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Oksa Pollock. Die Unbeugsamen (German Edition)

Oksa Pollock. Die Unbeugsamen (German Edition)

Titel: Oksa Pollock. Die Unbeugsamen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cendrine Wolf , Anne Plichota
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stimmte Tugdual zu.
    Sich mit dem zu behelfen, was verfügbar war, lautete momentan die Devise. Vor diesem Hintergrund erwies sich natürlich die Magie als unschätzbarer Vorteil. Dank ihr ging alles viel schneller als im Da-Draußen, und noch dazu so spielend leicht! Die Menschen in Edefia hatten es schon immer verstanden, mit Rohstoffen klug umzugehen und dabei ihre Fähigkeiten bestmöglich einzusetzen. Nun aber konnten sie ihre Anstrengungen in den Dienst einer gemeinsamen Sache stellen. Sie arbeiteten, um den verfallenen Gebäuden ihren Glanz wieder zurückzugeben. Das Baumaterial wirbelte durch die Luft, die Menschen vertikalierten von einem Punkt zum anderen oder kletterten an einer Mauer empor. Um sie herum wuselten die Schmutzfatze und Wuschelinen, um jeglichen Schmutz zu beseitigen.
    »Die hängen sich alle mächtig rein!«, sagte Oksa stolz.
    »Und du bist auch nicht gerade faul«, ergänzte Tugdual.
    »Trotzdem ist alles bei Weitem noch nicht perfekt«, gab Oksa zurück.
    In diesem Augenblick erschien eine Gruppe Treubrüchiger hoch über ihnen auf der anderen Seite des Schutzschilds. Ihre dunklen Gestalten sausten über den grauen Himmel und verschwanden wieder, nachdem mit einem gewaltigen Getöse eine große Stichflamme aufgeflackert war. Ein paar Sekunden später erschien eine Tagbrigade und nahm den Schild genau unter die Lupe.
    »Siehst du!«, brummte Oksa mit gerunzelter Stirn. »Manchmal glaube ich, wir werden nie unseren Frieden haben.«
    Ihr Kapiernix kam plötzlich angewackelt und setzte sich neben sie. Geistesabwesend streichelte sie ihm den faltigen Kopf. »Weißt du, ich liebe diesen Ort, er ist absolut phantastisch, auch wenn es noch unendlich viel zu tun gibt. Aber man muss zugeben, dass es wie ein schönes großes Gefängnis ist, oder? Wahrscheinlich dauert es nicht lange, bis ich komplett durchdrehe hier. Wenn ich wenigstens nach Laubkroning oder ins Unzugängliche könnte oder in die Berge von Steilfels. Ich träume immer wieder davon, in diese Edelsteinhöhle zu gehen und vom Gipfel des Maßlosen Massivs auf Edefia hinunterzuschauen … Hoffentlich müssen wir nicht ewig unter dieser Schutzmembran leben.«
    »Natürlich nicht, das weißt du doch ganz genau«, erwiderte Tugdual.
    Oksa ließ den Kopf sinken, und ihre Haare fielen ihr ins Gesicht.
    »Ich spreche jetzt nicht von der Öffnung des Tors«, fuhr Tugdual fort. »Ich weiß, dass du dieses Geheimnis bewahren musst …«
    »Ich weiß nicht, wann es sich öffnen wird!«, unterbrach ihn Oksa. »Das kann morgen oder in zehn Jahren sein. Ich weiß es wirklich nicht!«
    Tugdual warf ihr einen überraschten Blick zu.
    »Ich spreche von der Konfrontation mit den Treubrüchigen, Oksa. Sie ist unausweichlich, wie du dir denken kannst. Und sie wird schon bald stattfinden.«
    Oksa holte tief Luft und streckte sich auf dem weichen Gras aus. Der Kapiernix betrachtete sie zweifelnd.
    »Ich frage mich, wie die Menschen hier so viel Energie aufbringen können, obwohl sie wissen, dass im nächsten Moment alles wieder zerstört werden kann«, murmelte sie.
    »Sie müssen sich nach diesen schweren Jahren an irgendetwas festhalten. Was sollen sie denn sonst tun? Brav abwarten, mit gezückten Granuk-Spucks, oder wie verrückt trainieren? Sie wissen, wie man kämpft, das haben sie dir ja schon bewiesen.«
    »Aber sie wissen auch, dass das Schlimmste erst noch kommt.«
    »Das Schlimmste?«, fragte Tugdual verwundert.
    »Na, wir sind doch alle nicht blöd! Wir wissen doch, dass das ein harter Kampf werden wird.«
    »Hast du Angst davor?«
    »Ganz und gar nicht!«, rief Oksa entrüstet.
    Tugdual ließ sich nach hinten ins Gras sinken und richtete den Blick in den Himmel.
    »Du entwickelst dich allmählich zu einer richtigen Kriegerin«, bemerkte er.
    »Ist dir das auch schon aufgefallen?«
    Sie lächelten sich an.
    »Und was für eine!«, fuhr Tugdual fort. »Mutig und entschlossen.«
    »Furchterregend, meinst du wohl«, setzte Oksa hinzu.
    Tugdual sah sie von der Seite an.
    »Okay, furchterregend«, knurrte er.
    Sie schwiegen einen Moment, schauten den Wolken zu, die über ihnen vorbeizogen, und lauschten den Geräuschen um sie herum. Trotz der Ägide ging ein leichter Wind, lauwarm und beruhigend.
    »Schon komisch, was so alles passiert, oder?«, sagte Oksa leise.
    »Ich weiß nicht, ob ich es so ausdrücken würde, aber es ist jedenfalls alles ziemlich erstaunlich.«
    Oksa gab ihm einen Klaps auf den Arm. Schneller als eine Schlange packte er zu und

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