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Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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und nicht besonders tief. Nachdem er die Leiche seines Freundes zugeschüttet hatte, warf Roy einen gehetzten Blick auf Kepler und fing von alleine an, das andere Loch tiefer zu graben, aber sehr langsam. Kepler ging zu ihm.
    "Es reicht", sagte er. "Leg die Scha ufel weg."
    Roy tat es langsam, dann sah er auf. In seinen Augen war wieder derselbe Irrsinn, den Kepler vorhin darin gesehen hatte.
    "Wir verhandeln, hä?", fragte der Hehler trotzdem bemüht ruhig. "Du hast nichts davon, wenn du mich tötest, und gewinnst viel, wenn du es nicht tust."
    "Und?", fragte Kepler. "Wo ist das Geld?"
    Fast erleichtert zog Roy hastig ein Papier aus der Innentasche seines Jacketts und reichte es Kepler. Es war ein Scheck von einer Offshore-Bank über eine halbe Million US-Dollar.
    "Ich besorge dir noch me hr", versprach Roy haspelnd. "Ich töte Kwo, dann bekommst du auch seinen Anteil. Und den von Otis. Und die von den Bullen."
    "Das hier reicht schon", erwiderte Kepler und hob die Pistole. "Knie nieder."
    Plötzlich schnappte Roy nach seinem Bein. Kepler trat ihm gegen das Ohr und er ließ ihn jaulend los, dann sprang er ihn wieder an. Kepler wehrte den Angriff mit einem Fausthieb ab und schoss Roy in beide Füße. Danach packte er den Hehler an den Haaren und zerrte ihn zur Grube. Er schob Roy in sie hinein, sodass er auf den Knien stand, stellte sich ihn und hob die Waffe.
    " Roy Buyten, du hast David Galema erschossen, einfach weil du Spaß daran hattest. Ich gebe dir eine Minute Zeit, Buße dafür zu tun."
    Roy sah ihn schief und dreckig grinsend an, bis er begriff, dass Kepler in dieser Minute kein Wort der Reue von ihm hören wollte. Sein Gesichtsausdruck änderte sich, weil Kepler ihm die letzte Möglichkeit zum Hohn nahm. Er schaffte es noch, den Mund etwas zu öffnen, bevor die Kugel seinen Hals durchlug.
    Kepler stieg aus der Grube. Budi reichte ihm einen Spaten und zusammen schaufelten sie die Erde auf den sterbenden Roy.
    Nachdem sie damit fertig waren, trug Budi die Spaten zum Citi , während Kepler sein Prepaidhandy herausholte und die Nummer von Mauto Galema wählte.
    "Fertig", sagte er nur, legte auf und machte das Telefon aus.

16 . Sie fuhren entlang des Flusses und hielten immer wieder an, um die Spaten, danach alle Telefone, die Pistolen, die Ausweise, die Handschellen und zum Schluss die Perücke und den Hut ins Wasser zu werfen.
    Einige Stunden später stellten sie auch diesen Citi mit dem Schlüssel im Zündschloss in einer Township ab. Umlazi lag nicht weit vom Zentrum entfernt im Osten von Durban, und Kepler und Budi gingen zu Fuß in die Innenstadt.
    Kepler überlegte die weitere Vorgehensweise. Budi schien auch angestrengt über etwas nachzudenken. Nach einer Weile unterbrach er Keplers Grübeln.
    "Sir", begann er, "Sie haben mir zwar einige Ihrer Schlussfolgerungen erklärt, aber – warum wussten Sie von vorne herein wie wir Roy finden konnten?"
    Sie waren zwar noch lange nicht in Sicherheit, aber Budi hatte sich auch früher manchmal mitten in einem Gefecht völlig trocken dafür interessiert, wie man bei einem böigen Seitenwind richtig den Seitenvorhalt berechnete.
    Diese Wissbegierigkeit hatte Kepler in seine Männer beinahe schon brutal eingeprügelt. Und wenn es irgend möglich gewesen war, hatte er sich auch im Gefecht die Zeit genommen, Budi die nötigen Korrekturen zu erklären.
    "Wegen seines Verhaltens in der Bank", antwortete Kepler und lächelte freudlos vor sich hin. "Weil Roy sich dort genauso benommen hatte wie ich mich im Sudan, als ich Abudis ganze Macht hinter mir gewusst habe."
    Budi starrte ihn verdattert an, dann schüttelte er entschieden den Kopf.
    "Ha ben Sie nie getan, Colonel. Sonst hätten Sie das hier nicht gemacht."
    Am Flughafen sollten sie sich nicht zeigen, und eigentlich war Kepler froh darüber. Falls seine und Budis Abwesenheit von der Ranch später jemandem auffiel, konnten sie behaupten, Urlaub gemacht zu haben. Das war an sich schon fadenscheinig genug, nur vier freie Tage wären völlig unglaubwürdig. Deswegen mussten Kepler und Budi ihren offiziellen Urlaub wenigstens auf fünf Tage ausdehnen. Der Weg nach Hause bot die Möglichkeit dazu.
    Budi wollte nicht protzen, sondern einfach nur mal einen Porsche fahren. Zumindest nachdem er die Werbung von Getaway Africa gesehen hatte. Diese Firma vermietete im Gegensatz zu Avis sogar den Cayenne . Kepler wollte jedoch weder auffallen, noch überfallen werden. Budi sah das ein und schlug eine C-Klasse vor. Die sagte

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