Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ohnmacht: Tannenbergs dritter Fall

Ohnmacht: Tannenbergs dritter Fall

Titel: Ohnmacht: Tannenbergs dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
Vom Netzwerk:
als bei dem Ersten. Der muss von dem Zug regelrecht zerhackt worden sein.“
    „Da ist sicherlich schon einiges in den Mägen der Waldtiere auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Erinnerst du dich noch an diese Leiche – da war der Weilacher noch Leiter des K1 – die wochenlang im Wald rumgelegen hatte, wo auch das Wild dran war. Das …“
    „Bitte hört auf mit diesem schrecklichen Zeug“, flehte Sabrina und blickte Hilfe suchend zu Tannenberg, dem die Ausführungen der beiden auch nicht sonderlich zu behagen schien.
    „Schluss damit! Habt ihr noch was anderes für uns?“
    „Ach, Wolf, du weißt doch selbst, wie schwer eine entstellte Leiche zu identifizieren ist“, antwortete Karl Mertel. „Und hier haben wir ja noch ganz andere Probleme: Wir haben ja nur Leichenteile, die der Doc zusammenpuzzeln muss.“
    „Ja, das weiß ich doch“, entgegnete Tannenberg gedehnt.
    „Wir haben ja auch keine persönlichen Gegenstände gefunden, weder bei dem einen noch bei dem anderen. Beim Zahnstatus wird’s natürlich auch nicht ganz einfach. Und da kommt noch erschwerend hinzu, dass wir ja gar kein Vergleichsmaterial haben. Das hätten wir ja nur, wenn die beiden Toten hier aus der Gegend wären. Dann könnten wir, wenn es dem Doc überhaupt gelingt, die Kiefer zusammenbauen, bei den Zahnärzten nachfragen. Bei der DNA-Analyse ist es genauso.“
    „Was?“, fragte Geiger.
    „Na ja, dass wir sehr wahrscheinlich kein Vergleichsmaterial haben, mit dessen Hilfe wir die Toten identifizieren könnten.“
    „Ist schon klar, Karl, das ist ja unser altes Problem: Was nützen uns denn diese teuren Genanalysen, wenn wir keine Daten haben, mit denen wir sie abgleichen können?“, stimmte Tannenberg dem altgedienten Spurenexperten zu.
    „Aber ich hab schon noch etwas gefunden für euch“, sagte der Gerichtsmediziner.
    „Und was?“
    „Der zweite Mann muss ein starker Raucher gewesen sein, Wolf. Ich hab bei der Obduktion …“
    „Rainer, fang jetzt bloß nicht schon wieder mit diesen ekligen Details an!“, herrschte Tannenberg seinen alten Freund an und wandte sich an den Kriminaltechniker: „Du, Karl, mir fällt gerade was ein: Wie haben die beiden Männer eigentlich ihre Opfer oben auf den Tunneleingang gebracht? Da muss es doch jede Menge Spuren geben. Zigarettenkippen zum Beispiel. Wenn der eine doch starker Raucher war …“
    „Das eine Opfer war starker Raucher nicht einer der Täter!“
    „Ach so, klar. Deshalb …“
    „Übrigens, Wolf, das mit den Spuren kannst du getrost vergessen!“, unterbrach Karl Mertel. „Natürlich gibt es jede Menge Spuren: Sehr deutliche Schuhprofile, die von dem Waldweg oben auf den Tunnel führen. Die stammen sehr wahrscheinlich von handelsüblichen Gummistiefeln. Aber wir haben nicht eine einzige Kippe gefunden, auch keine Reifenspuren. Na ja, ist eigentlich ja auch kein Wunder, auf so einem geschotterten Waldweg. Und andere Spuren? Müll, sonst nix!“
    „Schade! Und was ist mit Schleifspuren?“
    Der Spurenexperte schüttelte energisch den Kopf. „Nee, nichts. Absolut nichts.“
    „Komisch! Und wie haben die dann die Männer dort hochtransportiert?“, fragte Kommissar Schauß in die Runde.
    „Gute Frage, Herr Kollege“, entgegnete Mertel. „Ich vermute mal, dass sie ihre Opfer entweder getragen oder eine Pritsche oder so was benutzt haben. Eine andere Möglichkeit, zwei erwachsene Männer dort hoch zu schaffen, gibt’s ja wohl nicht.“
    „Doch, es gibt noch eine andere!“, warf Kriminalhauptmeister Geiger ein und erzeugte damit erwartungsvolles Staunen.
    „Welche?“, fragte Fouquet.
    „Na, die hätten sie auch mit einem Hubschrauber dorthin fliegen lassen können. Und dann haben sie die dort einfach abgeseilt.“
    „Mann, Geiger, du hast wirklich tolle Ideen!“ Tannenberg seufzte laut auf, rollte dabei die Augen und zog abschätzig die Brauen nach oben. „Rainer, mir fällt gerade was ein: Hast du bei dem neuen Toten auch wieder diese Folterspuren gefunden?“
    „Also, wie der Mertel schon angedeutet hat, sah der Mann aus, wie wenn er durch den Fleischwolf gedreht worden wäre. Nein, also für möglicherweise an ihm durchgeführte Folterungen konnte ich keinerlei Anhaltspunkte finden. Ich hab auch einfach zu wenig Material!“
    Tannenberg nickte wortlos.
    „Es grenzt sowieso an ein Wunder, dass die Tätowierung an ihren Hinterteilen die ganze Sache unbeschadet überstanden haben.“
    „Was, Rainer? Der war auch tätowiert?“
    „Ach, das weißt du noch

Weitere Kostenlose Bücher