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Ohne Gewaehr

Ohne Gewaehr

Titel: Ohne Gewaehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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bereits
geklärt hatte, dass Vanessa den richtigen Schauspieler gefunden hatte, musste
ich nun in Erfahrung bringen, ob das von ihr genannte Filmstudio tatsächlich
diese Videos produzierte.
    Und falls ich zweifelsfrei feststellte, dass dies der
Fall war, wollte ich möglichst auch herausfinden, wer dahinter stand. Es musste
einen Geldgeber geben, der diese Schmuddelfilme finanzierte. Vermutlich war es
jemand, der mit Daniel entweder einen geschäftlichen oder persönlichen Disput
hatte und ihm bewusst Schaden zufügen wollte.
    In meinem kleinen Büro rief ich zunächst noch einmal
Vanessas Nachricht auf, suchte dann die Webseite des Schauspielers. Er hieß
Robert White und wohnte in Santa Barbara. Ich notierte mir seine Kontaktdaten
und öffnete als nächstes den Internetauftritt der Blue Movie Studios in Santa
Barbara. Die Seite war nichtssagend, enthielt kaum Informationen, nicht einmal den
Namen des Geschäftsführers oder Eigentümers. Ich konnte nur eine einzige
Telefonnummer finden.
    Ein letztes Mal überlegte ich, ob vierundachtzig
Prozent Wahrscheinlichkeit ausreichten, um meinen Verdacht zu rechtfertigen. Draußen
vor meiner halb geöffneten Tür hörte ich, wie Phyllis einen Besucher empfing,
den achten, der Daniel an diesem Nachmittag sprechen wollte. Ich traute mich
nicht, die Nacktfotos noch einmal anzusehen und zu vergleichen, aus Angst,
jemand könnte unaufgefordert in mein Büro treten und mich dabei überraschen.
    Schließlich wählte ich Robert Whites Nummer und
wartete. Es klingelte dreimal, dann meldete sich ein Mann mit einer außergewöhnlich
dunklen Stimme. »White.«
    Vor lauter Schreck hätte ich beinahe wieder aufgelegt.
Ich hatte damit gerechnet, dass es sich um eine Telefonnummer für eine Mailbox handelte,
denn welcher Pornodarsteller hinterließ schon seine private Handynummer im
Internet? Aber mit dieser Vermutung lag ich ganz offensichtlich falsch. Nun
musste ich mir schnell einen Grund für diesen Anruf ausdenken, um ihn nicht
misstrauisch zu machen.
    »Hi, hier spricht Monique«, sagte ich.
    »Hallo Monique, was kann ich für dich tun? Bist du die
Kleine von gestern Abend?« Er klang ungeduldig und ein wenig genervt.
    »Ich habe gehört, dass du bei den Blue Movie Studios
unter Vertrag bist. Und da ich mich dort auch bewerben wollte, habe ich ein
paar Fragen. Hast du Zeit, kurz mit mir zu sprechen?«
    Während ich auf seine Antwort wartete, überlegte ich
angestrengt, wie ich auf seine Filme zu sprechen kommen sollte.
    »Ich bin verabredet, du hast zwei Minuten, dann muss
ich los. Was willst du wissen?«
    Das klappte ja besser als erwartet!
    »Ich möchte mich dort für eine Rolle bewerben, aber ich
habe gehört, dass die Anforderungen etwas ungewöhnlich sind. Stimmt das? Kannst
du mich grob aufklären, was da auf mich zukommen würde?«
    »Hast du Erfahrung mit X-Movies?«, wollte er wissen.
    »Ja!«, behauptete ich. »Ich habe bei ein paar kleinen
Produktionen mitgemacht, aber das waren immer nur Nebenjobs, da habe ich nur
aus Spaß mitgemacht.« Mein Gesicht glühte und ich betete gleichzeitig, dass
mich draußen niemand hörte.
    Robert White schien nicht verwundert zu sein und erzählte
mir freimütig von den Bedingungen. »Die Kohle stimmt schon, aber wenn du dich
bewirbst, weil du Spaß an X-Movies hast, dann bist du an der falschen Adresse,
die drehen nur Hardcorefilme, S&M und so was.«
    »Ja, bisher habe ich das ehrlich gesagt eher als Hobby
betrieben, aber es wäre zur Abwechslung ganz schön, etwas mehr zu verdienen. Der
Rest ist dann nebensächlich, damit komme ich schon klar.« Ich suchte händeringend
nach Fragen, mit denen ich seine Beteiligung an den Videos nachprüfen konnte,
ohne ihn zu alarmieren.
    »Gibt es für die Rollen festgelegte Typen? Ich bin dunkelhaarig
und zierlich, meinst du, die nehmen mich? Und wie viele Schauspieler spielen in
den Filmen mit?«
    Er schien einen Moment zu überlegen, bevor er
antwortete. »Also mitspielen tun immer nur zwei. Die männliche Hauptrolle steht
fest, ich habe dunkle Haare und weiße Haut, darum sucht die Firma meistens
blonde Frauen für mich aus. Wegen dem Kontrast und so. Die Frauen kommen aus
irgendwelchen einschlägigen Clubs und drehen auch nur einmalig. Aber ich habe gehört,
es gibt ein neues Projekt, eine ganze Reihe von Filmen, in denen immer dieselbe
Brünette die weibliche Hauptrolle spielt. Am besten, du schickst deine Mappe
mit ein paar Aufnahmen an den Produzenten, dann wirst du ja sehen, ob die

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