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Ohne Skrupel

Ohne Skrupel

Titel: Ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Simoner
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Wirtschaftskriminalität...“
    Holzner grübelte ganz
offensichtlich und zwirbelte nervös an seinem riesigen Schnurrbart, dann fuhr
er fort: „Aber ich habe einen Cousin bei Interpol, den kann ich mal fragen. Ich
werde Christoph gleich mal anrufen und privat um Rat bitten, der Junge ist sehr
ehrgeizig und macht tierisch Karriere. Wenn der nur eine Chance riecht, etwas
für seine Laufbahn zu tun, wird er schneller aktiv als die Nonne nach dem Beten
Amen sagen kann. Aber das hier muss wirklich unter uns bleiben, Santa Cruz! Das
darf der Herr Staatsanwalt Dr. Ott nicht wissen, ok? Sonst bin ich meinen Job
womöglich wirklich los.“ „Wer ist Dr. Ott, Herr Holzner?“ entgegnete JP und
grinste. „Ok, passt Santa Cruz! Sie san in Ordnung. Ich geh mal vor die Tür zum
Telefonieren!“ „Ach, Herr Holzner, noch eins – das war doch offensichtlich ein
Bombenattentat bei Malinger, können wir derzeit zu 100% terroristische
Hintergründe ausschließen?“, erkundigte sich JP ganz scheinheilig. Holzner
grinste und schaute ganz pfiffig.... „Ich weiß, was Sie meinen, schlau aber
ganz, ganz dünnes Eis. Gefährliche Sache mit dieser Terrorismus Story“,
entgegnete Holzner freundschaftlich und verließ den Raum um mit seinem Cousin
zu telefonieren. JP hörte Wortfetzen vom Telefonat vor seiner Tür: „vertrauliche
Ermittlungen, Bombenattentat, Verbrecher-Syndikat, möglicherweise Mafia,
suspekte Überweisungen, viele Millionen Euro, Cayman Islands, möglicherweise:
Geldwäsche, Bestechung, Terrorismushintergrund möglich aber nicht bestätigt,
Geld einfrieren!“
    Nach einiger Zeit kam
Holzner wieder ans Bett von JP. Sein riesiger Schnurrbart zitterte vergnügt. Er
zwinkerte JP spitzbübisch zu und streckte seinen Daumen siegessicher nach oben.
„Interpol ist für so etwas zuständig. Christoph ist jetzt im Bereich internationale
Wirtschaftskriminalität. Das passt wie Klitschkows Faust auf Frasers Auge. Er
war mir sehr dankbar für den inoffiziellen Tipp, wird mich aber raushalten. Ich
brauche nun den Banknamen und die verdächtige Kontonummer, bitte. Christoph
setzt sich gleich mit einem Kollegen in Prag in Verbindung, den er wohl sehr
gut kennt und dem er vertraut. Wissen Sie, ohne die richtigen Beziehungen geht
rein gar nichts in diesen Ländern.... Bei uns aber auch nicht!
    Wenn wir unglaubliches
Glück haben, dann passiert in den nächsten zwei Wochen irgendetwas bei dieser
Prager Bank. Möglicherweise werden demnächst ein paar Banker zumindest eine
braune Bremsspur in ihrer weißen Unterhose haben. Christoph meldet sich in ein
paar Stunden wieder bei mir. Ha, das wird ein Spaß, Santa Cruz! Gratuliere zu
dieser Idee!“ Ja, dazu konnte sich JP wirklich gratulieren, wenn ihm auch alles
viel, viel zu langsam voranging – in den nächsten zwei Wochen (!!) –, das
machte ihm doch Sorgen, bis dahin war vielleicht alles zu spät. Er schickte einen
kurzen Bericht per Mail an FATBOY, Kopie an Mosche. Die prompte Antwort von
FATBOY war unglaublich ausschweifend und emotional, wie immer: Congrats ,
mehr stand da nicht, mit etwas gutem Willen konnte man dies als Congratulations  
lesen.
    Holzners Cousin Christoph
nahm die vorgebrachten Verdachtsmomente wirklich ernst! Schon kurz nach dem
Mittagessen war er wieder am Telefon und bestätigte den Eingang der diversen
Transaktionen bei der benannten Bank. Es war dies wohl ein Treuhandkonto einer
renommierten Prager Anwaltskanzlei. Interpol oder wer auch immer konnte
anscheinend gewisse Banktransfers überwachen und life einsehen, sie
waren anscheinend auch im „Graubereich“ tätig. Jedenfalls: Dieses Anwaltsbüro
stand seit ein paar Tagen unter verschärfter Beobachtung. Ein befreundeter,
ausländischer Geheimdienst hatte konkrete Hinweise geliefert. Es ging um
Vertuschung, Unterstützung und Förderung diverser Verbrechen.
Subventionsbetrug, Bilanzfälschung, Steuerhinterziehung, Geldwäsche, illegale
Beschäftigung von Schwarzarbeitern und, und, und. Die Liste war lang.  Alles
bei einem Mandanten, einer tschechischen Firma.
    JP kam das alles sehr
bekannt vor und er erkannte auch sofort den Namen der betreffenden Firma. Und
vor Allem: er kannte auch den Namen des „befreundeten Geheimdienstmannes“....
    Diese vorliegenden
Verdachtsmomente im Zusammenhang mit den vielen Überweisungen von den Cayman
Islands kämen deshalb wie gerufen, da man nun konkrete Untersuchungsmaßnahmen
einleiten könnte. Man hatte nach einem Grund für „offizielle“ Untersuchungen
oder

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