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Oksa Pollock. Die Unverhoffte

Oksa Pollock. Die Unverhoffte

Titel: Oksa Pollock. Die Unverhoffte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Plichota
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alle anderen Anwesenden.
    Die Baba Pollock versuchte, ihre Aufregung zu zügeln. »Was du da gefunden hast, ist Gold wert«, sagte sie.
    »Was ist es denn?«, fragte Oksa.
    »Es ist eine Liste aller jungen Mädchen, die als nächste Huldvolle infrage gekommen wären …«
    »Wow!«, entfuhr es der verblüfften Oksa.
    »Genau, meine Duschka«, bestätigte Dragomira. »Diese Informationen sind unschätzbar wertvoll. Orthon, oder McGraw – im Endeffekt ein und dieselbe Person –, hat offenbar sein ganzes Leben lang nach einem Weg gesucht, um nach Edefia zurückzukehren. Zum einen hat er als Forscher das Thema Licht bearbeitet, das direkt mit dem Tor – dem einzigen Zugang nach Edefia, vergesst das nicht – in Zusammenhang steht. Zum anderen hat er ohne Unterlass auf der ganzen Welt die potenzielle Huldvolle gesucht, mit deren Hilfe er zurückgehen könnte. Diese Liste jagt einem zwar Schauder über den Rücken, doch sie ist ein eindeutiger Beweis. Wir kennen die meisten Frauen und Mädchen, die daraufstehen, und sie sind alle Töchter oder Enkelinnen von Rette-sich-wer-kann.«
    »Meine Tochter steht auch darauf«, bestätigte Naftali, den Blick auf die Liste geheftet.
    »Meine auch«, murmelte Leomido.
    Oksa rieb sich energisch übers Gesicht. »Wie dumm von mir, dass ich das nicht vorher verstanden habe. Ich war so sicher, dass McGraw ein Geheimagent ist, dass ich sie nur als Liste von Leuten aus unserer Umgebung gesehen habe, mit deren Hilfe er uns aufspüren konnte.«
    »Das stimmt auch, Oksa«, warf Pavel ein. »Die meisten, die auf der Liste stehen, sind mit den Pollocks verwandt. Du konntest ja nicht ahnen, dass es sich um Rette-sich-wer-kann handelt.«
    »Aber egal, ob er nun ein Geheimagent oder ein Treubrüchiger ist, McGraw, – oder besser Orthon –, ist nur deinetwegen da, Oksa, das steht fest«, sagte Abakum. »Du schwebst in großer Gefahr, er wird nicht lockerlassen. Das einzige Ziel seiner ganzen Manöver, einschließlich dieser grausamen Morde, ist, dir näher zu kommen.«
    »Und es ist ihm gelungen«, fügte Dragomira hinzu.
    An Leomido und Abakum gewandt, fragte Oksas Mutter mit erstickter Stimme: »Wenn ich euch richtig verstehe, sagt ihr uns da gerade, dass der Mathelehrer unserer Kinder ein treubrüchiger Rette-sich-wer-kann ist und noch dazu ein gemeingefährlicher Verbrecher. Stimmt das?«
    »Ein gemeingefährlicher Verbrecher … so weit würde ich nicht gehen«, antwortete Leomido bitter.
    »Du bist ganz schön nachsichtig«, bemerkte Naftali.
    »Der Grund, weswegen ich euch heute alle hergebeten habe«, fuhr Leomido fort, ohne darauf einzugehen, »ist der, dass ich euch informieren und beruhigen wollte. Es sind zwar viele Jahre vergangen, doch ich kenne Orthon gut. Ihr dürft nicht vergessen, dass wir in Edefia eng befreundet waren, wir sind sozusagen zusammen aufgewachsen. Er ist nicht der, für den ihr ihn haltet, man muss hinter die Fassade blicken …«
    Aufgeregte Protestrufe setzten ein. Alle redeten durcheinander, und dem Ton der Unterhaltungen nach zu urteilen, teilte kaum jemand Leomidos Meinung. Nur Abakum sagte nichts, dafür warf er Dragomiras Bruder einen vorwurfsvollen Blick zu.
    Leomido wirkte verunsichert, sprach aber dennoch mit monotoner Stimme weiter: »Ich weiß, dass Orthon Oksa nichts antun wird …«
    »Immerhin hat er versucht, sie zu entführen!«, sagte Pavel aufgebracht. »Und falls du es vergessen haben solltest: Er hat eine Armee von Totenkopf-Chiroptern auf euch losgelassen!«
    »Das stimmt«, räumte Leomido beinahe widerwillig ein. »Aber sie waren nicht für Oksa bestimmt, dafür ist Orthon zu sehr auf sie angewiesen. Er würde ihr ganz bestimmt kein Leid zufügen. Sie ist zu wertvoll für ihn.«
    »Den Eindruck macht es aber nicht gerade«, sagte Marie.
    »Ich bin deiner Meinung, Leomido, man muss hinter die Fassade blicken«, mischte sich Abakum ein und strich sich über den kurzen Bart. »Diejenigen unter euch, die Orthon kennen, wissen, dass er nicht immer grausam war. Aber schau doch mal genau hin, mein Freund! Du magst dich an den Jungen erinnern, der er war. Doch du darfst nicht vergessen, was für ein Mann aus ihm geworden ist.«
    Leomido saß steif in seinem Sessel, schaute starr vor sich hin und wirkte noch niedergeschlagener als zuvor. Dann sank er bedrückt in sich zusammen. Keiner traute sich, etwas zu sagen, Schweigen senkte sich über den großen Raum, nur das Knacken der Holzscheite im Kamin war zu hören.
    »Der Junge, der er

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