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Ohne Skrupel

Ohne Skrupel

Titel: Ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Simoner
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war im
tatsächlich gnädig, denn die Videoüberwachung im IT Center funktionierte zur
Zeit tatsächlich nicht...
    Dann öffnete Viktor alle
Glastüren an den EDV-Schränken, damit nichts die Gewalt der Flammen abhalten
konnte und nahm ein paar Platten aus dem doppelten Boden. Er hoffte auf eine
Art „Kamin-Sog-Effekt“, wenn der Alkohol und das Benzin von unten her brannten.
Dann kam Androwitsch mit dem Gabelstapler und einer vollen Palette mit
Industriealkohol, dem schweren Elektromagneten und 2x 20 Liter Kanistern
Benzin. Sie manövrierten gemeinsam den Gabelstapler in Richtung Rechenzentrum.
Dies war keine einfache Übung, dieses Bürogebäude war kein Lagerraum und die
Gänge waren beinahe zu schmal für einen Gabelstapler mit Paletten, der
Teppichboden war gänzlich ungeeignet. Sie stellten die erste Palette nahe dem
Rechenzentrum ab und Androwitsch begann die einzelnen Kanister mit der blauen
Flüssigkeit Alkohol und die Benzinkanister in den EDV-Raum zu schleppen.
    Inzwischen versuchte
Victor Ivan den Gabelstapler wieder auf den Hof zu fahren. Mittlerweile war es
nun bereits 6:51 Uhr. Victor kniete soeben vor der Tür zum Rechenzentrum, über
seiner Ausrüstungstasche gebeugt. Er wollte gerade Zeitzünder montieren und mit
seinem Messer die Kabelstückchen zurechtschneiden.
    „Was Du machen da?“
erklang plötzlich die Stimme einer Frau hinter ihm. Offensichtlich eine
Putzfrau – sie hatte einen Wischmob in der Hand. Victor durfte nichts riskieren
und schleuderte mit dem Reflex eines Killers und der Kraft eines Büffels sein
riesiges Messer auf die Frau. Die Augen der Frau weiteten sich und sie blieb
mit offenen Mund, förmlich an die Wand genagelt, stehen. Ein Zucken durchfuhr
ihren Körper. Der Griff des Messers ragte aus ihrer linken Brusthälfte. Eine
Blutlache bildete sich zu ihren Füßen. Sie war tot, bevor sich Viktor wieder in
seine Ausgangsposition zurückgedreht hatte...
    In dem Moment kam
Androwitsch aus dem Rechenzentrum. Sein Mund stand sperrangelweit offen.
Entsetzen spiegelte sich in seinen Augen. „Hören Sie, Androwitsch – hey
Soldat!! Das war nicht geplant! Sie hat mich überrascht! Sie hätte Alarm
geschlagen! Machen Sie weiter, Soldat! Hören Sie, Sie bekommen nochmals 5.000,-
Mäuse als Prämie. 15.000,- Eier cash in nicht mal drei Stunden! Das sparen Sie
sonst im ganzen Jahr nicht. Hier nehmen Sie!“ Androwitsch griff nach dem Geld.
Er nickte. Aber man konnte ihm seine Missbilligung deutlich ansehen. „Kommen
Sie, wir haben noch viel zu tun. Holen Sie die Frau von der Wand, machen Sie
ein bisschen das Blut weg und legen Sie sie ins Rechenzentrum. Die Explosion
wird für uns aufräumen! Verstehen Sie mich, Androwitsch? Gut! Also, wir holen
die zusätzlichen Putzmittel von der Palette im Hof, wir werden die Kanister
einzeln tragen, denn noch einmal mit diesem Gabelstapler durch die engen Flure
zu fahren, das wäre zu riskant.“
    Es wurde zeitlich knapp!
Um 07:26 Uhr hatten sie alles ins Rechenzentrum geschleppt. Dort sah es aus wie
auf einer Sondermülldeponie, überall standen Zehn-Liter-Kanister mit blauer
Flüssigkeit, zum Teil schon über den Boden verschüttet.
    Direkt vor den offenen
EDV-Schränken hatte Victor ein paar Kanister übereinander getürmt und war
gerade damit beschäftigt, seinen Zeitzünder in den Plastiksprengstoff zu
stecken. „Sind Sie wahnsinnig! Was tun Sie da!“ Erklang plötzlich die Stimme
eines dürren, jungen Mannes hinter Victor. Mit der Geschmeidigkeit einer
Raubkatze warf sich Victor zur Seite und verpasste dem Mann einen so gewaltigen
Schlag in den Solarplexus und dann einen gezielten Kinnhaken, dass dieser
sofort bewusstlos zu Boden sank. Victor wollte soeben sein Messer ansetzen, um
die Sache zu Ende zu bringen, als er von hinten wie von einem Schraubstock
umklammert wurde. Beide Arme waren eng an seinen Körper gepresst. Gegenwehr
zwecklos. „Nein, Captain! Diesen Mann werden Sie nicht umbringen. Ich kenne und
mag ihn! Lassen Sie ihr Messer sofort fallen! Wir werden den Mann draußen
hinlegen. Dann können Sie diese Maschinen von mir aus sprengen, aber keine
weiteren Toten!“ Androwitsch war unglaublich kräftig und hielt Victor so fest, dass
diesem förmlich die Luft weg blieb.
     „Ok.... Androwitsch!
.......Ich lasse den Kerl am Leben. Er ist jetzt bewusstlos..... Lassen Sie
mich los!“ „Geben sie mir Ihr Wort, Captain? Sie werden den Mann nicht
erstechen oder erschießen?“ „Ja, Sergeant! Ich krieg‘ ... keine ... Luft

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