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Oksa Pollock. Die Unbeugsamen (German Edition)

Oksa Pollock. Die Unbeugsamen (German Edition)

Titel: Oksa Pollock. Die Unbeugsamen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cendrine Wolf , Anne Plichota
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Vater einen fragenden Blick zu.
    »Lucys Urgroßvater wurde vor ihren Augen von Orthon umgebracht«, raunte Pavel ihr ins Ohr.
    »Von Orthon?«, rutschte es Oksa heraus.
    Alle Blicke richteten sich auf sie, auch der von Lucy.
    »Wie furchtbar«, stammelte sie.
    »Ocious und Andreas sind überaus grausam, aber Orthon scheint sie noch bei Weitem zu übertreffen«, erklärte Edgar.
    »Er ist durch und durch schlecht!«, sagte Oksa. »Ich hasse ihn.«
    »Die Gewalttat dieses Unholds war für uns jedenfalls der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte«, fuhr Edgar fort. »Nun mussten wir handeln. Wir nutzten das Durcheinander der Kämpfe, um uns nachts in die Gläserne Säule zu schleichen. Tugdual kannte sich zum Glück bestens aus und wusste über Ocious’ Sicherheitsmaßnahmen Bescheid. Also waren wir gut gewappnet, und auch die Hellhörigen waren überhaupt kein Problem: Der berühmteste Insektenkundler Edefias ist nämlich einer von uns, und schließlich sind die Hellhörigen nichts anderes als Raupen.«
    »Was habt ihr gemacht?«, fragte Oksa neugierig.
    »Ein Geheimrezept«, sagte der Alte. »Soll ich es Euch verraten?«
    Oksa nickte energisch, was ein amüsiertes Schmunzeln auf Edgars Gesicht hervorrief.
    »Die Wurzeln der Majestiks enthalten eine Substanz, die BaumEssenz, aus der das Gaumax gewonnen wird«, erklärte er.
    »Oh, ich weiß, die Bohnen, mit denen man allen Lebensmitteln den gewünschten Geschmack verleihen kann.«
    »Zufällig kann diese Substanz eine heftige Verwirrung der Wahrnehmung des eigenen Körpers im Raum hervorrufen. Sie verändert nicht die Schwerkraft selbst, sondern die Art, wie man sie empfindet.«
    »Und was hat das mit den Hellhörigen zu tun?«
    »Die sind ziemlich gefräßig«, erwiderte Edgar. »Sie haben sich sofort auf die von unserem Freund vorbereiteten Kekse gestürzt und sich daran satt gefressen. Wenige Minuten später waren sie sich ihrer Flügel nicht mehr bewusst und krochen nur noch am Boden herum, weil sie auf einmal die Schwerkraft so heftig wie noch nie spürten.«
    »Die Hellhörigen sind gekrochen?«, rief Oksa aus. »Das hätte ich zu gern gesehen!«
    Sie bemerkte, wie ein Grinsen über Tugduals Gesicht huschte.
    »Ich muss zugeben: Es fiel uns schwer, der Versuchung zu widerstehen, sie einfach zu zertreten«, fuhr Edgar fort. »Aber wir hatten ja eine andere Aufgabe. Tugdual und Lucy führten uns ins vorletzte Stockwerk hinauf. Dann drangen Lucy und unsere Silvabulaner-Freunde weiter über die Gänge im Inneren der Säule vor, während jene, die die Fähigkeit des Kletterus besitzen, unter Tugduals Führung die Außenfassade erklommen.«
    »Die Spinnentechnik!«, rief Oksa. »Super!«
    »Obwohl wir es mit Ocious’ Leuten aufnehmen mussten, die sehr viel geübter sind als wir, war es ein Hochgefühl, endlich zu kämpfen und unsere besonderen Fähigkeiten zum Einsatz zu bringen«, sagte Edgar stolz.
    »Und habt ihr in euren Zimmern gemerkt, was vor sich ging?«, wandte sich Oksa nun an ihren Vater, Abakum und Zoé.
    »Dank einiger unserer hypersensiblen Geschöpfe ist uns kaum etwas entgangen«, erwiderte Pavel mit einem Augenzwinkern.
    »Von den herumschnüffelnden Pizzikins bis zu den hochempfindlichen Sensibyllen wusste jeder, dass da etwas im Gang war«, ergänzte Abakum. »Als dann Ocious merkte, dass seine Leute von innen und außen angegriffen wurden, tauchte er mit Orthon und Andreas in meinem Zimmer auf, um mich mitzunehmen.«
    Oksa schlug sich erschrocken die Hand vor den Mund.
    »Erinnerst du dich noch an den zersetzenden Effekt der Spucke eines unserer Geschöpfe?«, fragte Abakum.
    Die Augen der Jungen Huldvollen strahlten.
    »Jetzt sag bloß, der Kapiernix hat sie angespuckt!«
    »Sagen wir mal, er hat einige Schäden verursacht, die eine wirkungsvolle Ablenkung auslösten«, erwiderte Abakum geheimnisvoll.
    »Der ist einfach genial!«
    »Und Ocious hat einen schweren Fehler begangen, indem er nicht überprüfte, ob wir noch Granuk-Spucks besaßen. Er war sich wohl allzu sicher, dass wir im Da-Draußen keine Granuks herstellen konnten. Und als dann Tugdual neben mir auftauchte und wir sie gemeinsam mit Putrefactios und Colocynthissen beschossen, da ging ihm auf, dass er diese Partie nicht so leicht gewinnen würde.«
    »Habt ihr ihn getroffen?«, fragte Oksa atemlos.
    »Tugdual hat Orthon erwischt …«
    »Bravo!«
    »Aber vergiss nicht, Orthon ist ein kräftiger Mauerwandler mit einem ganz außergewöhnlichen Stoffwechsel«, dämpfte Abakum

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