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Oliver Hell - Das zweite Kreuz

Oliver Hell - Das zweite Kreuz

Titel: Oliver Hell - Das zweite Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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Koordinaten hatten sich geändert.
    Hier. Genau hier war der Ort. Da, wo Klauk auf dem Friedhof auf allen Vieren hockte und auf sein Telefon starrte.
    Klauk stand auf und wischte sich den Staub von den Kleidern. Er blickte sich um. Das Smartphone lag immer noch exakt auf dem Punkt, den der Entführer angegeben hatte. Doch hier war nichts.
    Gar nichts. Keine Kiste, keine Plastiktüte.
    Nichts.
    Er blickte sich um. Schritt die Wege in der Nähe ab, in immer weiteren Kreisen.
    Es blieb dabei. Er fand nichts. Klauk ging zurück zu seinem Smartphone und nahm es auf.
    Was war hier passiert? Hatte der Entführer sie verarscht? Warum sollte er das tun? Es war seine Art, Botschaften zu übermitteln.
    Er zog ein Papiertaschentuch aus dem Päckchen und schnäuzte sich heftig. Das Tuch war sofort triefnass. Benutzte Taschentücher sollte man direkt entsorgen. So hatte er es in den Nachrichten gehört. Er blickte sich um. Wo war hier ein Mülleimer?
    Mülleimer! Das war es. Einer Eingebung folgend, rannte er los. Der Mann mit der Schubkarre. Er hatte Müll darauf gesehen. Hatte er vielleicht die Botschaft als Müll an sich genommen?
    Wo steckte der Kerl? Klauk blieb stehen und schaute sich um.
    Der Eingang. Hatte der Mann bereits den Friedhof verlassen? Klauk hastete weiter. Als er das Tor erreicht hatte, schaute er sich um.
    Tatsache. Ein paar Meter weiter stand ein Pritschenwagen des Garten- und Friedhofamtes Bonn. Die Schubkarre stand ebenfalls dort. Der Mann allerdings war nicht zu sehen. Klauk rannte hin. Völlig außer Atem. „Scheiß-Erkältung“, fluchte er.
    In seinen Schläfen hämmerte das Blut mit der Wucht von Handkantenschlägen. Er hielt sich noch einige Sekunden an der Pritsche fest.
    Die Schubkarre war leer. Er lugte auf die Ladefläche des Pritschenwagens. Da lag etwas. Er griff danach.
    „ Was machen Sie da?“, schrie plötzlich jemand. Die Stimme klang unsicher. Klauk drehte sich erschrocken um. Aus der Fahrerkabine schaute jemand zu ihm herüber.
    „ Polizei“, sagte er und ließ die Pritsche los, „Ich suche den Mann, der eben die Schubkarre hierher gebracht hat. Waren Sie das?“
    Der Mann stieg aus der Kabine. „Was wollen Sie?“ Seine Stimme klang wie die eines Menschen, der es nicht gewohnt war zu sprechen. Er nestelte an seinem rechten Ohr.
    „ Ich möchte Sie fragen, ob Sie etwas aufgehoben haben, was auf einem Weg gelegen hat“, sagte er und hielt dem Mann seine Dienstmarke hin.
    Der kam einen Schritt näher und schaute auf die Marke.
    „ Warum wollen Sie das wissen?“, lallte er.
    Klauk war sich jetzt sicher. Entweder hatte dieser Mann eine Behinderung oder er hatte eine Hörschwäche. Wieder nestelte er an seinem Ohr herum.
    „ Wir ermitteln in einem Mordfall. Es kann sein, dass sie einen wichtigen Beweis an sich genommen haben“, log Klauk. Naja, nur zur Hälfte war es gelogen.
    Als der Mann das Wort Mord hörte, riss er die Augen auf. Sofort drehte er sich um und beugte sich in die Kabine des Pritschenwagens hinein. Als er wieder vor Klauk auftauchte, hatte er eine durchsichtige Plastiktüte in der Hand. Klauk starrte auf die Tüte. Es war erneut so eine Tüte wie schon die, die sie beim Forsthaus Venne gefunden hatten.
    „ Hier“, sagte der Mann und reichte ihm ruckartig die Tüte herüber, „Ich habe niemanden umgebracht. Nein.“
    Klauk musste in sich hinein lachen. Der Bluff hatte gewirkt.
    „ Wenn Sie mir jetzt bitte noch zeigen, wo sie das hier gefunden haben.“
    Der Mann schüttelte energisch den Kopf. „Nein.“ Er riss seine Augen wieder auf.
    „ Doch, das werden Sie tun. Sonst muss ich Sie verhaften“, sagte Klauk.
    „ Gut. Kommen Sie mit“, sagte er sofort, und stürmte an Klauk vorbei. Er blieb erst an der Stelle stehen, wo Klauk sich auf das Grab geworfen hatte.
    „ Hier“, sagte er und zeigte auf den Boden.
    „ Wo genau?“
    „ Hier!“, sagte er und zeigte auf den Boden vor seinen Füßen.
    Klauk schaute ihn erwartungsvoll an. „Genau hier?“, sagte er und legte den Beutel auf den Boden, „So?“
    „ Ja, genau so.“
    „ Danke. Sie haben mir sehr geholfen. Ich brauche dann noch Ihren Namen.“
    So eingeschüchtert, wie der Mann war, gab er bereitwillig seinen Namen Preis. Klauk ließ sich seinen Dienstausweis zeigen. Es stimmte überein.
    So, das wäre erledigt, dachte er, als er mit dem Mann zurück zum Eingangstor ging. Er hatte noch einige Fotos von dem wiederhergestellten Fundort gemacht. Verärgert stellte er dabei fest, dass sein Smartphone

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