Ohne Schmerz - Kein Halleluja
hübsches Museumsdörfchen, das aussieht, als ob Asterix hier wohnen würde. Leider ist es aber auch mittlerweile bei den Buspilgern und Touristen recht beliebt, man merkt es besonders daran, dass die Einwohner und ganz besonders die Wirte und Souvenirbudenbetreiber, nicht mehr viel von der Herzlichkeit und Freundlichkeit vorzuweisen haben, die andere Orte am Camino ausmacht. Dennoch ein hübscher Ort und die im 9. Jh. Kirche Santa Maria la Real ist die älteste erhaltene Kirche auf dem gesamten Camino. Sehenswert! Ein Pfarrer aus O´ Cebreiro war wohl der Pionier des gelben Pfeils und hat erstmals 1984 den gesamten Camino so markiert.
Ab sofort wird auch das Wetter anders, denn wir sind jetzt in der autonomen Region Galicien, dessen Hauptstadt Santiago de Compostela ist.
Herbergen:
Pereje: städt. Alb., 30Betten, Küche, Waschm./Trockner, Internet;
Trabadelo: Priv. Alb. Crispeta, 20 Betten, Küche, Waschm.; Städt. Alb. 38 Betten; Küche, Waschm./Trockner, Bar;
La Portela de Valcarce: Private Albergue El Peregrino 40 Betten, Waschm./Trockner, Internet, TV, Bar, Grillplatz;
Ambasmestas: Private Alb. Das Animas, 18 Betten, Abend-Essen, Küche, Waschm/Trockner, Internet, Frühstück
Vega de Valcarce: Priv. Alb Do Brasil, 35 Betten, Waschm./Trockner, Internet, Abendessen/Frühstück; Städt. Alb., 64 Betten, Waschm./Trockner, Internet, Küche, einfache Albergue
Ruitelan: Priv. Alb.Pequeno Potala, 34 Betten, Waschm./Trockner, Abendessen/Frühst., Internet, Massagen, Homöopat. Behandlungen, Vegetar. Essen;
Las Herrerias: Priv. Alb. Refugio de Herrerias, 26 Betten, Waschm. Kleine Küche, Vegetar. Essen;
La Faba: Vereinsherberge d. Dt.Gesellschaft Ultreya, 66 Betten, Kochgelegenheit, Waschm.
La Laguna: Private Alb. La Escuela, 18 Betten, Waschm./Trockner, Bar, Rest.
O´Cebreiro: Alb. Xunta Gal: 100 Betten, Küche, Waschm., im Sommer Zeltlager, stark frequentiert
Infrastruktur: Auf dem Weg findest Du unterwegs ausreichend Verpflegungsmöglichkeiten. In Vega befindet sich der letzte Bancomat vor Triacastela.
Reisetagebuch, 17. Mai 2012
Von Villafranca del Bierzo nach O ´Cebreiro
Wir machen uns, wider Erwarten, recht früh auf den Weg.
Zwei Kaffee und eine Banane sind auch ein Frühstück.
Bis Trabadelo laufen wir entlang der N VI und legen dabei ein ganz akzeptables Tempo vor. Mein Körper hat sich an die Anforderungen des Fernwanderns gewöhnt, nur mein rechter Plattfuß meldet sich gelegentlich und mosert leise vor sich. Mit einer morgendlichen Ibuprofen bringe ich ihn aber rasch zum Schweigen. Wir konzentrieren uns heute einfach aufs Laufen, ein leichter Tunnelblick hat sich eingestellt. Die Schönheit der Umgebung und die Orte, durch die wir kommen, verblassen. Bis Ruitelan kommen wir schnell voran, jetzt geht es wieder bergauf. Wir laufen in kurzen, stetigen Schritten, eine Gangart wie in der Ebene ist jetzt nicht mehr möglich. Ich spüre nach langen Etappen bergauf, wie mein Puls rast und fühle zwischendurch immer wieder mal nach meinem Pulsschlag an meiner Halsschlagader. Thomas findet das lustig und erhebt die fühlende Handbewegung mit Zeige- und Mittelfinger kurzerhand zum neuen Pilgergruß. Immer wenn ich kurz verschnaufen muss, bleibe ich kurz stehen und sage dann für gewöhnlich: „Ach guck mal wie schön es hier ist!“ „Oh ja, sehr schön. Und alles so grün hier“, grinst Thomas. Wenn Thomas verschnaufen muss, tut er meistens so, als ob er pinkeln müsste. Kurz nach Mittag haben wir La Faba erreicht. Wir wollen uns gerade eine ausgiebige Pause gönnen, als es neben uns hupt. Alberto und Vera aus der Albergue in Villafranca strahlen uns aus ihrem uralten, mehrfarbigen Renault an. Bis O ´Cebreiro sind es noch 4km steil bergauf, für die wir vermutlich gute 2 Stunden brauchen werden. Vera und Alberto fahren gerade einen 80jährigen Kanadier und unsere Rucksäcke hoch nach Cebreiro und wir beschließen spontan uns mitnehmen zu lassen. Im Auto grinsen wir uns an. „Das ist aber nicht sehr Pilgerlike!“ „Das nicht“, meint Thomas, „aber wir sparen uns locker 2 Stunden, machen schön Rast in O´ Cebreiro und dann laufen wir weiter bis Triacastela!“ Ich schaue mal kurz in meinen Wanderführer und stelle erleichtert fest, dass sich die Aufstiege hinter Cebreiro in akzeptablen Grenzen halten. „Ok, machen wir´s. Dann haben wir heute eine Doppeletappe von etwas über50km gelaufen. Eine annehmbare Buße fürs Autofahren.“ Kurz darauf sind wir in O ´Cebreiro. Direkt vor dem
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