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Ohne Ende Leben - Roman

Ohne Ende Leben - Roman

Titel: Ohne Ende Leben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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gehört, dass Daytona ganz nett ist. Ich könnt für den Rest meines Lebens ein Beachboy sein. Immer am Meer bleiben.«
    »Das klingt fantastisch, Mann. Das solltest du tun.« Ha! Da hast du’s, Dulcie, du Engel des Untergangs.
    »Ich weiß nicht«, sagt Keith. »Daytona ist teuer und mein Schulgeld wird knapp. Aber ich hab nen Cousin bei der Army. Er sagt, dass die sich wirklich um dich kümmern. Ich hab schon dran gedacht, mich diesen Sommer zu verpflichten.«
    Balder nickt. »Der Mensch ist die Vervollkommnung des Staubs. Groß ist die Klaue des Falken.«
    »Okay, Balder? Könnten du und deine nordischen Weisheiten mir mal nen Gefallen tun und verschwinden? Ich brauch hier ne Minute.«
    Balder verbeugt sich. »Wie du wünschst, Cameron der Edle. Dieses Bier schmeckt beachtlich. Ich sollte noch eins nehmen.«
    »Tu das.«
    Balder hält inne und schlingt seinen fleischigen Arm um meinen Hals. Man glaubt nicht, welche Kraft so ein Gartenzwerg hat. Ich kann kaum atmen. »Wie lautet noch mal dein Schlachtruf?«, fragt Balder Keith. »Ach ja.
Ich liebe dich, Mann!
«
    »Ich dich auch, B«, quieke ich.
    Balder gibt meinen dankbaren Hals frei. Als er davontaumelt, zerdrückt er eine Bierdose an seinem Schädel und sie bleibt dort haften. Eines der Holzscheite sinkt tiefer insLagerfeuer und löst einen Funkenregen aus, der schnell verlöscht. Es wird ein bisschen kühl. Ich stecke meine Hände in die Hosentaschen, um sie zu wärmen. Irgendetwas Spitzes sticht mich. Ich ziehe die Schraube hervor.
    »Was ist das?«, fragt Keith.
    »Das? Das ist ne komische Geschichte. Ein alter Mann in einem Eisenwarenladen hat sie mir gegeben. Sie soll wichtig sein. Genau genommen hat er gesagt, dass es eine Zauberschraube ist.« Während ich das sage, rolle ich mit den Augen, damit er nicht glaubt, ich würde diese Scheiße ernst nehmen.
    »Eine Zauberschraube?«, wiederholt Keith und grapscht sie sich.
    »Ja. Ich weiß. Wie ich schon sagte, ich hab dem Kerl nicht geglaubt   …«
    Keith lacht so laut, dass ich fürchten muss, es könnte was zerbersten.
    »Hey, Kumpels, ratet mal, was unser Holzkopf hier hat! Eine Zauberschraube!«
    Jetzt lachen alle. Gonzo erwacht geräuschvoll aus seinem Dämmerzustand.
    »Hey,
ich
hab nicht gesagt, dass sie magisch ist«, wende ich ein. »Nur, dass sie   … ein notwendiges Teilchen ist. Das hat mir der Alte erzählt. Sie ist ein notwendiges Teilchen.«
    »Notwendiges Teilchen von was?«, würgt Keith hervor.
    »Ich   … weiß nicht. Der Mann war alt. Ein bisschen senil.«
    »Du hast ihm total geglaubt, Mann, gib’s doch zu.« Das sagt Gonzo. Er hat vergessen, dass ihm diese Typen entwürdigende Spitznamen geben wollten, und nun hat er sich praktisch mit ihnen verbrüdert.
    »Sehr witzig, Stumpy«, sage ich.
    Gonzo kann nicht aufhören zu lachen und kommt so garnicht dazu, beleidigt zu sein. Alles, was ich von ihm höre, ist dieses schrille »Zauberschraube!«.
    Keith patscht Typ Links auf den Rücken. »Hey, Baby, willste mal schrauben? Das wird magisch, ich schwör’s dir!« Er bricht in ein Glucksen aus, das seiner Nase wie ein Gemisch aus Schnauben und Hupen entweicht. Es ist die Art von ansteckendem Lachen, die sich wellenartig ausbreitet und jeden erwischt.
    »Ja, ja, okay. Ich hab ja nur Spaß gemacht   …«
    »Nein, nein, tut mir leid, Mann. Hier, lass es mich wiedergutmachen«, sagt Keith, legt den Arm um mich und versucht, seine Atmung unter Kontrolle zu bringen. Tränen fließen über sein Gesicht. »Willste deine Schraube mal wo reinstecken?«
    Mehr braucht es nicht, um die ganze Mannschaft wie ein Rudel geistesgestörter Hyänen erneut in Gelächter verfallen zu lassen. Ich konstatiere, dass dies der Spaß sein wird, den man während der nächsten hundert Meilen auf meine Kosten zum Besten gibt.
    »Ich hol noch etwas Feuerholz.«
    Dulcie folgt mir, während ich mich vom Lagerplatz entferne. »Du darfst ruhig sauer sein. Völlig okay. Es wird dich schon nicht umbringen, das auszusprechen, Cameron.«
    »Ich bin nicht   –« Ich druckse herum. »Gut. Okay. Ja. Ich bin sauer auf dich, Dulcie. Zufrieden?«
    Sie kuschelt sich in ihre Flügel ein. »Siehste. Du bist noch hier.«
    »Ich meine es ernst.«
    »Weiß ich. Ich bin entzückt. Weiter.«
    »Ich bin sauer, weil du in mein Leben gekommen bist und es total durcheinandergebracht hast. Und jetzt weiß ich nicht mehr, was hinten und vorn ist.«
    »Mhmm.«
    »Ich bin sauer, weil du mir was von den Typen erzählt hast, und jetzt muss

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