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Ohne Skrupel

Ohne Skrupel

Titel: Ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Simoner
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überarbeiten und vor allem kürzen müssen.
Das Team FATBOY/MOSCHE sprengte jeglichen rechtlich vertretbaren Rahmen bzgl.
der zusammengestellten Informationen. Sie waren förmlich im Informationsrausch.
Die Liste der noch ausstehenden Dossiers umfasste bisher:
    1) Dr. Willibald Bucher,
Hauptgeschäftsführer und designierter Nachfolger von Joseph Malinger,
    2) Dr. Elisabeth Drager,
Personalchefin der Malinger Gruppe,
    3) Dr. Andreas
Hildebrandt, Leiter Administration, Informationstechnologie und Verwaltung.
    4) Dkfm. Hans-Joachim
Fuchs, Wirtschaftsprüfer der Firma Malinger, Eigentümer der
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Fuchs & Partner, Berlin.
    JP lagen nun die Dossiers
über Dr. Bucher und Dkfm. Fuchs vor. Jedes über 270 Seiten lang. Das
Rechercheteam hatte wieder maßlos hingelangt und ALLES, bis auf die Farbe der
jeweiligen Unterwäsche, so detailliert dokumentiert, dass selbst das Studieren
der Unterlagen für JP schon peinlich war. Es gab einfach keine Geheimnisse für
das FATBOY/MOSCHE-Team. JP widmete sich zuerst dem Wirtschaftsprüfer Fuchs. Den
detaillierten Lebenslauf legte er erst mal beiseite und widmete sich den
betriebswirtschaftlichen Daten des Unternehmens Fuchs & Partner. Er
verfluchte seine fehlenden diesbezüglichen Fachkenntnisse, aber soweit er es
bewerten konnte, waren dort keine offensichtlichen Unregelmäßigkeiten erkennbar
– wie auch! Ein Wirtschaftsprüfer konnte betriebswirtschaftlich maximal von
einem anderen, besseren Wirtschaftsprüfer, überführt werden. Und das war JP
ganz sicher nicht. Außerdem vermutete JP, dass die illegalen Transaktionen im
Zusammenhang mit Malinger und ausländischen Firmenkäufen sicherlich nicht über
die Bücher der deutschen Firma Fuchs & Partner geführt wurden.
    Da McGregor
Auslandsbankkonten für sich und die anderen Partner verwaltete, war FATBOY auf
die Idee gekommen, bei einer dieser Banken, die er schon gehackt hatte, auch
nach einem weiteren Konto von Herr Hans-Joachim Fuchs zu suchen und er war
fündig geworden! Auf dem privaten Konto von Fuchs auf den Cayman Islands war in
den vergangenen Tagen viel passiert. Es waren etliche Aktienverkäufe getätigt
und Überweisungen auf dieses Konto vorgenommen worden und es befanden sich dort
in bar 2.700.102,08 Euro plus 651.145,89 US-Dollar. Es musste einen konkreten
Grund dafür geben, warum im Moment so viel Geld auf diesem Konto lag.
Normalerweise waren dort kaum Barmittel über 25.000,- Euro und 20.000,-
US-Dollar deponiert. Herr Fuchs würde wohl in nächster Zeit eine große
Anschaffung tätigen wollen. Aber das war keinerlei Beweis für kriminelle
Machenschaften im Zusammenhang mit der Firma Malinger Autoteile.
    Um ehrlich zu sein, fand
JP im gesamten Dossier nichts Eindeutiges, das auf die Mittäterschaft in diesem
Syndikat schließen ließ. So widmete sich JP wieder dem Lebenslauf von Hans
Joachim Fuchs. Außer, dass Herr Fuchs als Offizier in einer Stabsstelle der
Ex-DDR Staatssicherheit gedient hatte, konnte er auch dort nichts wirklich
Besonderes finden.
    Ganz offensichtlich hatte
Herr Fuchs eine sehr gute Schule im Vertuschen von Geheimnissen durchlaufen.
Dies würde eine harte Nuss zum Knacken werden! Was in dieser Auswertung z. B.
maßgeblich fehlte, war ein Scan der privaten PCs von Herrn Fuchs. FATBOY hatte
dazu noch keine IP-Adressen ausfindig machen können. Vielleicht würde er später
fündig werden. Etwas frustriert kürzte JP das Dossier auf vernünftige 92
Seiten, gliederte es neu und übergab es Hauptkommissar Holzner für die weitere
Recherche in der Fachabteilung der Kriminalpolizei. Die ausländischen und
inländischen Bankkonten führte er dabei zwar detailliert mit Kontonummer auf,
aber ohne Details der Kontostände. Die Besitzverhältnisse von Herrn Fuchs
listete er auf, ließ aber Kaufurkunden, Auszüge aus dem Liegenschaftsregister,
PDFs von Verträgen mit Unterschrift etc. weg. Die Kontoauszüge sollte sich die
Polizei auf dem offiziellen Wege beschaffen. Wenngleich dies mit ausländischen
Banken auf den Cayman Inseln sicherlich nicht so einfach war. Dieses Dossier
über Fuchs war wirklich nur eine Grundlage – wenn auch eine sehr gute.
    Für eine Richtung der
Ermittlungen, konkrete Beweise beinhaltete es diesmal leider nicht.
     
    ***
     
     
    Die Witwe Youl war etwas
unentschlossen. Ihr Rechtsanwalt Dr. Dolcon hatte ihr von dem Angebot für die
Firmenanteile ihres verstorbenen Gatten berichtet. Er hatte ihr auch geraten,
es anzunehmen, auch wenn es nur 12% der

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