Ohne Skrupel
anvertrauen“ wollte,
hatte sich nicht wirklich was bewegt.
Trotz Vorliegen des
Patches von ihrem amerikanischen „Guru“ haben diese Knilche nochmals volle 14
Tage mit jeweils drei Personen, also 42 Manntage à 1.250,- Euro netto plus
Spesen benötigt, um diese Software, die in sich schon ein Heidengeld gekostet
hatte, endlich zum Laufen zu bringen. Damit sie dann endlich bei der
Produktfertigung ihren Job machen konnte. Diese Typen in ihren schicken
Anzügen, sie wollten wahrscheinlich einfach nur „Kohle scheffeln“ und waren
wahrscheinlich schon mit allem fertig, bevor sie überhaupt den großen
Konferenzraum für sich in Beschlag genommen und ihren Fuß bei Malinger ins Werk
gesetzt hatten.
Der Rest war nur Show und
warme Luft. JP war sich dessen ganz sicher! Konnte er es beweisen? Natürlich
nicht! Und so hatte Malinger schön brav einen Haufen Geld für „warme Luft“
bezahlt. Andererseits: So lief das eben! Wenn der Betroffene es erkannte,
nannte er es Betrug. Wenn ein Außenstehender es bemerkte, nannte er es
geschickt und clever. Wenn niemand drauf kam, nannte man das Business!
Man hatte Lucky Eagle
Ltd . ein Zeitlimit von drei Wochen, also 21 Tagen mit je zwei
Datenanalysten mit jeweils 2.000,- Euro netto pro Person pro Tag gesetzt, also
84.000,- Euro gesamt, und die wollte JP auf jedenfall in Rechnung gestellt
sehen. Wenn der Kuchen groß genug und attraktiv erschien, dann könnte er sich
gut vorstellen, dass das Budget der Kripo nochmals „ein bisschen aufgestockt“
werden würde. Ergo: 100. – 120.000,- Euro waren hier durchaus drin.
Also Jungs: eurer
Scheiß-Aktivismus ist absolut kontraproduktiv!
Der gute JP wird ab
sofort ein bisschen auf die Bremse treten müssen und das wollte er gleich heute
machen. Alleine schon aus Rache für den unfreiwillig frühen Start.
„Hauptkommissar Holzner“, begann er. „Ihnen ist schon bewusst, dass Sie es hier
mit einem schwerstverletzten und stark traumatisierten Explosionsopfer in einem
Krankenhaus zu tun haben? Meine Ärztin wird Ihnen bestätigen, dass ich noch
nicht für einen derartig straffen Einsatzplan gesund genug bin. Das wird mir zu
viel!“ „Hören Sie mal Junge! Sie sind jung und in bester Form. Sie haben ein
paar oberflächliche Schrammen, ein paar Zerrungen und unkritische Prellungen.
Ein paar Knöchelchen sind gebrochen....alles unwichtig.... denn diese haben
rein gar nichts mit Ihrer Fähigkeit zu denken und zu sprechen zu tun. Wenn’s
nach mir ginge, würde ich sie schon wieder ins nächste Fußballspiel schicken
und am Marathonlauf teilnehmen lassen.... Seien sie kein Jammerlappen und kein
Weichei und besinnen sie sich ihrer Pflicht, der Polizei zu helfen, diesen
Schlingeln das Handwerk zu legen und sie rasch hinter Gitter zu bringen!“
Irgendwie klang das wie
aus dem Mund von Onkel Tim in Kanada. JP mochte diesen Holzner! Dem konnte er
nichts vormachen. Diese Mitleidstour-Verzögerungsstrategie war jedenfalls eine
Sackgasse!
Nun gut, auf zur
Einsatzbesprechung.
***
Am späten Nachmittag kam dann dieser
„wichtige Mann vom BKA“ und spielte sich gleich auf wie Graf Koks! „Mein
Ministerium übernimmt ab sofort diesen Fall, und überhaupt....“ Die Kripo
München sollte sich auf die Dinge beschränken, die sie wirklich könne und sich
um Verkehrsdelikte und sonstige „wichtige“ Aufgaben innerhalb ihres
Kompetenzbereiches kümmern. Eine Frechheit, diese Abwertung, zumal nicht
korrekt! JP fand diesen arroganten Schnösel einfach widerlich und aus tiefstem
Herzen unsympathisch! Hauptkommissar Holzner saß ganz bedröppelt an seinem
kleinen Protokolltisch. JP konnte ihm ansehen, dass er soeben seine Felle davon
schwimmen sah und nicht wusste, wie er jetzt noch im Spiel bleiben sollte.
Ober sticht nun mal Unter.
Diese einfachen Spielregeln gelten auf der ganzen Welt. JP fand diesen neuen
Wichtigtuer einfach nur entsetzlich! Er war Pragmatiker und sah es überhaupt
nicht ein, seinen erst heute gewonnenen neuen „Freund“ Holzner, der ihn an
seinen Lieblingsonkel Tim aus Vancouver erinnerte, gegen irgendein fremdes Arschloch
einzutauschen. Nee, nee, nicht mit ihm. So nicht. Deshalb beschloss er jetzt
und sofort seine Trümpfe einzusetzen, solange er noch welche hatte und sagte:
„Hören sie mir zu, Herr ...“ An den Namen dieses Möchtegerns konnte er sich
schon nicht mehr erinnern. „Albers“, erwiderte der Mann vom BKA. „Gut, Herr
Albers, ich habe es schon zum Chef von Herrn Hauptkommissar
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