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Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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Hände auf ihre Taille legte und sie zu sich zog. Die Musik und Nikols warmer Körper in se inen Händen, der Tanz an sich und die Würze einer Verheißung, die plötzlich in der Luft war, versetzten Kepler noch mehr in die Unwirklichkeit.
    Eine Stunde später war das Lokal so brechend voll, dass man schreien musste, um sich zu unterhalten. Geistesgegenwä rtig schlug Budi vor, dem lauten Treiben zu entfliehen und die brasilianische Nacht auf der Terrasse seines Hotels zu Ende auszukosten. Seine Beschreibung des Ausblicks auf den Atlantik, den Zuckerhut und die Stadt hätte das Hotelmanagement bestimmt sofort in seine Werbung übernommen, würde es sie je hören.
    O bwohl die Frauen nicht müde schienen, auf Disco hatten sie danach keine Lust mehr. Kepler winkte den Kellner herbei, beglich die Rechnung und bat den Mann, ihnen ein Taxi zu besorgen. Angesichts des Trinkgeldes erfüllte der Kellner diese Bitte umgehend, kaum fünf Minuten später geleitete er Kepler, Budi und die vier Frauen zu einem Minibus. Er wünschte allseits eine gute Nacht und brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, die werten Gäste bald wieder bewirten zu dürfen. Kepler steckte ihm noch einpaar Real zu, danach fuhren sie los.
    Das Casa Amarelo Hotel , in dem Kepler und Budi wohnten, lag im ruhigen historischen, ins Grüne eingebetteten Viertel Santa Teresa. Das Hotel bestand aus mehreren Gebäuden inklusive eines Spitztürmchens. Es war Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts erbaut worden und am Design hatte sich eindeutig ein Franzose ausgetobt, aber es hatte einen gewissen Scharm und Eleganz. Es hatte nur fünf Zimmer, aber dafür war jedes individuell gestaltet und hatte einen eigenen Namen, nach dem Stoff der Ausstattung. Die Zimmer waren groß, die von Budi und Kepler maßen mehr als dreißig Quadratmeter. Sie hatten Holzböden, sehr hohe Decken und riesige Fenster, durch die am Tage viel Licht einfiel.
    Budi hatte den Ausblick maßlos übertrieben, vom Ozean sah man so gut wie überhaupt nichts. Rio bot sich dagegen als ein beeindruckendes Bild dar. Budis Schwindelei wurde von der Atmosphäre auf der Terrasse entschädigt, wohin der Sudanese eine Flasche Wein und kaltes Bier bringen ließ.
    Später gingen Kepler und Nikol in den hoteleigenen tropischen Garten.
    Die Vegetation war üppig und die Luft rein, sie schmeckte besser als der A lkohol. Kepler und Nikol gingen schweigend und langsam zwischen den Pflanzen und hörten das vereinzelte verschlafene Zwitschern der Singvögel, die irgendwo in den Zweigen waren. Die Bäume hielten das Licht der Stadt zurück, der von Sternen übersäte Himmel war prachtvoll. Nikol blieb stehen und hob den Kopf. Kepler tat es ihr gleich und seine Augen suchten im nächtlichen Himmel unwillkürlich den flackernden Sirius. Einige Momente lang stand er da, dann senkte er den Blick. Er sah das Sternenlicht sich in Nikols Augen spiegeln und verdrängte den Sirius aus seinen Gedanken. Nikol sah ihn an. Er nahm ihre Hand und sie schlichen sich an der Terrasse vorbei.
    Keplers Zimmer lag unter dem trapezförmigen Dach des Mittelhauses. Das ri esige arkadenförmige Fenster, das in den Garten hinausging, stand offen, und das Zimmer war mit den leisen Geräuschen, dem Duft und dem schwachen indirekten Schein der Nacht erfüllt. Kepler machte das Licht nicht an. Er zog Nikol zu sich. Sie legte ihre Hand an seinen Nacken und sah ihn an. Er küsste sie, und sie drückte sich an ihn. Er hob sie hoch, trug sie zum Bett und dort löste sich alles im kurzen Moment des Vergessens auf.
    Das zaudernde Licht des Morgens kündigte die unausweichliche Rückkehr in die Realität an. Kepler wollte sie nicht hinauszögern, als er die Decke anhob und Nikol ansah, aber er vergaß sich in der Betrachtung ihrer weich schimmernden Haut. Eine Minute später öffnete Nikol die Augen und blinzelte ihn spöttisch an.
    "Wunderschön", sagte er ehrlich.
    "Danke sehr", erwiderte sie distanziert, "jetzt ist aber genug." Sie schlug nachdrücklich auf seine Hand. "Es war ganz nett mit dir, aber die Nacht und dein Urlaub sind vorbei. Akzeptiere das, ich würde dir nur ungern das Herz brechen."
    Kepler nickte und ließ die Decke fallen.
    "Ich rufe dir ein Taxi ", bot er an.
    Nikol sah ihn erstaunt an . Ohne die nächste bissige Bemerkung zu machen, rutschte sie vom Bett und zog dabei die Decke mit. Sie wickelte sich schnell darin ein und ging ins Bad. Kepler stand auf.
    Zwanzig Minuten später hupte es draußen, das Taxi war da. Nikol wollte nicht, dass

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