Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)
hat die von Emil Berger."
Jetzt sahen b eide Männer ihn furchterfüllt an. Er lächelte höhnisch.
" Willkommen in meiner Welt", sagte er. "Roy?"
Dessen Blick schnellte zu ihm . Dann sah der Hehler zur Seite.
"Warum hast du den Schwarzen in der Bank erschossen?" , fragte Kepler.
"Was interessiert es dich?", bellte Roy zurück.
Seine Stimme klang jetzt reißend, wie bei einem Pubertierenden , und er sah Kepler kurz und gehässig an. Dass er nicht abgestritten hatte, David erschossen zu haben, erfüllte Kepler noch mehr mit einer seltsamen Genugtuung.
"Er war mein Freund", antwortete er ruhig.
Diese Worte schienen schlimmer zu sein, als wenn er direkt mit dem Tod gedroht hätte, beide Männer wurden bleich. Kepler schlug brutal gegen Roys Kiefer. Dessen Kopf baumelte benommen, sein Blick wurde glasig. Kepler sah den anderen auffordernd an, aber der blickte ihn ängstlich an und kniff dann die Augen zusammen. Kepler machte die hintere Tür auf.
"Du", er deutete auf den Massigen, "rein da und leg dich auf den Sitz hin", b efahl er und sah zu Roy. "Du kommst in den Kofferraum."
Zwei Minuten später verließen sie den Parkplatz. Die Tasche mit der Erma war an den hinteren Sitzen angeschnallt und der schmächtige Hehler lag ruhig im Kofferraum zusammen mit Budis Hut und Keplers Perücke. Ihre Jacken hatten sie über Roys massigen Freund gelegt, nachdem sie ihn mit den Vordersitzen im Fondfußraum eingequetscht hatten. Er stöhnte bei der ersten Querfuge leise, wurde aber sofort still, nachdem Kepler ihn mit der Pistole geschlagen hatte.
15 . Sie fuhren eine Zeitlang nach Süden auf der N2, dann wechselte Budi auf die M37. Bald kam eine Baustelle in Sicht. Kepler deutete Budi an ihrem Rand anzuhalten. Hier entstand ein Hotel für die erst in zwei Jahren anstehende Fußball-WM, aber es wurde heftig gearbeitet und niemand würdigte den Citi auch nur einen Blickes. Kepler und Budi rutschten soweit es ging in den Sitzen nach unten, um nicht aufzufallen, falls sich doch jemand für den Wagen interessieren sollte. Der Citi stand jedoch bei den Autos, mit denen die Arbeiter zur Baustelle gekommen waren, er störte niemanden und fiel nicht auf.
Während die Minuten träge verflossen, schielte Kepler immer wieder unauffällig zu Budi. Der Sudanese starrte unentwegt und regungslos in den nach unten gedrehten Innenspiegel. Worüber er nachdachte, konnte Kepler nur vermuten.
Der Vorfall in den USA, als er in den Hinterhalt eine r Drogenbande geraten war, hatte noch einem Gefecht geglichen. Die Erpresser auszulöschen, die die Familie seines Bruders bedroht hatten, war Mord gewesen. Das hier würde dasselbe werden. Egal wie gerecht das war, für einen Soldaten war das nichts.
Die Stimme des Massigen unterbrach seine und Budis trübe Gedanken, als der Räuber weinerlich bat, austreten zu dürfen. Roy schrie dumpf aus dem Koffe rraum, dasselbe zu wollen. Kepler empfahl den beiden, in die Hosen zu machen oder es sich zu verkneifen, wenn sie den Gestank nicht ertragen wollten.
Im Auto wurde es wieder still. Budi hatte sich nur kurz gerührt, jetzt starrte er wieder in den Spiegel. Kepler stieg aus.
Eine Stunde später kehrte er mit zwei Spaten und einer Wasserwaage zurück, die er für tausend Rand auf der Baustelle gekauft hatte. Die Wasserwaage hatte er nur als Ablenkung mitgekauft, die Bauarbeiter hatten ihn ziemlich schräg angesehen, als er nach den Spaten gefragt hatte. Er legte die Sachen auf die hintere Sitzbank und stieg ein.
"Weiter, Budi", sagte er. "Auf der Baustelle fängt gleicht die dritte Schicht an."
Sie fuhren weiter, genau von der Küste weg ins Hinterland von Durban. Nachdem dessen Ballungsgebiet hinter ihnen lag, breitete sich eine Landschaft vor dem Wagen aus, die Kepler entfernt an die von Sudan erinnerte.
Die Drakensberge schräg vorn links von ihnen verschwanden allmählich in der Abenddämmerung. Budi jagte den Wagen immer weiter in die Savanne hinaus.
Die Straßen wurden schlechter , bald hörten sie ganz auf. Zwei Stunden lang hoppelte der Citi am Lauf des Tugela Rivers entlang. Der Fluss war früher die Grenze zwischen der Kolonie Natal und dem unabhängigen Königreich der Zulus im Nordosten gewesen. Dann hatten die Briten sowohl die Buren als auch die Zulus besiegt. Doch Tugela war ein Grenzfluss geblieben, jetzt allerdings nur kulturell. An ihm endete die lange Reihe von europäisch geprägten Küstebadeorten, nördlich des Flusses dominierten die traditionellen Siedlungsstrukturen der
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