten. "Leg die Pistole weg, Julien, bevor du dich verletzt." Er lächelte kalt verachtend. "Du hast nicht den Mumm, mich zu erschießen, du kannst nur kleine Mädchen beeindrucken."
    Julien s Hand zuckte. Die Weste lag direkt neben ihm und Kepler riss die Glock heraus und richtete sie auf den Piloten, bevor der seine Waffe auch nur halbwegs in Anschlag gebracht hatte.
    " Leg die Pistole hin", befahl Kepler. "Dein Kumpel soll wieder hervorkriechen, dann verzieht ihr euch in eure Kiste und wartet geduldig, bis ich hier fertig bin." Er legte den Finger an den Abzug. "Ich werde mich nicht wiederholen."
    Julien legte die Waffe nieder und ging wortlos davon. Kepler schob die Pistole mit dem Fuß zu sich. Es war ein ungepflegter Colt M1911, Kaliber .45. Kepler lächelte amüsiert, die Pistole war nicht einmal gespannt. Er fragte sich, ob sie überhaupt durchgeladen war. Ihn wunderte alle rdings, dass nicht Nikolai zu ihm gekommen war. Aber vielleicht hatte der Russe auf Nummer sicher aus dem Hinterhalt angreifen wollen. Jetzt hörte Kepler, wie der sich entfernte, dann sah er beide Piloten ins Flugzeug einsteigen. Er steckte den Colt in die Weste.
    Grady sollte sich beeilen.
    Wenn es dunkel wurde, bevor er hier ankam, würde Kepler wohl tatsächlich ein paar Reifen erschießen müssen. Und Menschen.

7 8. Zwanzig Minuten später ließ ein Geräusch Kepler erneut aufhorchen. Es klang wie das Summen eines Insekts, irgendwo weit weg. Dann hörte Kepler etwas Mechanisches heraus. Er beschirmte die Augen mit der Hand und sah sich um. Schließlich machte er die Quelle des Geräusches in etwa zehntausend Fuß Höhe aus. Aufgrund der Lichtspiegelungen auf den Rotorblättern sah er, dass das Flugzeug vier Triebwerke hatte. Es musste eine C-130 sein. Siebzig

Weitere Kostenlose Bücher