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Ohne Kuss ins Bett

Ohne Kuss ins Bett

Titel: Ohne Kuss ins Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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sich von ihm herabrollte und, auf dem Bett zurückweichend, ausrief: »O nein, nein!«
    »Was?«, rief North und setzte sich auf. »Was ist denn los?«
    May schwebte in die Mitte des Raums, und Andie stellte fest, dass sie kein Feuer angezündet hatten. Weil es Geister nicht gab. »Dich gibt es in Wirklichkeit gar nicht.«
    Diese Kelly-Schlampe treibt da in der Großen Halle irgendein Spiel. Schleicht sich herum. Ich könnte in sie hineinkriechen und sie stoppen, wenn du willst . May lächelte, hilfsbereit und eifrig darauf bedacht zu gefallen. Ich glaube nicht, dass sie eine Seele hat, also würde es nichts ausmachen .
    »Ich halluziniere.« Andie kletterte auf der anderen Seite vom Bett. »Die Crumb hat uns mit Salbei gedopt, und du bist nichts als eine Halluzination.«
    »Andie?«, rief North erschrocken und streckte die Hände nach ihr aus.
    Na fein , erwiderte May beleidigt und schwenkte ihren Rock. Aber du solltest trotzdem lieber mal runtergehen und nachsehen, weil sie nämlich diesen Kameramann dabeihat, und sie filmen. Außerdem ist auch Carter in Schwierigkeiten. Obwohl er ja eigentlich daran gewöhnt ist .
    »Carter?«, fragte Andie. »Was ist mit Carter?«
    Wieder schwenkte May ihren Rock. Das war ’ne super Vorstellung von euch da unten in der Speisekammer, aber es wühlt einiges auf. Sieh lieber mal nach .
    »Andie«, rief North und legte eine Hand auf ihren Arm. »Ist schon gut. Ich bin ja hier. Vielleicht dauert es eine Weile, bis dieses Salbeizeug ganz aus deinem Körper verschwunden ist, aber was immer du da auch siehst, es ist nicht da.«
    May schwenkte erneut ihren Rock und meinte: Vielleicht bin ich nicht real, aber du solltest trotzdem lieber nachsehen .
    »Sie ist nicht wirklich da«, sagte Andie laut zu sich selbst.
    »Richtig«, bekräftigte North und versuchte, sie wieder zum Bett zurückzuziehen. »Komm schon, du musst es einfach aus dir herausschlafen …«
    Aber ich bin da, Andie , sagte May, und Andie wusste, dass es die Wahrheit war.
    Sie entzog ihre Hand Norths Griff. »Kelly filmt in der Großen Halle«, rief sie und eilte zur Tür. »Und Carter ist in Schwierigkeiten. Du gehst und stoppst Kelly, und ich komme Carter zu Hilfe.«
    Sie hastete durch das Kinderzimmer, wo Alice friedlich schlief, und hinaus auf die Galerie, und sagte sich dabei immer wieder: Sie ist nicht real, sie ist nicht real .
    Dann sah sie einen flackernden Schein in Carters Zimmer und begann zu rennen.
    North verließ das Schlafzimmer und bemühte sich, seinen Kopf wieder klar zu bekommen. Beinahe wäre er Andie zu Carters Zimmer gefolgt, aber dann sah er unten etwas aufblitzen und warf einen Blick über das Geländer. Er erspähte einen kleinen Strahler und Bill, den Kameramann, der seine Kamera auf irgendetwas unterhalb der Galerie gerichtet hatte.
    Kelly O’Keefe war tatsächlich wieder dabei zu filmen.
    Er stürmte die hintere Treppe hinunter.
    »Ein kleines Mädchen«, sagte Kelly gerade in ihr Mikrofon, als er die Große Halle erreichte, »in Tränen aufgelöst, vor Entsetzen gelähmt, während ihr Vormund sich nicht um sie kümmert und ihr Kindermädchen mit Geistern spricht.« Im nächsten Augenblick zog North den Stecker von Bills Verlängerungsschnur heraus und schaltete den großen Kronleuchter über ihnen ein. »Was, zum Teufel, soll das?«, fuhr Kelly Bill an, doch der wies nur mit dem Kinn auf North.
    Kelly wandte sich wütend um und sah dann, wer da kam. Ihr Lächeln blitzte auf. »North! Wir waren gerade …«
    »Fertig« – North streckte Bill seine Hand entgegen. »Geben Sie mir die Kassette.«
    »Die ist Eigentum des Senders«, wandte Kelly in rechtschaffener Empörung ein.
    »Geben Sie mir die Kassette, oder ich hole sie mir«, drohte North, und es war ihm anzusehen, dass er gerne zuschlagen würde.
    Bill zog die Videokassette heraus und reichte sie ihm.
    »Bill!«, fuhr Kelly ihn scharf an und wandte sich dann North zu. »Das ist eine Verletzung meiner Rechte auf Informationsfreiheit! Das grenzt an Vergewaltigung!«
    »Ich hoffe, dass es Ihnen insgeheim genauso gefallen hat wie mir«, erwiderte North. »Im Übrigen verschwinden Sie aus diesem Haus. Jetzt, auf der Stelle. Sollte ich Sie morgen noch einmal hier erwischen, rufe ich die Polizei und lasse Sie wegen Hausfriedensbruch festnehmen.«
    Bill nickte und begann, seine Ausrüstung zusammenzupacken.
    »Sie werden von unseren Anwälten hören«, kreischte Kelly.
    »Das wird ein Spaß«, entgegnete North und wartete, bis sie das Haus

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