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Oliver Hell - Abschuss (Oliver Hells erster Fall) (German Edition)

Oliver Hell - Abschuss (Oliver Hells erster Fall) (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Abschuss (Oliver Hells erster Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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war.
    „Kommen wir von den Opfern, denn das sind sie definitiv in unserem Fall, mal zu dem Täter. Egal, wie wir emotional dazu stehen. Können wir davon ausgehen, dass wir einen Serienmörder vor uns haben? Was ist das für ein Mensch?“
    „Es muss einen Auslöser gegeben haben. Ich gehe davon aus, dass er vorher noch nie etwas Derartiges getan hat. Was dieser Auslöser ist, kann ich nicht sagen. Er ist extrem kontrolliert, wahnsinnig vorsichtig und plant seine Taten akribisch. Das lässt eventuell auf eine militärische Ausbildung schließen. Es gibt Spezialeinheiten beim Militär, die so arbeiten. Aus dem Nichts auftauchen, zuschlagen und wieder verschwinden.“
    „Wie ein Ninja“, sagte Klauk, „Schwarz angezogen ist er ja.“
    „Der Zoophilen-Killer-Ninja. Ich sehe schon die Schlagzeilen“, sagte Wendt.
    „Ja, da ist etwas dran“, sagte Doktor Leck. „Ich gehe davon aus, dass er mit dem, was er vorhat, noch nicht fertig ist. Er geht nach einem Muster vor. Ein Mord, eine Verstümmelung, ein Mord. Also müsste - wenn ich Recht habe - als Nächstes wieder ein Überfall auf einen der Zoophilen erfolgen.“
    Ihre Worte gestalteten die Stimmung der Gruppe noch bedrückter als sie es eh schon war.
    „Ist er ein Psychopath?“
    „Die Schlüsselworte sind Moral, Tiere, Sexualität. Wo trifft das alles zusammen? Dort finden wir unseren Täter.“
    „Tötet er vielleicht aus religiösen Gründen?“
    „Ob es religiöse Gründe sind, oder ob er sich zum Sprachrohr der Tiere macht, die sich nicht wehren können, vermag ich nicht zu sagen.“
    „Ja, also können wir gar nichts ausschließen als Motiv.“ Wendt gefiel es nicht, dass die Frau Doktor eigentlich nichts Neues berichtet hatte, was sie näher an den Täter heranbrachte. Er fühlte sich in seiner Meinung bestätigt, dass sie die Ermittlungen nicht wirklich voranbringen konnte.
    „Was machen unsere sozialen Netzwerke? Gibt es dort neue Bewegungen? Was macht die Presse? Sollten wir bald eine Pressekonferenz einberufen? Was können wir der Presse anbieten? Oder machen wir uns lächerlich, wenn wir etwas von einem ‚Ninja‘ erzählen?“ Hell bemerkte, sehr wohl den kritischen Unterton in der Stimme Wendts. Daher sprach er ihn direkt an und richtete die anderen Fragen offen an alle.
    „In den Anti-Zoophilen-Gruppen auf Facebook gibt es Beifall für die Taten des Killers.“
    „Ok, wir müssen die uns bekannten Leute der Gruppe warnen. Stellt Beamte ab zur Überwachung. Diesmal aber nicht wieder solche Idioten wie bei Flottmann.“
    Um Viertel nach neun verließen Doktor Leck und Wrobel den Konferenzraum. Sie warf beim Herausgehen Hell einen fragenden Blick zu. Hell verstand den Blick sofort. Wendt ging zu seinem Computer, um sich weiter um die Internetrecherchen zu kümmern.
    Hell und Meinhold blieben im Raum. „Kriegen wir ihn oder hört er einfach irgendwann wieder auf zu töten und wir sitzen auf einem Haufen Leichen?“ Sie lehnte lässig am Türrahmen, während Hell rücklings auf einem Stuhl saß.
    „Wir haben sein Motiv noch nicht entschlüsselt. Was ist der Auslöser gewesen? Will er jemandem imponieren? “
    „Und wenn wir das nicht erkennen? Wenn Doktor Leck Unrecht hat und er nichts weiter tut? Was dann? Keine Weiterführung der Serie, keine Verhaftung.“
    „Ich frage bei der Staatsanwaltschaft nach der Bewachung für die uns bekannten Mitglieder der Gruppe.“
    „Ja, wenigstens tun wir dann etwas.“
     
    Stephanie Beisiegel hatte seit ihrem Studium kein Tier mehr auf dem Seziertisch gehabt. Jetzt hatte sie gleich mehrere dort liegen. Als erstes nahm sie sich die Ziege vor, die von der KTU direkt in der Koppel gefunden wurde. Es handelte sich um eine weibliche Ziege mit einer sehr schönen Fellzeichnung. Das Tier war in einem optisch fast unversehrten Zustand. Sie säuberte das Fell von dem Sand und fing alles auf. Beim ersten Anschauen war ihr aufgefallen, dass der Analbereich der Ziege extrem gerötet und hervorgetreten war. Ihr liefen Schauer über den Rücken, als sie sich vorstellte, wie das Tier gelitten haben musste. Die Ziege wies Fesselspuren an allen vier Beinen auf. Dort war sie höchstwahrscheinlich mit Seilen oder Kabelbindern fixiert worden. Sie untersuchte die Gelenke der Ziege und suchte nach Fasern, wurde aber nicht fündig. Also waren wohl Kabelbinder benutzt worden. Danach nahm sie die Spiegelreflexkamera zur Hand und machte von allen wichtigen Stellen Aufnahmen.
    Als Nächstes untersuchte sie den Analbereich des

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