Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)
hatte er gehofft, dass Budi sein Leben für etwas gegeben hatte, das für Südafrika wenn nicht essentiell, so doch immens wichtig war. Aber sein Freund war nur des Geldes wegen gestorben.
"Sprich weiter", forderte er wütend.
Galema atmete durch.
"Die Aufgabe der Männer, die ihr herausgeholt habt, war es, unsere Regi erung in Bezug auf die Bodenschätze des Kongo zu beraten. Wir haben einiges in die DRK investiert", begann Benjamin im Ton einer Rechtfertigung. "Wir wollen unsere Investitionen irgendwann mal zurück haben. Aber die Ingenieure meldeten sich plötzlich nicht mehr." Er sprach schneller weiter. "Wir hatten ihre Familien überwacht und haben ein Telefonat abgehört. Einer der Ingenieure wies seine Frau an, das Land zu verlassen. Er sagte, sie hätten ausgesorgt, weil sie den Fund den Chinesen angeboten haben. Weil die Mine ohne die Unterstützung der hiesigen Machthaber wertlos ist, sollten sie für die Chinesen mit Kobala darum verhandeln. Er nahm sie als Geiseln, um seinen Preis hochzutreiben."
"Warum habt ihr uns nicht die Wahrheit gesagt?", wütete Kepler. "Ich hätte kein Problem damit gehabt, Verräter zu töten. Eure Investition wäre geschützt und Budi wäre am Leben geblieben. Ihr habt ihn für Geld umgebracht!"
"Nicht nur", widersprach Galema. " Grady hatte die strickte Anweisung, die Mission absolut unauffällig durchzuführen. Ihr habt es geschafft, und Südafrika steht der DRK gegenüber sauber da und die Chinesen werden begreifen, dass sie auf unserem Kontinent nicht das Sagen haben." Er schwieg kurz, und als er weitersprach, klang er ehrlich. "Es tut mir wegen Budi trotzdem wirklich sehr leid."
"Was glaubst du denn, wie es mir geht, Benjamin?", brüllte Kepler fast.
" Es war ein Befehl von oben", sagte der Minister niedergeschlagen. "Und für dieses Gespräch würde man sogar mich verurteilen und einsperren." Er schwieg kurz. "Wenn es ein Trost ist, Dirk – wir brauchen diese Männer lebend."
" Damit ihr an euer Geld kommt." Kepler atmete ermattet durch. "Dann Folgendes – bekomme ich nicht was ich will, töte ich die Geiseln und den Chinesen und ihr müsst die Mine vom Neuen suchen und habt internationale Probleme."
"Was willst du?" , wollte der Minister alarmiert wissen.
" Ihr kriegt die Geiseln und lasst mich dafür Budi in Würde begraben."
" Nur darum geht es dir?", fragte Galema maßlos erstaunt.
"Versprich es mir, Ben ", verlangte Kepler. "Gib mir dein Wort darauf."
" Das hast du." Galema schwieg. "Und was danach, Dirk? Was ist mit dir?"
Kepler dachte nach. Sein eigenes Leben ging weiter – noch. Solange das der Fall war, sollte er sich darum kümmern.
E r hatte keine Probleme damit, in einem wenn auch unfairen, aber in einem Kampf zu sterben. Für etwas gemeuchelt zu werden, was nur dem verdammten Ringen um Macht, Einfluss und Geld diente, wollte er nicht.
"Ich muss aus Afrika verschwinden. Dann bin ich für niemanden mehr eine Bedrohung", antwortete er. "Dafür brauche ich Geld in bar, über Mautos Kreditkarte kann ich gefunden werden. Er soll unsere Konten auflösen."
"Werden dir fünf reichen?" , unterbrach Galema ihn.
Kepler verkniff sich die Frage, was der Minister gerade versuchte. Den Verlust seines Freundes zu mildern oder sich selbst von Budis Tod frei zu kaufen.
" Ja, sie werden mir reichen", gab er zurück. "Und ich brauche eine neue Identität", sprach er weiter. "Als Kepler bin weg vom Fenster, jetzt auch als Luger."
" Um das Geld kümmere ich mich, nur das mit dem neuen Pass geht nicht so schnell", erwiderte Benjamin bedauernd, aber ehrlich. "Das wird Grady übernehmen. Wir treffen uns auf der Ranch und besprechen alles."
"Kein Grady ", verlangte Kepler.
"Warum?" , fragte Benjamin trotz der Situation völlig überrascht.
" Ich traue ihm nicht. Er hatte uns was von Nuklearwaffen vorgelogen."
"Er hatte es zu dem Zeitpunkt tun müssen", versicherte Galema. "Er hat nur eine ausführende Funktion, das Sagen haben andere."
Das könnte allerdings stimmen, Grady hatte genau das zu verstehen gegeben.
" Bis vor sechs Tagen kannte ich selbst auch nur die Version über die Atomwaffen", behauptete Benjamin. "Erst als ich mit den Chinesen verhandeln sollte, wurde mir der wahre Hintergrund mitgeteilt. Ich informierte Grady über den Sachverhalt und er hat es sofort weiter an dich gegeben." Er machte eine kurze Pause. "Grady wird dir helfen. Er und ich, wir sind Verbündete."
Kepler wusste, in welchem Krieg. In dem er nur ein Bauer war.
" Du kannst ihm
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