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Ohne Skrupel

Ohne Skrupel

Titel: Ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Simoner
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Überwachungen gesucht, dieser wurde nun auf dem Silbertablett serviert.
    Das Prager Anwaltsbüro
würde sich logischerweise vor seine Mandanten stellen und wenig bis gar keine
Kooperation mit den lokalen Behörden zeigen. Damit war die konkrete Gefahr
einer Vertuschung gegeben und das wäre nun die Möglichkeit, erst mal alle
Gelder für jede weitere Verwendung sperren zu lassen. Eine Untersuchung über
die Rechtmäßigkeit der Geldmittel könnte sich durchaus über einige Zeit hinziehen.
Kurzum: Die Bank würde vielleicht heute noch Besuch von tschechischen und
Interpol-Ermittlern bekommen. Holzner pfiff durch die Zähne: „Mein lieber Herr
Gesangsverein, das ging aber zackig! So etwas habe ich noch nie erlebt, wenn
die nicht ohnehin schon auf der Spur gewesen wären und dringend nach einem
Grund zum Zuschlagen gesucht hätten, wäre da womöglich wochenlang gar nichts
passiert. Ich meine, da hat der ‚befreundete ausländische Geheimdienst‘ schon
sackrisch viel Vorarbeit geleistet und mitgeholfen“, meinte Holzner anerkennend
und sah JP forschend an.
    JP grinste und dankte im
Gedanken seinem Vater Davide. Wie hatte dieser am Sonntag so schön gesagt: „Ich
werde mich darum kümmern und ich werde mich einmischen – und zwar mehr als ich
wollte. Pass auf: Ich werde dafür sorgen, dass Popolowsky seine Beteiligung an
dieser tschechischen Firma MOTOHMOTY s.r.o in der nächsten Woche
abstößt. Da sind schon ein paar unangenehme Dinge am Laufen und das müsste
reichen, dass er sie fallen lässt wie eine heiße Kartoffel, sobald das bekannt
wird.“ „Santa Cruz – was grinsen Sie so?“, unterbrach Holzner seine Grübeleien.
„Haben Sie irgendetwas mit der Sache und mit dem Geheimdienst zu tun?“ „Nein,
Herr Holzner, ICH nicht.“
    „Tztztz, ich fass es
nicht! Ja klar, jetzt fällt es mir wie Schuppen von der Linse. Ihr Vater ist
US-Diplomat – der ist wahrscheinlich beim Geheimdienst – der mischt da
irgendwie mit und hat die tschechische Polizei und Interpol auf die Fährte von
diesem Anwalt gehetzt, stimmt‘s?“ „Holzner, verrennen Sie sich nicht mit Ihren
vagen Vermutungen oder Weltverschwörungstheorien!“ „Nein, nein, keine Sorge.
Noch was wollte ich Sie die letzten zwei Tage schon fragen: Haben Sie das
gemacht, dass der McGregor vom alten Malinger fristlos vor die Tür gesetzt wurde?
Ich spür´s im Urin, wenn was hinten rum getrickst wird, hä ... waren Sie´s?“
    „Holzner, der Herr
Malinger trifft seine Entscheidungen völlig eigenständig! Der beabsichtigt
nicht im Geringsten, mich zu konsultieren oder um irgendeinen Rat zu fragen.
Wie sollte er auch, er wähnt mich ja immer noch im Koma....“ „Mir können Sie
nix vormachen, Santa Cruz, Sie sind ein gefährlicher und durchtriebener Mensch!
Ich glaube, dass Sie uns alle manipulieren. Aber, ich bin froh, dass Sie auf
unserer Seite und nicht gegen uns stehen. Also sagen Sie schon, wie haben Sie
den alten Malinger dazu gebracht, seinen Schwiegersohn zu feuern? Und vor allem
WARUM?“ „Wir haben einen Plan, Herr Holzner. Sie, der Herr Staatsanwalt Dr. Ott
und ich. Erinnern Sie sich? Ich arbeite genau nach diesem Plan, mehr nicht. Wir
haben zu dritt am Sonntag vereinbart, dass wir gewaltigen Druck aufbauen
müssen, bis der Dampfkessel entweder seinen Inhalt zerkocht oder es den Kessel
selbst zerreißt! Mein Team und ich machen nichts anderes – der Druck im Kessel
wird bereits merklich höher! Diese Verbrecher werden sich entweder selbst oder
gegenseitig belasten und ihr Lügengebilde wird instabil und hoffentlich in sich
zusammenstürzen. Wir müssen nur den richtigen Moment abwarten und bis dahin
schön im Hintergrund bleiben. Dadurch behalten wir das Steuer in der Hand und
können unsere Trümpfe nach unserem Zeitplan ausspielen. Sie erinnern sich an
Dr. Otts Worte, Herr Holzner. Ich zitiere: ‚Wenn uns diese Leute zu früh
bezüglich unserer Ermittlungen auf die Schliche kommen, werden sie unweigerlich
Gegenmaßnahmen einleiten. Damit nehmen sie uns die Kontrolle aus der Hand und
es wird alles sehr, sehr viel schwieriger.‘ Dr. Ott hat absolut Recht, Holzner.
Ich denke, wir belassen es für den Moment bei dieser Antwort. Vertrauen Sie
mir, Holzner, ich sorge allein dafür, dass Ihre Arbeit etwas leichter wird und
sicherer zum Erfolg führt. Mehr will ich nicht!“
    „OK, ich respektiere,
dass Sie mir nicht alles sagen wollen oder können, ich muss und will auch nicht
immer wissen, wo Ihre Leute ihre Hackernase hineinstecken,

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