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Oksa Pollock. Die Entzweiten (German Edition)

Oksa Pollock. Die Entzweiten (German Edition)

Titel: Oksa Pollock. Die Entzweiten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cendrine Wolf , Anne Plichota
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Island und Grönland? Aber dann waren wir ja ganz in seiner Nähe, ohne es zu wissen!«
    »Ganz in der Nähe ist vielleicht ein wenig übertrieben, oder?«, bemerkte Gus.
    Oksa schaute ihn vorwurfsvoll an.
    »Ich weiß ja nicht, ob dir klar ist, wie unendlich groß das Meer ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass man da zufällig in derselben Gegend landet, ist lächerlich gering! Und trotzdem …«
    »Darf ich mir eine Präzisierung erlauben?«, quakte das Wackelkrakeel dazwischen.
    »Na klar darfst du.«
    »Meinen Berechnungen zufolge sind meine Huldvolle und die Rette-sich-wer-kann bei ihrer Rückkehr nach England in einer Entfernung von zweiundvierzig Kilometern südöstlich der Plattform vorbeigekommen.«
    Oksa blieb vor Staunen der Mund offen stehen. Sie versetzte Gus einen Stoß mit dem Ellbogen.
    »Zweiundvierzig Kilometer, stell dir das mal vor! Das ist praktisch nichts, wenn man bedenkt, wie riesig die Erdkugel ist.«
    »Zugegeben«, lenkte Gus schmunzelnd ein.
    »Ich habe noch weitere Informationen für Euch, meine Huldvolle.«
    »Ja, natürlich.«
    »Die Ölplattform des Treubrüchigen Orthon heißt
Salamander
. Die Stahlkonstruktion verfügt über ein bewohnbares Gebäude mit fünf Stockwerken, die jeweils dreihundert Quadratmeter Fläche haben. Dort befinden sich Forschungslabore, Computerräume, eine Sporthalle, Wohn- und Schlafräume …«
    »Das ist ja die reinste Militärbasis!«, rief Oksa beunruhigt aus.
    »Ihr habt recht, meine Huldvolle. Wie Ihr mir aufgetragen habt, bin ich alle Gänge abgeflogen und habe mir die Anordnung der Räumlichkeiten genau eingeprägt, ebenso wie ihre Fläche, Deckenhöhe, Zugänge, Temperatur, Luftfeuchtigkeit. Sofern Bedarf besteht, zögert nicht, mich danach zu fragen – alle Einzelheiten sind hier gespeichert«, sagte das Geschöpf und klopfte sich dabei gegen den winzigen Schädel.
    »Du bist einfach großartig. Keine Sorge, ich werde darauf zurückkommen! Und … hast du sonst noch irgendetwas gesehen? Waren … Menschen dort?«
    Die Miene des Krakeels verfinsterte sich.
    »Ja, viele. Ich habe drei Treubrüchige gezählt – Orthon und seine zwei Söhne –, dazu einunddreißig Männer und sechzehn Frauen. Der Altersdurchschnitt liegt bei neununddreißig und der durchschnittliche Intelligenzquotient bei hundertachtundvierzig.«
    Gus pfiff durch die Zähne.
    »Da herrscht ja eine verdammt hohe Dichte an Genies! Aber woher weißt du denn solche Sachen? Das ist ja irre.«
    »Wir Wackelkrakeeler sind genetisch so veranlagt, dass wir fähig sind, sämtliche messbaren Fakten zu ermitteln.«
    »Das kannst du laut sagen!«, bestätigte Gus, als er daran dachte, wie das kleine Krakeel bei ihrer Island-Expedition auf einmal angefangen hatte, Unmengen von Zahlen auszuspucken, und gar nicht mehr damit aufhören konnte.
    »Ich habe noch eine letzte wichtige Information für Euch«, fuhr das Wackelkrakeel fort. »Die Ölplattform verfügt über ein beträchtliches Waffenarsenal, das sich im ersten Stockwerk des bewohnbaren Teils befindet. Neben den Maschinenpistolen und den Faustfeuerwaffen habe ich vierhundertsiebzehn Raketen und zweihundertzweiundfünfzig Atomtorpedos gezählt, die von den fünf auf den Außenbrücken der Plattform installierten Startrampen und vom Unterseeboot des Treubrüchigen aus abgeschossen werden können.«
    Oksa und Gus sahen sich entsetzt an.
    »Aha … Also hat er zu allem Überfluss auch noch ein U-Boot«, murmelte Oksa.
    »Als ob es nicht schon reichen würde, dass er mit seinen vielen Waffen die halbe Welt in Schutt und Asche legen kann«, wetterte Gus.
    Oksa wandte sich noch einmal an das kleine kegelförmige Geschöpf. »Das hast du ganz prima gemacht, liebes Krakeel! Ich kann dir gar nicht genug dafür danken.«
    »Ein Wackelkrakeel hat die Pflicht, den Befehlen seiner Huldvollen zu gehorchen und die ihm anvertrauten Missionen bestmöglich auszuführen«, erwiderte das Geschöpf und warf sich dabei in die Brust wie ein strammstehender Soldat.
    Oksa atmete tief durch. »Dann hätte ich da noch einen für dich.«
    »Mit Vergnügen, meine Huldvolle! Es ist meine Aufgabe, Befehle auszuführen!«
    »Lieber Plemplem, komm doch mal bitte her. Das betrifft auch dich.«
    Gus runzelte die Stirn. »Oje, du brütest mal wieder irgendwas aus, stimmt’s?«
    Oksa hob die Hand zum Zeichen, dass er still sein solle. Dann schaute sie den beiden Geschöpfen nacheinander ernst in die Augen.
    »Ich befehle euch, über das, was in diesem Zimmer gesprochen wurde,

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